Probiert: Die veganen Flammspieße von Kaufland ("take it veggie")

Pünktlich zur Grillsaison hat Kaufland vegane Flammspieße unter der Eigenmarke "Take it Veggie" ins Sortiment aufgenommen. Doch wie schmecken die veganen Grillspieße? Lohnt sich der Kauf?
Ich habe die Spieße für euch in der Pfanne angebraten – und probiert. Hier der Testbericht!
Die veganen Flammspieße gibt es in zwei Sorten: Vegane Flammspieße Kräuter und Vegane Flammspieße Paprika. Beide vom "Typ Hähnchen". Eine Packung enthält je 4 Spieße und kostet 2,99 Euro.
Die pflanzlichen Spieße werden als Proteinquelle beworben und enthalten davon in der Tat stolze 15,4 (Kräuter) bzw. 16,5 (Paprika) Prozent.
Das Protein kommt hauptsächlich aus Weizen und Ackerbohnen, die allerdings erst an dritter und vierter Stelle der Zutatenliste stehen. Möglich macht es unter anderem die Methylcellulose. Mit der lässt sich billiges Wasser und Öl nämlich vortrefflich binden.

Dass sich der Deckel der Plastikpackung von mir nicht in einem Stück abziehen lassen möchte, erkläre ich mir einfach mal mit weniger Plastik. Obwohl: Dann hätte man die gesamte Packung größenmäßig auf den Inhalt abstimmen können. Damit sich die Spieße darin nicht so verloren fühlen. Sei’s drum.
Ab in die Pfanne mit den Spießen!
Was taugen sie?
Na ja, sind ganz okay. Wenn wir 20 Jahre zurückdrehen und das die einzigen veganen Flammspieße wären, wär’s eine Innovation.
Doch die Uhr hat sich weitergedreht. Hersteller haben immer bessere Methoden entwickelt, um Fleisch nachzumachen. Weil immer mehr Verbraucher zwar den Geschmack von Fleisch mögen, nicht aber dessen Nachteile.

So bin ich überrascht, diesen typischen "Schmelz-Effekt" der Methylcellulose bei diesen Spießen wiederzuentdecken. Ich dachte, das wäre mittlerweile mehr oder weniger überholt.
Angesichts des Nutri-Scores von D hätte ich von den veganen Flammspießen mehr Geschmack erwartet. Wenn schon ungesund, dann bitte lecker!
Tatsächlich schmeckten mir beide Spieß-Sorten relativ unauffällig. Salz war in Spuren bemerkbar. Vielleicht lag es daran, dass sich die Panade beim Anbraten größtenteils abgelöst hatte. Dass es vom "Typ Hähnchen" sein soll, ist mir erst beim Schreiben des Testberichts aufgefallen.
Auch die leicht mehlige Konsistenz haut mich nicht um. Das Faserige fehlte mir. Angesichts der wirklich beeindruckenden Konkurrenz macht das einen lieblosen Eindruck.

Und ja, die Konkurrenz ist da. Zum Beispiel in Form der veganen Flammspieße von Aldi (Nord und Süd). Die kosten mit 3 Euro genauso viel, bieten aber eine richtig schön faserige, "fleischige" Konsistenz und ordentlich Geschmack.
Die gute Nachricht: Geschmäcker unterscheiden sich. Nur, weil mich die veganen Flammspieße von Kaufland nicht vom Hocker gehauen haben, muss das nichts bedeuten. Vielleicht ist das ja eines euerer neuen Lieblingsprodukte! Probiert also ruhig einmal selbst aus!
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Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig