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Was ist Trehalose - und ist Trehalose gesund und vegan?

Trehalose ist ein Zuckeraustauschstoff. Doch ist sie vegan? (Symbolbild) Bild: pixabay.com (bearb.)

Trehalose taucht seit einigen Jahren in immer mehr Zutatenlisten auf, auch in einigen veganen Lebensmitteln. Doch was ist Trehalose eigentlich? Ist Trehalose vegan? Und wie gesund ist sie?

In diesem Artikel liefern wir euch die Hintergründe! Ihr erfahrt, was Trehalose ist, woraus sie hergestellt wird, und - natürlich - ob sie vegan ist!

Trehalose ist ein Süßstoff, der chemisch betrachtet zu den Zweifachzuckern gehört. Sie hat so viele Kalorien wie Haushaltszucker, lässt den Blutzuckerspiegel aber langsamer ansteigen.

Die mitunter als "natürliches Süßungsmittel" vermarktete Trehalose kommt auch in der Natur vor, unter anderem in Pilzen. Deshalb wird Trehalose manchmal auch als Pilzzucker bezeichnet.

Für manche Insekten ist Trehalose sogar eine der wichtigsten Energiereserven.

Doch wie sieht es bei Menschen aus? Und ist Trehalose überhaupt vegan?

Trehalose ist meistens vegan.

Theoretisch kann Trehalose auch aus Tierprodukten gewonnen werden, nämlich aus Insekten wie dem Rüsselkäfer - oder vielmehr dessen Kokons. Wenn die Larven bereits geschlüpft sind, muss dann zwar kein Tier leiden - vegan wäre es aber per Definition trotzdem nicht (und auch nicht für industrielle Produktion geeignet).

Die gute Nachricht: Trehalose wird praktisch immer durch Fermentation aus Stärke hergestellt. Dabei werden im Labor Mikroorganismen eingesetzt, die Stärke in Trehalose umwandeln. Trehalose ist daher meistens vegan!

Mittlerweile gibt es kostengünstige Herstellungsverfahren, sodass Trehalose auch in der Lebensmittelindustrie ein beliebter "Zuckeraustauschstoff" geworden ist. Sie dient dabei nicht nur als Ersatz, sondern hat auch einige spezifische Eigenschaften.

Obwohl Trehalose zwingend mit dem Zusatz "Trehalose ist eine Glucosequelle" versehen werden muss [1], kann sich auch verwendet werden, um die offensichtliche Deklaration von "Zucker" zu vermeiden. Manch ein Lebensmittel wirkt so gesünder als es tatsächlich ist.

Der gelegentliche Verzehr von Lebensmitteln mit Trehalose ist in der Regel völlig harmlos. Doch es gibt Ausnahmen!

Trehalose ist nicht immer gesund!

Die meisten Menschen können das Enzym Trehalase produzieren, das die Verdauung von Trehalose ermöglicht. Wenige Menschen haben aber eine Trehalose-Intoleranz, die der Laktose-Intoleranz ähnelt. Es ist keine Allergie, sondern einfach eine Unverträglichkeit. Bei ihnen kann der Genuss von Lebensmitteln mit Trehalose zu Blähungen und Durchfall führen.

Es gibt außerdem Hinweise, dass man Trehalose eher meiden sollte, wenn eine Behandlung mit Antibiotika bevorsteht. Bestimmte Stämme von Clostridium difficile könnten die Trehalose nutzen, um sich einzukapseln und die Behandlung zu überleben. Anschließend könnten sie - nun ohne natürliche Feinde - eine Infektion mit schwerem Verlauf auslösen. Oft sogar tödlich!

Tatsächlich scheinen Darmerkrankungen mit C.-diffizilen Stämmen seit der Zulassung von Trehalose in Krankenkäusern zuzunehmen.

Wenn ihr euch also eine Antibiotika-Behandlung bevorsteht oder ihr ohnehin eine Darmerkrankung habt, dann solltet ihr sicherheitshalber auf Lebensmittel mit Trehalose verzichten.

  • Trehalose ist eine neuartige Zuckeralternative, kommt aber auch in der Natur vor.
  • Die Erzeugung von Trehalose ist in der Regel vegan.
  • Menschen, denen eine Behandlung mit Antibiotika bevorsteht, sollten Trehalose besser ganz meiden. Ebenso Menschen mit einer Trehalose-Unverträglichkeit.

Schon gewusst? Carrageen ist ein Verdickungsmittel, das auch in vielen veganen Lebensmitteln zum Einsatz kommt. Allerdings ist Carrageen umstritten. Mehr zu Carrageen erfahren.

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Autor: Redaktion

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