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Oxford-Studie: Milch senkt Darmkrebsrisiko - liegt es am Schummel-Calcium?

Kuhmilch soll das Dickdarmkrebsrisiko senken - wegen dem Calcium. Doch das stammt oft aus Futterzusätzen. Bild: 279photo / Adobe Stock, Artem Zakharov / Adobe Stock

Eine neue Studie der Oxford-Universität sagt: Kuhmilch senkt das Risiko für Dickdarmkrebs. Der Effekt liegt den Autoren zufolge "weitgehend oder vollständig" am Calcium in der Milch. [1]

Das Calcium in der Kuhmilch selbst stammt allerdings häufig aus Futterzusätzen. Wie es aussieht, sorgt also die indirekte Supplementierung von Milchprodukte für den Schutzeffekt.

Ein Kommentar von Vegpool-Gründer Kilian Dreißig zur neuen Oxford-Studie auf Youtube:

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Die Forscher untersuchten Daten von 542.778 Frauen, die im Rahmen der Million Women Study erhoben worden waren. Dabei wurde unter anderem das Risiko für Darmkrebs in den Fokus genommen.

Bei der Analyse der Daten stellten die Forscher eine Verbindung zwischen dem Milchkonsum und einem verringerten Dickdarmkrebsrisiko fest. Dieses führen sie "weitgehend oder vollständig" auf den Gehalt an Calcium in Kuhmilch zurück.

Was auf den ersten Blick wirkt, als wäre Kuhmilch der eigentliche Krebs-Senker, ist in Wahrheit offenbar das Calcium. Ein Mineralstoff also, der in vielen veganen Lebensmitteln vorkommt, allen voran in calciumreichem Mineralwasser, sowie in Rotalgen. → Calcium: Das sind die besten veganen Quellen!

Kurios: Das Calcium in der Kuhmilch stammt häufig aus Futterzusätzen. Denn weil Hochleistungskühe bis zu 70 % ihrer Futter-Energie über artfremdes Futter aufnehmen (z. B. Mais und Soja), müssen Milchbauern Nährstoffe zufügen.

Eine indirekte Form der Supplementierung. Statt die Calcium-Tablette selbst einzunehmen, gibt man sie einfach der Kuh – und wirbt dann mit einem "natürlichen Nahrungsmittel". Übrigens erhalten auch Bio-Kühe Nährstoff-Präparate.

Am Ende wirkt die Veröffentlichung aus unserer Sicht wie ein Appell, auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium zu achten.

Die Studie hat viele weitere Faktoren untersucht und dabei (wie auch andere Forscher zuvor) erneut festgestellt, dass rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöht, während Ballaststoffe das Risiko senken. → Faktencheck: Wie krebserregend ist Fleisch wirklich?

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Oxford-Studie: Milch senkt Dickdarmkrebsrisiko - Calcium als Grund?
Letzter Beitrag: 19. Jan. von kilian.

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