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Ekel-Keime in Lidl-Fleisch? Analysen schockieren!

Ekel-Keime in Hühnerfleisch von Lidl?
Ekel-Keime in Hühnerfleisch von Lidl? Bild: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (bearb.)

Diese Zahlen dürften selbst hartgesottenen Fleischessern den Appetit verderben!

Bei Hühnerfleisch von Lidl soll jede zweite Probe mit resistenten Keimen belastet gewesen sein. Auch Fäkal-Keime und Durchfallerreger seien im Zuge einer internationalen Untersuchung im Labor entdeckt worden!

Darunter sollen sich auch Mikroorganismen befunden haben, die für bestimmte Menschen eine ernsthafte Gefahr darstellen können.

Für die großangelegte Untersuchung seien 142 Produkte aus 22 Lidl-Filialen in Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und Polen mikroskopisch geprüft worden sein. Das teilte die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt am Montag in einer Pressemitteilung mit.

Dabei habe man sich ausschließlich auf Produkte der Lidl-Eigenmarken konzentriert.

Durchgeführt wurden die Analysen von mehreren europäischen Organisationen, die vorwiegend im Bereich des Tierschutzes tätig sind.

Der Fokus lag dabei auf Bakterien, die im Zusammenhang mit Lebensmittelinfektionen stehen – also auch für Menschen gesundheitliche Folgen haben können.

Bei den Analysen seien laut Mitteilung folgende Ergebnisse gefunden worden:

  • Antibiotikaresistente Keime: Bei jeder zweiten Fleischprobe sei man auf der Suche nach ESBL-bildenden Erregern bzw. MRSA fündig geworden. In Deutschland war ein Drittel belastet. Bei den spanischen Proben sollen es 71 % gewesen sein, also mehr als zwei von dreien. Resistente Keime können Erkrankungen auslösen, die sich nicht mit gängigen Antibiotika behandeln lassen. Laut einer Studie des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten von 2018 sterben in Europa etwa 33.000 Menschen im Jahr an einer Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE). [1]
  • Fäkalkeime: Auf 75 % aller Proben soll das Labor die Fäkalkeime Enterokokken bzw. Escherichia coli gefunden haben - manchmal auch beide gemeinsam. In Deutschland sollen 67 % der Proben mit Enterokokken belastet gewesen sein - zwei von dreien. Enterokokken können beim Menschen Harnwegsinfektionen und sogar eine Entzündung der Herzinnenhaut auslösen.
  • Salmonellen: 9 % der Proben sollen Salmonellen enthalten haben. Diese Proben sollen aus Italien und Spanien stammen. Salmonellen können schwere Darmerkrankungen und sogar tödliche Blutvergiftungen auslösen.
  • Listerien: Ein Drittel der Proben sollen mit Listerien belastet gewesen sein. In Italien sogar mehr als jede Zweite. Listerien können Fieber, Durchfall und grippeähnliche Symptome verursachen und bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sogar zum Tode führen.
  • Campylobacter: Der Durchfallerreger soll der Meldung zufolge in jeder zweiten Probe aus Deutschland nachgewiesen worden sein.

Der Meldung zufolge wurden alle Proben zwischen Dezember 2023 und März 2024 eingekauft. Die Proben aus Deutschland sollen von der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfrisch" gestammt haben.

Die Untersuchungen wurden von den Organisationen Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Welfare Observatory, Essere Animali, Open Cages, die Fundacja Alberta Schweitzera und Otwarte Klatki in Auftrag gegeben.

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt sieht die Ursache im Haltungssystem der Hühner. "Lidl muss die Ursache für die hohe Zahl antibiotikaresistenter und sonstiger Krankheitserreger auf Fleisch angehen und für eine flächendeckend bessere Hühnerhaltung bei seinen Lieferanten sorgen", so Mahi Klosterhalfen, Präsident der Stiftung.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Krankheitserreger in Lidl-Fleisch
Letzter Beitrag: 18. Jun. von Vegan-Atheist.

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