Sind Mikroorganismen eigentlich vegan?
Mikroorganismen, umgangssprachlich auch als Mikroben bezeichnet, stecken in praktisch jedem Lebensmittel, sie befinden sich auf unserer Haut und schweben in der Luft. Ohne Mikroorganismen wäre ein Leben auf der Erde nicht vorstellbar – 70% aller lebenden Masse besteht aus Mikroorganismen! Selbst unsere Verdauung basiert auf einer Symbiose mit vielen Milliarden Mikroorganismen, die in unserem Darm leben. Eine Lebensgemeinschaft mit gegenseitigem Nutzen, sozusagen.
Einige Mikroorganismen können Krankheiten verursachen, andere dienen uns zur Krankheitsvermeidung oder werden bei der Produktion von Medikamenten genutzt. Oft kommt es auf das Umfeld an, ob Mikroorganismen für uns nützlich oder schädlich sind. So sind viele Darmbakterien beispielsweise für die Verdauung unverzichtbar, sollten aber nicht in Berührung mit frischen Lebensmitteln kommen.
Was sind Mikroorganismen?
Zu den Mikroorganismen gehören Bakterien, Hefen und Mikropilze, Mikroalgen, sowie – je nach Definition – auch Viren. In der Lebensmittelerzeugung spielen zum Beispiel die Milchsäurebakterien eine wesentliche Rolle. Mit ihrer Hilfe kann aus Sojamilch Sojajoghurt werden, aus Weißkraut Sauerkraut, und nur mit ihnen geht ein Sauerteig-Brot auf. Durch Gentechnik kann die DNS von Organismen im Labor so manipuliert werden, dass sie ein bestimmtes Enzym oder einen Nährstoff produzieren.
Sind Mikroorganismen für vegane Ernährung geeignet?
Mikroorganismen sind keine Tiere und verfügen über kein zentrales Nervensystem. Sie sind nicht leidensfähig und haben auch kein Bewusstsein. Die Kleinstlebewesen sind daher vegan.
Man nutzt Mikroorganismen auch zur Erzeugung vieler veganer Lebensmittel, darunter zum Beispiel Brot, Sauerkraut, Bier und Wein, Tempeh, Sojasoße und Sojajoghurt.
Lebensmittel, die besonders reich an gesunden Mikroorganismen sind, werden als „probiotisch“ bezeichnet und sollen sogar das Immunsystem stärken und beim Abnehmen helfen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig