9 falsche Bio-Versprechen: So täuscht euch die Werbung!

Bio-Lebensmittel sind nicht automatisch besser!
Hier sind 9 Mythen über Bio-Fleisch – und warum sie nicht stimmen.
#1: Tiere leben bei Bio artgerecht? Nein!
Viele sagen, Bio-Tiere leben besser. Doch auch Bio-Tierhalter sperren ihre Tiere oft auf engem Raum ein. Konventionelle Schweine haben laut Gesetz nur 0,75 m² Platz. Bio-Schweine bekommen zwar etwas mehr, nämlich 1,3 m², aber das reicht noch lange nicht für viel Bewegung. Es ist das Gegenteil von "Tierschutz", Tiere so einzusperren.
#2: Auch Bio-Tiere werden verletzt.
Eigentlich darf man Bio-Tieren keine Körperteile wie Schwänze oder Schnäbel abschneiden. Aber es gibt Ausnahmen. Wenn ein Tierarzt sagt, es sei "vernünftig", ist es erlaubt. So kastrieren viele Bio-Tierhalter männliche Schweine wegen des "Ebergeruchs". Hier geht es nicht um Tierschutz, sondern nur um Geschmack. Das Bio-Siegel gibt’s trotzdem.
#3: Bio-Tierhaltung verschärft die Klimakrise. Mehr Dürren, weniger Artenvielfalt: Auch Bio-Tierhaltung schadet dem Klima. Weil Bio-Tiere länger leben, brauchen sie mehr Futter und stoßen mehr klimaschädliches Methan aus. Das gilt insbesondere für Produkte von Rindern. (Milch, Käse, Fleisch).
#4: Bio-Tierhaltung verwandelt Ressourcen zu Gülle. Das, was "Nutztiere" fressen, kommt zum größten Teil als Gülle hinten wieder raus. Dazu kommt klimaschädliches Methangas. Hinter einem Kilo Rindfleisch stecken mitunter 15 Kilo Futter (Getreide, Soja, Mais …). Beim Wasser ist die Verschwendung noch größer. Und: Nicht immer geht es um Regenwasser. Futterpflanzen müssen immer öfter künstlich bewässert werden. Bio-Tierhaltung ist daher in Konkurrenz zum Menschen. Sie frisst uns buchstäblich die Lebensgrundlagen weg. → Deshalb steht die Tierindustrie vor dem Zusammenbruch.
#5: Bio-Tiere fressen auch Futter aus dem Ausland.
Einige Bio-Verbände sagen: Füttert bitte regional. Aber in der Realität bekommen viele Tiere Futter aus großen Betrieben im Ausland, zum Beispiel aus Rumänien. Man könnte die Tieranzahl an die Menge von regionalem Futter anpassen. Gemacht wird es aber nicht.
#6: Bio-Kühe stehen nicht immer auf der Weide.
Viele denken: Bio-Kühe grasen draußen auf der Wiese. Stimmt nicht immer. Große Molkereien und Verbände kämpften sogar gegen eine Weidepflicht. Die EU hat inzwischen gesagt: Kühe sollen auf die Weide. Ab 2026 soll das Pflicht werden. Doch vielleicht wird auch das wieder durch den Einfluss der mächtigen Bio-Lobby verschoben.

#7: Bio-Tiere leiden nicht unbedingt weniger.
Auch Bio-Tiere sind oft Hochleistungszüchtungen, die schnell krank werden. Viele haben schwache Knochen und brechen sich etwas. Sie werden mit denselben LKWs transportiert und sterben in denselben Schlachthöfen wie andere Tiere. Weil Bio-Bauern weniger Medikamente geben dürfen, bleiben manche Tiere länger krank. Es gibt außerdem auch bei Bio kaum unabhängige, staatliche Kontrollen.

#8: Bio-Bauern arbeiten mit normalen Mastbetrieben.
Ein Beispiel: Viele Bio-Milchbauern verkaufen ihre "Milchkälber" an konventionelle Mastbetriebe. Diese verkaufen die Tiere dann weiter – sogar in Länder, in denen sie ohne Betäubung geschlachtet werden. Angeblich gibt es zu wenig Nachfrage nach Bio-Kalbfleisch. Es gäbe die Möglichkeit, Bio-Siegel nur für Betriebe zu vergeben, die einen geschlossenen Kreislauf nachweisen. Gemacht wird das nicht. → Deshalb sterben Tiere für Milch.
#9: Bio-Fleisch ist nicht gesünder.
Hersteller sagen oft: Bio-Fleisch ist gesünder. Doch selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit 2015 vor Fleisch. Besonders rotes Fleisch und Wurst können Krebs auslösen. → So krebserregend ist Fleisch (Faktencheck)!
Bio-Tierprodukte sind zwar meist teurer als jene aus konventioneller Landwirtschaft. Teilweise haben sie aber dieselben Probleme wie die konventionellen. Insbesondere, wenn es um Tierschutz und Regionalität geht.
Deswegen empfehlen wir: Kauft Bio-Lebensmittel, solange sie pflanzlich sind. Meidet Tierprodukte generell, oder reduziert sie auf ein absolutes Minimum. → Pflanzlicher essen nach der Salami-Taktik.
Einige Bio-Bauern haben sich auf bio-vegane Landwirtschaft spezialisiert. Sie produzieren Bio-Lebensmittel, aber ganz ohne Tierhaltung. → Hier findet ihr bio-vegane Höfe!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig