Warenkunde: Tempeh - was ist das genau?
Tempeh ist ein proteinreiches Sojaprodukt, das ursprünglich aus Indonesien stammt. Zur Herstellung werden gekochte Sojabohnen mit einer bestimmten Sorte von Edelschimmmel-Kulturen – nämlich Rhizopus-Kulturen – fermentiert und gereift. Das Verfahren ähnelt der Herstellung von Sojasoße und verleiht dem Tempeh einen dezent nussigen oder auch leicht pilzigen Geschmack. Außerdem ist Tempeh durch die Fermentation besonders gut bekömmlich.
Tempeh ist eine asiatische Spezialität, die in Deutschland kaum verbreitet ist und hier als Spezialtät von Kennern und Feinschmeckern geschätzt wird. Manch ein veganes Restaurant bietet auch Gerichte mit Tempeh an, darunter traditionelle Klassiker, aber auch neue, westlicher orientierte Interpretationen, wie zum Beispiel Tempeh-Burger.
Grundsätzlich lässt sich Tempeh aber auch selbst herstellen. Dies erfordert allerdings ein gewisses Fingerspitzengefühl, da bei der Fermentation mit Mikroorganismen auch schnell ein Ungleichgewicht auftreten kann, das zum Verderb der Sojabohnen führt.
Wo erhält man Tempeh?
Man erhält Tempeh in asiatischen Läden und auch im Biomarkt. Dort ist er im Kühlregal zu finden, meist in der Nähe von Tofu, Seitan und Co. Ökologisch erzeugter Tempeh schmeckt meist intensiver – und kostet auch deutlich mehr, als Tempeh aus konventionell angebauten Sojabohnen. Allerdings hat importierter Tempeh bereits eine lange Reise hinter sich und nicht immer lässt sich eine Verunreinigung mit gentechnisch veränderten Sojabohnen ausschließen. Wer keinen entsprechende Bezugsquelle in der Nähe hat, findet Tempeh auch in einigen veganen Onlineshops.
Verwendung und Zubereitung
Tempeh kann vielfältig verwendet werden. Im Gegensatz zum eher geschmacksneutralen Tofu, der gut gewürzt werden sollte, hat Tempeh bereits einen feinen Eigengeschmack und schmeckt goldgelb angebraten und leicht gesalzen besonders lecker. So eignet sich Tempeh als knusprige Beilage zu Reisgerichten, aber auch im Salat.
Traditionell wird Tempeh auch in asiatischen Eintöpfen, Suppen und Wok-Gerichten verwendet. Doch auch als Brotaufschnitt kann Tempeh ein echter Genuss sein. Tipp: Besonders lecker schmeckt Tempeh übrigens mit einer Prise Kala Namak (Schwefelsalz). Mehr dazu erfahren Sie hier: Warenkunde: Schwefelsalz.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig