Sterben Regenwälder für Tofu und andere Sojaprodukte?
Immer wieder hören wir, dass vegane Sojaprodukte für das Sterben der Regenwälder verantwortlich seien. Doch stimmt das wirklich? Werden für Tofu, Sojamilch und Co Urwälder zerstört, oder handelt es sich um einen Mythos?
In diesem Artikel geben wir Antworten auf diese Frage – und erklären die Hintergründe!
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Für Tofu und Co werden keine Urwälder gerodet
Dass die Erzeugung von Tierprodukten wie Fleisch oder Milchprodukten Umwelt und Klima schaden, hat sich herumgesprochen. Immer wieder sehen wir Bilder von brennenden Urwäldern. Ganze Ökosysteme werden gerodet, um stattdessen Futter für Milliarden Nutztiere anzubauen.
Doch betrifft das nicht auch vegane Lebensmittel als Soja? Führt der Verzehr von Tofu, Sojamilch und Co am Ende dazu, dass Urwälder sterben?
Zum Glück ist das praktisch nie der Fall! Die Wahrheit ist nämlich: 98 Prozent der weltweiten Soja-Ernte werden zu Tierfutter und Sojaöl verarbeitet. Für die Ernährung von Menschen werden gerade einmal 2 Prozent genutzt. [1]
Gier nach Tierfutter: So sterben Urwälder für Futter-Soja
Farmer zünden in Südamerika Urwälder an, um neue Anbauflächen zu gewinnen. Sie setzen Harvester und Bulldozer ein, um die verbleibenden Überreste zu beseitigen.
Es entstehen kilometergroße Monokulturen, auf denen nichts überlebt, was unerwünscht ist. Pestizide werden mitunter aus dem Flugzeug ausgebracht.
Warum Lebensmittelhersteller auf Urwald-Soja verzichten
Für den Anbau von Futtermitteln werden oft gentechnisch veränderte Sorten eingesetzt. Wenn Tierhalter Gentech-Soja füttern, müssen sie das nicht deklarieren.
Bei Lebensmitteln müsste der Einsatz von gentechnisch veränderter Soja jedoch angegeben werden. Und weil die meisten Verbraucher in Europa Gentechnik im Essen ablehnen, wären diese Produkte praktisch unverkäuflich.
Um gentechfreie Soja zu erhalten, haben Hersteller begonnen, Soja innerhalb von Europa anzubauen. Ohne den Einsatz von Gentechnik. Ein großer Teil der Soja für Tofu, Sojaschnitzel, Sojamilch und Co in Deutschland kommt mittlerweile aus Europa.
- Die meiste Soja wird als Futtermittel und für die Erzeugung von Kraftstoffen angebaut (siehe Grafik).
- Nur etwa 2 % der weltweiten Soja werden zu Lebensmitteln verarbeitet.
- Tiere scheiden den größten Teil des Futters als Gülle wieder aus. → Mehr über die Veredelungsverluste der Tierhaltung.
- Würden alle Menschen pflanzlich essen, könnten alle satt werden – ganz ohne die Rodung neuer Anbauflächen.
Sojaprodukte haben oft Bio-Qualität und werden regional erzeugt
Doch es kommt noch besser: Sojaprodukte wie Tofu, Sojamilch oder Soja-Fleischersatz sind meistens aus biologischem Anbau. Die Anbau-Standards sind also viel höher als in der Produktion konventioneller Lebensmittel. Ganz zu schweigen von den niedrigen Standards im Futtermittel-Anbau.
Vegane Sojaprodukte wie Tofu schonen also nicht nur die Urwälder, sondern auch die Böden vor Ort.
Wer pflanzliche Rohstoffe direkt zu Lebensmitteln verarbeitet, verbraucht weniger Anbauflächen. Der gesamte Futtermittel-Anbau inklusive der Produktion von synthetischen Düngemitteln (und der Umwandlung zu Gülle) entfällt. Pflanzliche Ernährung schützt also nicht nur die Ur- und Regenwälder, sondern auch die Umwelt vor Ort.
Bitte lest jetzt weiter und erfahrt …
- 15 ökologische Argumente für eine pflanzliche Ernährung,
- warum Butter besonders klimaschädlich ist und
- warum die globale Tierhaltung Rohstoffe zu Gülle macht.
Der Artikel wurde am 17.9.2024 überarbeitet und aktualisiert.
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