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Warum essen Veganer (und Vegetarier) eigentlich kein Fleisch?

Warum essen manche Menschen kein Fleisch? Hier die wichtigsten 3 Gründe! Bild: Andreas / Adobe Stock

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit den Gründen und Argumenten, warum immer mehr Menschen kein Fleisch essen und sich vegan oder vegetarisch ernähren.

Kein Fleisch zu essen, ist für viele Fleischesser unvorstellbar. Dabei haben Menschen noch nie so viel Fleisch gegessen wie heutzutage. Noch vor wenigen Generationen basierte die Ernährung auf pflanzlichen Lebensmitteln. Fleisch gab es nur gelegentlich.

Diese Veränderung in der Ernährungsweise hat Folgen. Für die Umwelt, für die Gesundheit und natürlich am Ende auch für die Tiere, die leiden und getötet werden.

Grund 1: Kein Fleisch – für die Gesundheit

Gesundheitliche Gründe spielen für viele Menschen eine ausschlaggebende Rolle bei der Entscheidung, vegan oder vegetarisch zu essen.

"Rotes Fleisch" – darunter versteht man z. B. Schweinefleisch, Rindfleisch und Co – und verarbeitete Fleischprodukte sind erwiesenermaßen krebserregend. Davor warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mehr über das Krebsrisiko von Fleisch.

Fleisch erhöht das Risiko für erektile Dysfunktion
Fleisch begünstigt Unfruchtbarkeit. Bild: pixabay.com

Wer viel Fleisch isst, erhöht aber auch sein persönliches Risiko für die typischen "Zivilisationserkrankungen" in Deutschland. Herzinfarkte, Krankheiten wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht. Ein hoher Fleischverzehr steht auch in Verbindung mit erektiler Dysfunktion (Impotenz beim Mann).

Wer Fleisch weglässt (und stattdessen ballaststoffreiche, pflanzenbasierte Produkte verzehrt), lebt gesünder und kann zudem seine Lebensqualität steigern.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat 2024 ihre Empfehlungen drastisch reduziert – und empfiehlt seitdem höchstens 300 Gramm Fleisch pro Woche. Das sind maximal 43 Gramm am Tag!

Erfahrt hier mehr rund um Gesundheit und Tierprodukte:

Grund 2: Aus Mitgefühl – weil es um fühlendes Leben geht

Dass für Fleisch Tiere getötet werden, weiß eigentlich jeder Verbraucher. Und doch ist es ein großer Unterschied, ob man ein verpacktes Stück Fleisch in den Einkaufswagen legt, oder in einem Schlachthof vor Ort zusieht.

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Wir verzichten auf Vegpool auf moralische Debatten. Denn "richtig" und "falsch" entscheidet jeder selbst. Zugleich empfehlen wir, sich eine Dokumentation wie "Earthlings" oder "Dominion" anzusehen. Denn ohne diese Hintergründe bleibt jede Diskussion über Fleisch abstrakt. Man wäre gewissermaßen ein "Schreibtischtäter".

Die wenigsten Menschen haben sich jemals bewusst für Fleisch entschieden – sie haben es schon als Kinder gegessen, als sie noch gar keine Möglichkeiten hatten, die Hintergründe zu verstehen. Auch Gruppenzwang spielt eine wichtige Rolle.

Viele verdrängen das Thema und spalten es innerlich ab, um sich vor Erschütterungen des eigenen Weltbilds zu schützen. Psychologen sprechen hier von einer "kognitiven Dissonanz". Auf das Thema angesprochen reagieren sie oft hart und unwirsch.

Ferkel Frederik erkundigt die Umgebung.
Ferkel Frederik fiel vom Tiertransporter und wurde von Tierschützern auf Hof Butenland gebracht. Bild: K/Vegpool
Nur so ist es möglich, sich einerseits im familiären Umfeld sozial und fürsorglich zu verhalten – und zugleich durch seinen Einkauf einen Umgang mit Tieren zu unterstützen, der in Teilen radikal gegen grundlegende Werte zivilisierter Gesellschaften verstößt.

Menschen unterscheiden sich von Tieren auch durch ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion. Sie besitzen die Fähigkeit, ihr Verhalten zu reflektieren, mit ihren moralischen Werten abzugleichen und es zu ändern.

Menschen sind die einzige Lebensart auf dem Planeten, die bewusste Entscheidungen treffen kann. Warum sollten sie es also nicht tun, wenn es doch so viele Gründe gibt?

Hier findet ihr weitere Artikel zum Thema:

Grund 3: Fleisch oder Zukunft

Rotes Fleisch gehört zu den Nahrungsmitteln mit dem größten ökologischen Fußabdruck. Das bedeutet, dass seine Erzeugung besonders viele Ressourcen verbraucht und dabei ausgesprochen ineffizient ist. Von 10 Kilo Getreide wandeln Nutztiere mitunter nur 1 Kilo zu Fleisch um.

Die ökologische Folgen der Tierhaltung sind so vielfältig, dass wir das Thema hier nur anreißen können. Auf Vegpool findet ihr viele weitere Artikel zu einzelnen Aspekten!

Die Nutztierhaltung basiert auf Futtermitteln aus landwirtschaftlicher Erzeugung. Tiere fressen also nicht bloß Gras, sondern erhalten proteinreiches Kraftfutter aus Soja und Getreide.

Der Bedarf an Futtermitteln führt auch dazu, dass Farmer Urwälder zerstören, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Auch in Deutschland werden importierte Futtermittel verfüttert!

Brandrodung erfolgt auch für die Gewinnung neuer Anbauflächen - für Futtermittel
Für Futtermittel werden Urwälder zerstört. Bild: pixabay.com (Kombi)

Bloß: Vom Futter wandeln die Tiere nur einen Teil in das gewünschte Tierprodukt um – das meiste wird zu Gülle, die unsere Böden und das Trinkwasser mit Nitrat belastet. Tierhalter sprechen vornehm von "Veredelungsverlusten". Eigentlich ist es schlicht Verschwendung. Mehr über die Veredelungsverluste der Tierhaltung.

Zudem stoßen Nutztiere Methangas aus, das 25x so klimawirksam ist wie CO2.

Die weltweite Tierproduktion steht in Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Wer pflanzliche Lebensmittel statt Tierprodukten verwendet, reduziert seinen ökologischen Fußabdruck um 38 - 52 % – so das Umweltbundesamt. So klimafreundlich ist vegane Ernährung!

Der Umstieg auf eine (überwiegend) pflanzenbasierte Ernährung ist der wichtigste Schritt zum Klimaschutz, den jeder Einzelne tun kann.

Lies hier weiter:

Fazit: Drei gute Gründe, kein Fleisch zu essen

Die individuellen Gründe, kein Fleisch zu essen, sind lang und vielschichtig. Sie unterscheiden sich von Veganer zu Veganer und von Mensch zu Mensch.

Und doch ist es wichtig, sich als Verbraucher aktiv mit den Hintergründen auseinanderzusetzen.

Denn Hersteller von Fleisch schotten sich vor der Öffentlichkeit ab – aus gutem Grund. Verbraucher sollen nicht wissen, wie Fleisch und andere Tierprodukte hergestellt werden.

Transparent schadet der Tierindustrie. Tierhalter möchten nicht, dass die Öffentlichkeit erfährt, wie Tierprodukte erzeugt werden. Wir berichten aus jahrelanger Erfahrung!

Doch die Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt sind real. Auch für uns als Gesellschaft und Land.

  • Die Folgen für die Gesundheit. Selbst die WHO warnt längst vor den Krebsrisiken von Fleisch,
  • die Gefahren für die Ernährungssicherheit (wegen des großen Bedarfs an Anbauflächen, dem Wasserverbrauch und der Klimaschäden),
  • die Folgen für die Tiere, denn Fleischerzeugung ist mit Methoden verbunden, die man bei Haustieren als barbarisch empfinden würde.

Vegan zu leben ist am Ende aber nicht nur eine moralische Frage, sondern auch eine Frage der Zukunft.

Fleischlose Ernährung hält fit und gesund – entgegen aller Klischees. Bild: pixabay.com

Man muss kein Ernährungs-Profi sein, um Veganer zu werden und Fleisch zu meiden. Und auch kein Perfektionist. Wir empfehlen Einsteigern eine vegane Lebensweise nach dem Pareto-Prinzip.

Die Erzeugung von Milch und Eiern ist übrigens vergleichbar mit der von Fleisch. Auch für Eier und für Milch werden Futtermittel benötigt und Tiere getötet. Auch Milch und Eier schaden in großen Mengen der Gesundheit, wegen enthaltener Hormone und tierischer Fette. Eine vegane Ernährung ist eine moderne, erprobte Alternative.

Übrigens: Psychologen haben für eine Studie untersucht, warum Veganer und Vegetarier zwar oft dieselbe Motivation haben, aber doch unterschiedliche Folgen daraus ziehen. Ihr Fazit: Das Wissen macht den Unterschied! Zum Artikel.

Im veganen Forum finden Vegan-Interessierte und -Einsteiger wertvolle Unterstützung von anderen Veganern.

Der Artikel wurde am 2.5.2024 überarbeitet.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Letzter Beitrag: 02. Mai. von kilian.