Probiert: Veganes "Nutella plant-based" - wie schmeckt es? [Testbericht]
Nutella wird vegan. Im Januar 2025 soll in Deutschland eine vegane Variante der bekannten Schokocreme auf den Markt kommen.
"Nutella plant-based" heißt das vegane Nutella – als wäre es schlimm, "vegan" zu sagen. Und wie es schmeckt, erfahrt ihr in diesem Testbericht!
In Italien, Frankreich und Belgien ist Nutella plant-based bereits auf dem Markt. Und damit ich nicht vor Neugier platze, habe ich mir zwei Gläser veganes Nutella zu Wucherpreisen auf dem Graumarkt besorgt.
Der Inhalt hat sich ordentlich verteilt, weil die Gläser im Schmuggel-Transporter offenbar hin- und her gepurzelt sind. Egal! Bei unserem veganen Nutella-Test spielen die inneren Werte die Hauptrolle!
Was ist anders an Nutella plant-based?
Im Gegensatz zu herkömmlichem Nutella hat die vegane "plant-based"-Variante einen grünen Deckel. Zusätzlich trägt das vegane Nutella einen dicken Aufdruck: "plant-based".
Und – Überraschung! - es stecken keine Tierprodukte in der Zutatenliste. Abgesehen von den typischen "Spuren von Tierprodukten".
Die Zutaten: Zucker, Palmöl, Haselnüsse, Kichererbsen, fettarmes Kakaopulver, Reissiruppulver, Emulgator: Lecithin (Soja), Salz, Aromen.
Und Luft. Da hätte man auch ein Glas kleiner nehmen können!
Anders als die von uns getesteten palmölfreien veganen Schokoaufstriche enthält Nutella auch in der veganen Variante das umstrittene Pflanzenfett. → Mehr über Palmöl.
Doch ist der Nutella-Wirbel berechtigt? Schmeckt veganes Nutella einfach nur hervorragend gut? Oder sorgt am Ende bloß die Bekanntheit und Verfügbarkeit der Marke für den Hype?
Wie schmeckt veganes Nutella?
Es schmeckt gut. Wie man sich eine Schokocreme vorstellt. Schokoladig, cremig, süß. Lecker.
Trotzdem: Eine Innovation wäre ein veganer und leckerer Schokoaufstrich sicher einmal gewesen – vor 15 Jahren. Zu der Zeit hätte Nutella mit der veganen Sorte bei mir kleine Freudentänzchen auslösen können.
Seitdem hat sich so viel getan – auch im Bereich der veganen Schokocremes. Da bietet das vegane Nutella meiner Meinung nach nur Durchschnittliches.
Vielleicht liegt das am Ende auch daran, dass die Konkurrenz genug Zeit hatte, ihre Rezepturen zu optimieren.
Etwas enttäuschend bei dem Hype, der um Nutella (und veganes Nutella) gemacht wird.
Lohnt sich der Kauf von veganem Nutella?
Zusammengefasst: Das vegane Nutella schmeckt mir gut, aber nicht besser als vergleichbare Produkte im Handel.
Wenn sich Palmöl ohne Nachteile durch regionale Fette ersetzen lässt, dann bevorzuge ich die Regionalität. Bei Schokocremes ist das eindeutig der Fall – Pluspunkt für die veganen Nutella-Konkurrenten, die auf Rapsöl setzen.
Als Signal finde ich veganes Nutella trotzdem gut. Wenn bekannte Marken ihre Produktpalette veganfreundlich machen, regt das den Markt an. Es zeigt, wie einfach es ist, pflanzlich(er) zu essen!
Was wird veganes Nutella kosten?
Ich spekuliere, dass sich der Preis wegen Marke und Vegan-Aufpreis auf Bio-Niveau bewegen wird. Vielleicht ist die Zeit der Vegan-Aufpreise aber mittlerweile überstanden – und die Marken sind froh, wenn sie überhaupt einen Teil des boomenden Vegan-Marktes für sich beanspruchen können!
Was denkt ihr? Schreibt eure Meinung doch mal in den Foren-Thread zum Thema (Link ist unten!).
Für meine Test-Gläser habe ich übrigens 12 Euro gezahlt – pro Glas. Zuzüglich Versand.
Dieser Testbericht ist möglicherweise nicht allgemeingültig. Erstens habe ich Gläser mit französischer Aufschrift bekommen. Zweitens wird Nutella Plant Based aller Wahrscheinlichkeit nicht 12 Euro kosten (die Preise auf dem Graumarkt purzeln bereits jetzt). Und drittens kann sich die Zutatenliste von Land zu Land und Zeit zu Zeit unterscheiden.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig