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Vegan 60+: Eindrücke aus Deutschland - Teil 3

Das Wetter ist ganz anders als auf Teneriffa - aber wunderbar!
Das Wetter ist ganz anders als auf Teneriffa - aber wunderbar! Bild: Ingrid

Hallo ihr Lieben,
ich bin immer noch in Deutschland und trotz Dauerregen fühle ich mich pudelwohl. Für mich als Veganerin ist es hier in Bamberg eine schöne, neue Entdeckung!
Wieso ich vegan wurde und was ich bis jetzt alles erlebt habe, das könnt ihr hier nachlesen.

Ich finde die Menschen hier sehr freundlich und zugewandt, und das Wetter ist halb so schlimm. Zwar kalt und feucht, aber mit richtiger Kleidung ist es kein Problem, auch bei Regen durch die Straßen zu laufen. Ich laufe hier sowieso im Zwiebellook durch die Gegend, denn so richtig warme Sachen besitze ich gar nicht mehr. In den letzten zwölf Jahren war die kanarische Insel Teneriffa ja mein Zuhause.

Ich habe einen Entschluss gefasst: Ich werde wieder nach Deutschland „rückwandern“.
Ein 60 qm Häuschen auf dem Land habe ich für mich und für meine Pelztiere (Katzen) schon gefunden. Ob die noch wissen wie man ein Winterfell wachsen lässt? Das sind ja alles doch Teneriffa Katzen. Ich hoffe die Natur weiß noch, wie es funktioniert.

Wenn ich diese Gänse sehe, die "St. Martin" überlebt haben, weiß ich, warum ich vegan lebe.
Wenn ich diese Gänse sehe, die "St. Martin" überlebt haben, weiß ich, warum ich vegan lebe. Bild: Ingrid

Doch es ist gar nicht die Vielfalt der veganen Artikel, die mich zurücklockt - es ist die Vielfalt der kulturellen Angebote, die vielen Möglichkeiten, sich in sozialen Projekten zu engagieren... Einfach die Möglichkeit, sozial aktiver zu leben.

Teneriffa ist wunderschön! Perfektes Wetter, wandern, schwimmen, chillen ohne Ende. Aber ich habe lange überlegt, ob ich als Rentnerin bleiben werde oder nicht. Und ich habe festgestellt, dass ich mehr will als ein leichtes Leben unter der Inselsonne.

Ich habe Freunde auf der Insel und werde diese Freundschaften weiterpflegen. Und ich möchte weiter Gastgeberin sein. In meinem neuen Häuschen gibt es ein Gästebett und ich hoffe es ist oft belegt.

Tolle Erlebnisse in unveganen Restaurants.

Ich hatte hier in Franken viele nette Erlebnisse als bekennende Veganerin. Meine Schwester aus Amerika ist ja noch hier und sie wollte natürlich typisch fränkisch essen gehen und auch „ihrem“ Griechen besuchen.

Ich konnte und wollte ihr das natürlich nicht ausreden, auch wenn meine Aussichten auf ein veganes Gericht nicht sonderlich groß waren. Sie hat ja bis jetzt auch tapfer alle Vorurteile überwunden und meine in der Küche erzeugten, veganen Köstlichkeiten probiert und dann auch immer mit Appetit gegessen.

Also bin ich auch mit nach Buttenheim gegangen, in ein sehr fleischlastiges Lokal.

Die Speisekarte gab für mich, wie erwartet, nicht so viel her. Auf Nachfrage blieb nur der Kartoffelsalat übrig - Gott sei Dank war der ohne Fleischbrühe angemacht. Und ein gemischter Salat.

Vorurteile und eine Einladung zum veganen Essen.

Neben uns saß ein Paar, das meine Fragen zur Zubereitung mitbekommen hat. Klar entfachte das eine Diskussion die mit den Worten begann: „Ihr Veganer lebt lange nicht so gesund wie ihr euch einbildet“! Der diese Worte äußerte, war ein stark übergewichtiger Mann mit roter Gesichtsfarbe. Bei mir als Krankenschwester setzten sich gleich die Gedanken fest: Bluthochdruck, Diabetes... habe aber nichts erwidert.

Die Frau dagegen stellte viele interessierte Fragen und es entwickelte sich ein gutes Gespräch über vegane Ernährung.

Wie sich herausstellte, hatte ich den Wirt und Koch eines bekannten Lokales kennengelernt. Bei der Verabschiedung lud er mich in sein Lokal ein, mit dem Versprechen, für mich eine vegane Mahlzeit auf den Tisch zu stellen. Ich werde diese Einladung annehmen, ganz sicher!

Natur, Nebel und Nadelbäume - wunderschön!
Natur, Nebel und Nadelbäume - wunderschön! Bild: Ingrid

Auf der Karte fand ich kein Gericht, das mit Sicherheit vegan war und ich hatte mich damit abgefunden, ganz klischeehaft nur einen Salat zu essen, obwohl ich richtig Hunger hatte.

Aber nachfragen wollte ich trotzdem. Und was hat mir der Koch gebracht? Eine Allergiekarte!
Ich war richtig überrascht, denn das hatte ich nicht erwartet. Jede Speise war aufgeführt mit den Zutaten, die Allergie auslösend wirken konnten. Also Eier, Milch, Laktose, Nüsse und so weiter. Nach kurzer Suche hatte ich mein Abendessen zusammengestellt. Ofenkartoffeln mit frischer Tomatensoße und einen Bauernsalat. Natürlich gab es auch ein Bier dazu. ist zum Glück in Deutschland allermeistens vegan.

Also ich bin ehrlich begeistert. Es ist keine Kunst, in einem veganen Lokal vegan zu essen. Aber in einem fleischlastigen Lokal vegan zu essen das finde ich schon eine Leistung. Und dann noch einen konventionellen Koch zu motivieren, auch einmal vegan zu kochen - das finde ich noch besser. Macht hier richtig Spaß!
In diesem Sinne, mal sehen was hier noch so passiert….

Es regnet immer noch oder schon wieder…..
Darum: Viele Grüße mit Sonne im Herzen
Eure Ingrid

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Autor/in: Ingrid Richter

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