Probiert: So schmeckt das vegane KitKat! [Meint Nestlé das ernst!?]
Veganes KitKat gibt es jetzt auch in Deutschland. Diesen Schokoriegel mit Waffelfüllung. Im Grunde wie Manner-Schnitten, nur umgestülpt: Schoko außen, Waffel innen.
Ich bin natürlich gleich los und habe schnell ein veganes KitKat für diesen Testbericht ergattert!
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Hier also der KitKat Vegan Testbericht!
Gefunden habe ich den veganen KitKat-Riegel bei Rewe an der Kasse, bei der Quengelware. Das KitKat hat die übliche Zwergengröße mit 41,5 Gramm Inhalt (laut Packungsaufdruck) und wird einzeln verkauft.
In der Süßwarenabteilung, bei den herkömmlichen KitKats, gab es übrigens keine Zweitplatzierung und auch keine Kombi-Packs.
Das KitKat heißt einfach nur "KitKat Vegan" und sonst nichts weiter. Ob das nun zartbitter oder süß ist? Es bleibt eine Überraschung!
Möchte man gleich eine Leserbrief schreiben:
He, Nestlé, "Vegan" ist keine Geschmacksrichtung. Stellt euch doch mal vor, dass das ein Bomben-Erfolg wird und ihr eine zweite vegane Sorte einführt? Wie soll die denn dann heißen? "KitKat Vegan II"?
Ein Blick auf die Rückseite: "Unverdauliche Dextrine" in der Zutatenliste klingen erst mal nicht ganz appetitlich. Palmöl? Könnte teure Kakaobutter ersetzen...
Doch Moment mal: Was macht eigentlich MILCH in einem veganen KitKat!?
Auf der Rückseite des veganen KitKat steht nicht etwa der legendäre Satz "Kann Spuren enthalten..." - dort steht, Zitat: "Kann enthalten: Milch".
Da reibt man sich erst einmal die die verwunderten Äuglein und schaut noch einmal genau nach. Ist das wirklich das richtige Produkt?
Wenn etwas "Spuren" enthalten kann, dann klingt das für mich nach einem Versehen. Nach der Kurzform für "Ja, wir haben mit dem Dampfreiniger zwar alles gründlich gereinigt, können aber nicht tausendprozentig ausschließen, dass nicht doch ein Tröpfchen Milch irgendwo kleben geblieben ist. Also Vorsicht, falls jemand mega allergisch ist".
Wenn hingegen etwas "Milch enthalten kann", dann klingt das eher nach "uns doch egal, ob da nun Milch drin ist". Fresst oder sterbt. Sowas eben.
Philosophiestunde: Ist das eigentlich noch vegan? Was meint ihr? Schreibt's ins Forum (Link siehe unten)!
Nach meinem Wissen müssen Zutaten (und insbesondere Allergene wie Milch) grundsätzlich deklariert werden, sodass Milch eigentlich nicht absichtlich enthalten sein dürfte und es vermutlich auch nicht ist.
Fragt sich dann bloß, warum Nestlé diese ungewöhnliche Formulierung gewählt hat, als wäre das irgendeine versteckte Botschaft...
Aber ehrlich gesagt: An der Stelle hatte ich schon fast genug. Das ganze vegane KitKat wirkte einfach so lieblos, unspektakulär und hingeschludert.
Lohnt sich der Kauf wenigstens geschmacklich? Wie schmeckt das vegane Kitkat?
So, wie Schokolade zu Urzeiten geschmeckt haben muss. Dafür extrem süß. Für eine kurze Blutzuckerspitze wird's reichen...
Wollt ihr noch wissen, was ein veganes KitKat gekostet hat? 1,29 Euro für 41,5 Gramm. Macht einen Kilopreis von 31,08 Euro. Wird man ja noch sagen dürfen... Lachtränen. Oder Weintränen? Vielleicht beides!
Wisst ihr, was herkömmliches KitKat im selben Laden (Rewe) kostete? 1,49 Euro. 20 Cent mehr. Aber mit 4 Einzelpackungen. VIER!
Nein, ich möchte jetzt nicht wieder an die dicken Männer mit ihren Zigarren denken, die sich über Veganer totlachen... die alles hinnehmen, solange "Vegan" drauf steht - und dafür auch einfach mal das Vielfache bezahlen. Mist, diese Gedanken lassen sich so schwer abschütteln.
Meinungs-Fazit: Die winzige Packung veganes KitKat, zusammen mit dem mäßigen Geschmack und der "Kann Milch enthalten"-Inschrift bildet meiner Meinung nach eine überraschende Komposition aus Ignoranz, Enttäuschung und einem Tüpfelchen Verhöhnung.
Kurz: Veganes KitKat kann man kaufen, um mitreden zu können. Braucht man aber nicht. Wie immer gilt natürlich: Vertraut nie blind einem Geschmackstest, sondern probiert lieber selbst. (Oder lasst es bleiben).
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig