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Welche Milchsorte ist am klimafreundlichsten?

Welche Folgen hat die Milchproduktion fürs Klima?
Die Milchproduktion belastet das Klima. Doch gibt es klimafreundliche Milchsorten? Bild: pixabay.com (Kombi)

Immer mehr Milchtrinker fragen sich, welche Milch eigentlich am klimafreundlichsten ist. Es gibt ja Bio-Milch, haltbare Milch, fettarme Milch, regionale Milch und so weiter.

Doch welche Milch ist am klimafreundlichsten? Welche schadet dem Klima am wenigsten?

Verluste in der Tierhaltung

Die meiste Milch, die in Mitteleuropa verzehrt wird, stammt von Kühen. Allerdings gelten die Informationen in diesem Artikel grundsätzlich auch für Ziegen- und Schafmilch.

Die Tiere in der Milchproduktion benötigen Futter und Wasser zum Leben. Den allergrößten Teil davon wandeln sie allerdings nicht zu Milch um - sondern zu Kot und Urin.

Von 3 Kalorien im Futter gehen 2 wieder verloren!

Verluste in der Milchproduktion Bild: K/Vegpool / pixabay.com

Die Energie, die in den Anbau des Futters geflossen ist, in die Transporte und die Verarbeitung geht damit ungenutzt verloren!

Kraftfutter, das die Milchkühe erhalten, wird häufig aus importiertem Getreide oder Hülsenfrüchten hergestellt. In Deutschland gäbe es gar nicht genug Flächen, um alle "Nutztiere" zu versorgen, daher ist das Land auf Importe angewiesen!

Wir alle kennen die Fernsehbilder von brennenden Urwäldern in Südamerika. Die Farmer dort vernichten Urwälder, damit sie auf den Flächen weitere Futtermittel anbauen können. Solche Futtermittel landen auch in deutschen Ställen!

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Etwas weniger klimaschädlich ist die Milchproduktion, wenn Kühe ausschließlich mit Heu vom eigenen Betrieb gefüttert werden. Diese Haltungsform ist jedoch extrem selten und teuer. Und: "Klimafreundlich" wird Milch dadurch noch lange nicht, siehe nächster Punkt.

Klimaschädliches Methangas aus den Rindermägen

Kühe produzieren beim Verdauen in ihren vier Mägen Methangas. Das kommt beim Pupsen und Rülpsen der Tiere in die Atmosphäre. Dieses Gas ist besonders klimaschädlich und 25x so wirksam wie CO2.

Seriöse Zahlen zeigen, dass die Erzeugung von einem Liter Kuhmilch so schädlich fürs Klima ist, wie die Verbrennung von einem Liter Benzin. Hier die Hintergründe!

Rinder stoßen klimaschädliches Methan aus.
Rinder stoßen klimaschädliches Methan aus. Bild: K/Vegpool.de / pixabay.com

Wenn bereits für einen Liter Kuhmilch etwa 3 Kilo Futter verfüttert werden, dann stell dir mal vor, wie viel Futter du für konzentrierte Milchprodukte wie Käse oder Butter brauchst - und welche Auswirkungen das fürs Klima hat!

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Viel wichtiger als die Haltungsform sind die "systemimmanenten" (also nicht vermeidbaren) Folgen der Tierhaltung.

Diese "Milch" ist am klimafreundlichsten

Zusammenfassend lässt sich sagen: Kuhmilch hat zahlreiche Nachteile, nicht nur fürs Klima. Denn die globale Milch-Industrie beansprucht große Mengen an Anbauflächen. Und die werden bei steigender Weltbevölkerung immer knapper. Und: Wohin mit all der Gülle?

Es gibt in der Tat Unterschiede, je nach Haltungsform, Herkunft und weiteren Faktoren. Doch zwei Dinge haben alle gemeinsam: Den Bedarf an Landfläche und den Ausstoß extrem klimawirksamer Methangase.

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Wenn wir aber auf einem Acker nicht Kraftfutter anbauen, sondern Hafer oder Dinkel oder Bio-Soja, dann können wir daraus pflanzliche "Milch" herstellen. Auf die Weise werden bei gleicher Fläche mehr Menschen satt.

Ein Liter Haferdrink verursacht weniger als ein Drittel der Klima-Emissionen, verglichen mit einem Liter Kuhmilch. [1]

Dieser Vergleich zeigt: Ein Liter Kuhmilch ist 3x klimaschädlicher als ein Liter Haferdrink.
Dieser Vergleich zeigt: Ein Liter Kuhmilch ist 3x klimaschädlicher als ein Liter Haferdrink. Bild: K/Vegpool / pixabay.com

Das ist der Grund, warum Pflanzendrinks so viel klimafreundlicher sind als Kuhmilch. Obendrin sind sie frei von Laktose und tierischen Fetten.

Die beste Nachricht aber zum Schluss: Als Menschen sind wir nicht auf den Verzehr von Milch einer anderen Tierart angewiesen. Selbst als Säuglinge benötigen wir nur die Milch unserer eigenen Mutter.

Kuhmilch enthält alle Inhaltsstoffe, die ein Kälbchen braucht, um schnell zu wachsen und groß zu werden. Das Gehirn eines Kalbes wächst jedoch viel langsamer als das Gehirn eines Menschen. Das ist einer der Gründe, warum Kuhmilch (bei Menschen) zu Übergewicht beiträgt.

Daher ist der Schritt vom Kumilch-Regal zum Regal mit den Pflanzendrinks zugleich ein wichtiger Schritt zu mehr Klimaschutz. Hier erfährst du alles rund um Pflanzendrinks.

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Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Letzter Beitrag: 12.10.2020 von METTA.

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