Die 4 wichtigsten Gründe für den Veganismus

Welche Gründe gibt es für den Veganismus? Warum ernähren sich Menschen vegan?
Die wichtigsten Gründe für den Veganismus sind die Gesundheit, der Tierschutz, der Klima- und Umweltschutz und der religiöse oder spirituelle Glaube.
Die meisten Veganer entscheiden sich allerdings aus mehreren Gründen für ihren Lebensstil – zum Beispiel, weil sie sich sowohl der Natur, als auch den Tieren verbunden fühlen.
Oft ergeben sich aus der Beschäftigung mit einem Aspekt weitere Erkenntnisse und bestärken die Entscheidung. Manch ein Tierfreund hat später auch die gesundheitliche Vorzüge zu schätzen gelernt.
Tierschutz: Unzählige Gründe für den Veganismus, jeden Tag

Die meisten Menschen lehnen es ab, Tieren ohne Notwendigkeit schwere Qualen zuzufügen. Und doch passiert genau das bei der Erzeugung von Tierprodukten Tag für Tag.
Tierhaltungen sind so weit entfernt vom alltäglichen Leben, dass es keinen Kontakt zwischen Fleischkonsumenten und den lebenden Tieren gibt.
So ist es leicht, das tatsächliche Leid der Tiere zu verdrängen und sich in ein Gefühl des Nichtwissens zu flüchten.
Und doch nagt dieses Wissen oft unterbewusst in uns. Psychologen sprechen von einer "kognitiven Dissonanz", wenn Menschen Dinge tun, und sich damit selbst betrügen.

Doch manchmal trifft einen die Erkenntnis wie ein Schlag. Man erkennt, dass das Stück Fleisch auf dem Teller tatsächlich einmal ein Tier war. Dass das schwer vorstellbare Leid der Mast, der Verstümmelungen, der Transporte und zuletzt der Tötung leicht vermeidbar gewesen wäre. Vor allem: Dass man durch die eigene Nachfrage zu diesem Leid beigetragen hat.

Auch für Milch und Eier werden Tiere gequält und getötet.
Sobald man sich etwas genauer mit den Produktionsbedingungen von Milch und Eiern beschäftigt, wird schnell klar: Auch in der Eier- und Milchproduktion werden Tiere getötet. Es sind keine "Kollateralschäden" - die Hühner und Eier sterben für die Eier- und Milchproduktion. Es ist anders nicht machbar.
Siehe dazu auch:
Als Verbraucher bekommt man meist nicht allzu viel von der Tierhaltung mit. Dabei ist nicht nur die Tötung von Tieren mit vermeidbaren Qualen verbunden.
Hier ein paar Beispiele aus dem Alltag der Tierhaltungen:
Kürzen der Schwänze. Abschleifen der Zähne. Kürzen der Schnäbel. Brandmarkung und Tätowierung. Kastration. Tiertransporte. Platzmangel. Wochen- und monatelanges Verweilen im eigenen Kot. Trennung von Mutterkuh und Kalb. ...

Die Tierindustrie tut alles, damit man als Verbraucher nichts davon mitbekommt. Sie schaltet Werbung von "glücklichen Tieren" und spricht von "Tierwohl". Doch wenn du davon erfährst, liegt es an dir, etwas zu verändern.
Ökologische Gründe für den Veganismus
Die Klimakrise ist die größte Herausforderung der Menschheit - und leider nicht die einzige! Die Menschheit lebt längst auf Kosten der Natur - und zerstört dabei die eigenen Lebensgrundlagen.
Veganismus ist ein zeitgemäßer Weg, den eigenen ökologischen Fußabdruck deutlich zu reduzieren und weniger Ressourcen zu verbrauchen. Es ist der wichtigste Schritt, den wir alle tun können. Übrigens auch dann, wenn wir nur zu 95% vegan leben.
Warum der Verzehr von Tierprodukten den Klima schadet
Tierprodukte gehören zu den wichtigsten Klimakillern in der Ernährung. Der wichtigste Grund dafür sind die enormen "Veredelungsverluste", die in der Tierhaltung auftreten.
Als Folge der wachsenden Weltbevölkerung und dem zunehmenden Hunger nach Tierprodukten sind Anbauflächen knapp geworden. Der größte Teil aller Anbauflächen wird für Futtermittel genutzt - für die Tierhaltung.

Um weitere Fläche zu gewinnen, werden längst auch Ur- und Regenwälder zerstört. Futtermittel, die dort angebaut werden, landen auch in deutschen Futterkrippen.
Monokulturen, Pestizide und bestimmte Methoden der "Grünen Gentechnik" stellen eine zusätzliche Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Ureinwohner werden vertrieben, Böden verdichtet, entwässert und mit Nährstoffen aus Gülle überschwemmt.
Die Liste der ökologischen Folgen der globalen Tierhaltung sich lange fortsetzen. Aus dem Grund empfehlen wir dir die folgenden Artikel:
- Wie die globale Tierhaltung natürliche Ressourcen zu Gülle macht.
- Warum vegane Ernährung die Urwälder schützt.
- Prof. Quaschning: Warum vegane Ernährung das Klima schützt.

Für ein Kilo Rindfleisch werden bis zu 15 Kilo Futter aus landwirtschaftlicher Produktion verfüttert. Das meiste davon wird vom Rind zu Gülle umgewandelt. Zusätzlich setzen Tierhaltungen stark klimaschädliches Methangas frei.
Würden sich alle Menschen vegan ernähren, bräuchte man nur einen geringen Bruchteil der derzeitigen Anbaufläche, um alle zu versorgen. Statt gentechnisch verändertes Getreide und Soja als Futtermittel anzubauen, könnte man gesunde Grundnahrungsmittel für den menschlichen Verzehr anpflanzen.
Für viele Menschen sind die ökologischen Auswirkungen der westlichen Ernährung der Grund, vegan zu werden. Auch Institutionen wie das Bundesumweltamt haben längst die fatalen Auswirkungen der „Tierproduktion“ erkannt. (z. B. hier).
Gesundheit: Vegan gesund alt werden.

Tierprodukte gelten als eine der Hauptursachen für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Übergewicht, koronare Herzerkrankungen und verschiedene Krebsarten. Dies zeigen Studien wie die „Adventist Health Study“, die „China-Study“ und zahlreiche Meta-Studien und Einzelveröffentlichungen zu bestimmten Tierprodukten oder deren Inhaltsstoffen.
Das so genannte „metabolische Syndrom“, das sich im Wesentlichen in Folge von Überernährung und Bewegungsmangel entwickelt, mindert die Lebensqualität der Betroffenen beträchtlich – und fordert Jahr für Jahr mehr Menschenleben.
In Deutschland ist die Lebenserwartung relativ hoch – doch die Lebensqualität im Alter wird viel zu oft durch schwere – und wahrscheinlich oft durch gesunde Ernährung vermeidbare – Krankheiten stark reduziert. Eine Liste vermeidbarer Krebsarten (sowie weitere Informationen über eine gesunde Ernährung) hat der Verband für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) zusammengestellt. Ebenfalls vom UGB: eine CD mit veganen Vollwert-Rezepten.
Hohe Lebenserwartung, geringe Lebensqualität
Dass eine überwiegend pflanzliche bzw. vegane Ernährung wesentliche Gesundheitsvorteile mit sich bringt, zeigen zahlreiche medizinische Untersuchungen und Veröffentlichungen, z. B. „Dr. Jacobs Weg“, ein medizinisches Fachbuch mit über tausend berücksichtigten Studien. Immer mehr Sportler ernähren sich aus Gesundheitsgründen vegan – und erzielen Höchstleistungen. Immer wieder berichten Veganer von Erfolgen beim Abnehmen, von gesteigerter Leistungsfähigkeit, einer reineren Haut und einer besseren Grundstimmung.
Religion und Glaube – weitere Gründe für den Veganismus

Auch Religion und Spiritualität spielen für viele Menschen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, vegan zu leben. Insbesondere in östlichen Ländern werden Tierprodukte oft aus Glaubensgründen gemieden. Im Hinduismus und Buddhismus ist eine vegetarische oder weitgehend vegane Ernährung sehr verbreitet. Auch „Hare Krishna“-Anhänger leben weitgehend vegan, wobei Milchprodukte teilweise „erlaubt“ sind.
Bekannt für ihre Nähe zur vegetarischen bzw. veganen Ernährung sind auch die Siebenten-Tags-Adventisten, die insbesondere im amerikanischen Raum aktiv sind.
Im deutschsprachigen Raum betreibt die Religionsgemeinschaft „Universelles Leben“ (UL) so genannten „Friedfertigem Landbau“, der ohne Tierprodukte auskommen soll. UL-nahe Unternehmen wie „Lebe Gesund“ unterhalten z. B. vegane Ladengeschäfte sowie einen Online-Versand. Zudem wurdem vom UL häufig Demonstrationen, insbesondere gegen die Jagd, durchgeführt. Unter Veganern und Tierrechtlern ist die Religionsgemeinschaft und die Lehre ihrer Prophetin Gabriele Wittek (Leiterin des „Heimholungswerks Jesu Christi“) teils sehr umstritten.
Wir haben den Artikel am 3.2.2021 überarbeitet und aktualisiert.
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Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gute Gründe für mich, diese Vorteile auf Vegpool bekannter zu machen.
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