Stimmt es, dass Mandeln nicht vegan sind?
Mandeln sind die Steinfrüchte der Mandelbäume. Sie sind reich an Protein und werden gerne als Zutat in Kuchen, Schokolade und Marzipan verwendet. Nicht zu vergessen natürlich Mandelmus und Mandelmilch. Auch vegane Frischkäse-Alternativen basieren häufig auf Mandeln.
Mandeln sind rein pflanzliche Lebensmittel, die in der veganen Küche vielfältig genutzt werden können. Dennoch kommt immer wieder mal die Diskussion auf, ob Mandeln tatsächlich vegan sind.
Der wichtigste Grund dafür ist der Anbau der Mandeln, der heutzutage ohne den gezielten Einsatz von Honigbienen praktisch nicht möglich wäre.
Honigbienen sind zur Bestäubung der Mandeln unverzichtbar
Der größte Teil Mandeln kommt aus Kalifornien. Sie werden auf riesigen Plantagen angebaut, wo kilometerlang ein Mandelbaum neben dem anderen steht. Wie in der industriellen Landwirtschaft üblich, erfolgt der Anbau, die Ausbringung von Pestiziden und die Ernte der Mandeln unter Einsatz von Maschinen.
Doch bei der Bestäubung der Mandelbäume sind die Erzeuger nach wie vor auf die natürliche Hilfe von Honigbienen angewiesen, die die Mandelblüten bestäuben.
Das Problem: In den mit Pestiziden belasteten Monokulturen haben es natürliche Bienenvölker (und andere Bestäuber) schwer, zu überleben.
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Seiten | 96 | 192 | 260 | 192 | 120 | 312 | |
Autor | Roland Rauter | Nicole Just | Angelika Eckstein | Jérôme Eckmeier | Brigitte Bach | Stina Spiegelberg | |
Preis | 2,95 EUR Stand: vor 36 Min | 3,11 EUR Stand: vor 24 Min | 19,90 EUR Stand: vor 36 Min | 21,99 EUR Stand: vor 31 Min | 22,90 EUR Stand: vor 29 Min | 29,50 EUR Stand: vor 31 Min | |
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In Kalifornien und anderen Ländern ist daher eine regelrechte Bienen-Industrie entstanden. Groß-Imker, die tausende Bienenvölker mit Lkw von einem Ort zum nächsten transportieren und die Bestäubung der Mandelbäume als Dienstleistung anbieten.
Praktisch alle konventionellen Mandeln aus Kalifornien, die man heute einkaufen kann, kommen aus Gebieten, in denen "gemietete" Honigbienen eingesetzt wurden. In der Dokumentation "More Than Honey" und dem Buch zum Film wird dies anschaulich dargestellt.
Mandelanbau ohne Honigbienen kaum möglich
Doch sind Mandeln tatsächlich nicht vegan, wenn Honigbienen dafür ausgebeutet wurden? Darf man jetzt als Veganer nicht einmal mehr Marzipan, Mandelmilch oder Mandelmus verzehren? Keine Florentiner mehr, und keine Mandelkekse oder Mandelsplitter?
Grundsätzlich sind Mandeln vegan. Auch, wenn dabei Honigbienen genutzt wurden. Wenn ein Produkt pflanzlich ist, ist es vegan. Die Grundproblematik liegt in der industrialisierten Landwirtschaft.
Damit die Erzeugung der Mandeln nachhaltiger wird, fordern Kritiker die Politik auf, Landwirte und Erzeuger für ökologische Schäden zur Kasse zu bitten (Verursacherprinzip) – und sie für nachhaltige Erzeugung zu belohnen. Wenn es lohnender ist, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben, müssen Bienen nicht mehr für den Mandelanbau herantransportiert werden.
Mandeln sind vegan? Eine Ausweichdebatte!
Interessant ist, dass die Debatte über "nicht vegane Mandeln" häufig von Menschen geführt wird, die gar nicht vegan leben. Wie so oft scheint es sich hier um eine Ausweichdebatte zu handeln. Auch Boulevard-Medien nutzen das Thema, um Kontroversen auszulösen und ihre Reichweite zu erhöhen.
Es geht also nicht darum, gemeinsam eine Lösung für die Mandel-Erzeugung in Kalifornien zu finden – sondern Veganern "Heuchelei" zu unterstellen. Und dadurch davon abzulenken, dass für die omnivore und vegetarische Ernährung Tiere vorsätzlich getötet werden.
Wir empfehlen eine vegane Ernährung nach dem Pareto-Prinzip. Das bedeutet: So gut es geht vegan zu leben, aber ohne übertriebenen Aufwand. → Mehr zum veganen Pareto-Prinzip.
Dadurch legt man den Fokus auf die Dinge, die sich mit wenig Aufwand erreichen lassen – statt nur auf mögliche Fehler.
Schon 95 % pflanzliche Ernährung tragen dazu bei, die drängendsten Probleme unserer Ernährungssysteme zu lösen.
Der Artikel wurde am 10.9.2024 überarbeitet.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig