Rezension: Veganes Kinderbuch "Irma Unterwegs" von Daisy Lotta
Ein veganes Bilderbuch für Kleinkinder - ist das eigentlich eine gute Idee, oder schon Indoktrination?
Sollte man kleinen Kindern gleich beibringen, warum die Familie vegan lebt - oder sie mit der ganzen Vegan-Argumentation lieber in Ruhe lassen?
Ich glaube, es kommt drauf an.
Ehrlich gesagt hab ich schon viele Jahre lang kein veganes Kinderbuch mehr vorgestellt. Denn tatsächlich war mir das ein oder andere "vegane Buch", das sich an Kinder richtet, zu viel des Guten...
Ich finde nicht, dass man den Kleinsten schon mit Tierrechts-Philosophie kommen muss. Nicht mit Klischees vom "bösen" Nachbarn, der eine Wurstsemmel isst.
Kleine Kinder wollen die Welt entdecken. Eltern können ihnen Zusammenhänge zeigen und Werte vorleben. Dogmatische Moralbelehrungen gehen wahrscheinlich eher nach hinten los. Spätestens wenn die Kids in einem Alter sind, um es zu begreifen.
Das Bilderbuch "Irma Unterwegs" von Daisy Lotta zeigt, dass es auch erfrischend anders geht.
Das Bilderbuch mit stabilem Hardcover erzählt drei kurze Geschichten, in denen Irma mit Vater und Hund kleine Abenteuer erlebt.
- Irma geht einkaufen,
- Ein Spaziergang mit Bruno, und
- Irma auf dem Lebenshof.
Die kurzen, kinderfreundlichen Texte sind mit phantasievollen Bildern illustriert, auf denen die kleinen Leser zusammen mit Mutti oder Vati schon einiges entdecken können.
Von Dogmatismus keine Spur. Das Buch ist einfach liebevoll und bereichernd. Eine sanfte, freundliche Art der Wertevermittlung, ganz ohne Ideologie und erhobenen Zeigefingern.
Ein echter (Vorlese)-Tipp für Kinder ab 3 Jahren. Übrigens nicht nur in veganen Familien.
Das Bilderbuch "Irma Unterwegs" ist im "veganen Kinderbuchverlag" erschienen und hat die ISBN 978-3982385174. Es kostet in Deutschland 24,90 Euro. Der Verlag hat übrigens noch weitere Bilderbücher im Programm.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig