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Wie gesund ist die vegane Ernährung wirklich?

Eine Frau macht einen Smoothie
Wie gesund ist vegane Ernährung? Bild: Fotolia.com

Ist vegane Ernährung wirklich gesund? Viele Menschen wollen wissen, ob sie sich mit einer veganen Ernährung etwas Gutes tun und dabei fit und leistungsfähig bleiben.

Wie gesund eine vegane Ernährung wirklich ist, ergründen wir in diesem Artikel!

Beginnen wir mit einem der größten Gesundheitsprobleme in Deutschland: Übergewicht. Viele Millionen sind betroffen!

In Deutschland hat jeder Zweite zu viel Gewicht. Übergewicht ist in der Regel ein Warnsignal für eine falsche Ernährung. Denn nur Fehlernährungen führen bei gesunden Menschen zu Übergewicht. Und: Es geht bei Übergewicht keineswegs nur um das Aussehen!

Übergewicht steht am Anfang vieler jahrzehntelanger Leidensgeschichten voller Arztbesuche, Medikamente und zunehmender Vereinsamung.

Experten sind sich einig, dass die durchschnittliche Ernährung in Deutschland in vielerlei Hinsicht mangelhaft ist. Zu viel Energie, zu viel Protein, zu viel Fett, zu wenige Ballaststoffe.

  • Die omnivore Durchschnittskost enthält zu viel Fett, darunter viele tierische (langkettige) Fette, aber nur wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie sie in vielen Pflanzenölen vorkommen,
  • die herkömmliche Ernährung ist arm an Ballaststoffen,
  • sie ist oft stark verarbeitet und dadurch arm an Vitaminen, Antioxidantien und Co,
  • sie enthält viele isolierte Kohlenhydrate und wenig vollwertige Zutaten,

Deutschland hat ein ernstes Problem mit ungesunder Ernährung. Oder um es positiver auszudrücken: Schon einfache Schritte genügen, um die Ernährung viel gesünder zu machen. Und zwar selbst dann, wenn sie nicht 100 % vegan ist.

Dass vegane Ernährung so große gesundheitliche Vorteile hat, liegt zum Teil daran, dass die herkömmliche Ernährung extrem ungesund ist.

Obwohl vor allem jüngere Menschen vegan leben, können Senioren besonders von einer weitgehend pflanzlichen Ernährung profitieren. Bild: lordn / Adobe Stock

Ist vegane Ernährung grundsätzlich immer gesünder als eine vegetarische oder omnivore (mit Fleisch) Ernährung?

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Mehr Gemüse, mehr Obst, mehr Ballaststoffe – vegane Ernährung vereint die wichtigsten Grundlagen einer veganen Ernährung. Jedenfalls dann, wenn man auf Abwechslung und frische Zubereitung achtet.

Der nur Pudding und Pommes essende Veganer, über den Skandal-Medien gerne lästern, kommt in den Statistiken praktisch nicht vor. In der Realität profitieren die meisten Menschen von einer deutlich pflanzlicheren Ernährung, basierend auf dem gesunden Menschenverstand.

Vegane Ernährung ist dabei ein Ziel, das man aus gesundheitlicher Sicht gar nicht vollständig erreichen muss, um erste Vorteile zu nutzen.

Vegane Ernährung basiert auf drei Stützen: Umweltschutz, Tierschutz und Gesundheit. Umweltschutz und Gesundheit lassen sich dabei schwer trennen, schließlich sind wir auf gesunde Lebensgrundlagen angewiesen, um Lebensmittel anzubauen. Zusammen mit dem Tierschutz wird vegane Ernährung alternativlos. → Die Gründe für vegane Ernährung verstehen lernen.

Veganer Gesundheits-Vorteil: Ballaststoffe

Ein wichtiger Vorteil einer veganen Ernährung ist ihr hoher Anteil an Ballaststoffen. Ballaststoffe werden vom Körper zwar weitgehend unverarbeitet ausgeschieden, dennoch erfüllen sie eine wichtige Funktion im Verdauungssystem. Sie "putzen" den Darm. Und zwar genauso mechanisch, wie es klingt. Damit beugen sie auch einer echten "Volkskrankheit" vor: Darmkrebs.

Aber: Tierprodukte enthalten gar keine Ballaststoffe.

Vegane Ernährung liefert besonders viele Ballaststoffe – das ist ein riesiger Vorteil. Wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum Veganer so selten an Enddarmkrebs erkranken. Eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland! Immer mehr junge Menschen erkranken daran!

Salat mit Avocado und Beeren
Tierprodukte enthalten gar keine Ballaststoffe Bild: Fotolia.com

Gesundheitsvorteil: Kein krebserregendes Fleisch in der veganen Ernährung.

Fleisch ist krebserregend. Davor warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2015. → Hier die Details zum Krebsrisiko von Fleisch.

Beim Krebsrisiko von verarbeitetem Fleisch ist sich die WHO so sicher, wie bei Plutonium und Asbest. Bei rotem Fleisch (nicht verarbeitet) geht sie von großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es Krebs erregt.

Wichtig: Fast jedes Fleisch wird verarbeitet gegessen – zum Beispiel als Wurst, Aufschnitt oder gebraten. Unverarbeitetes Fleisch spielt in der westeuropäischen Ernährung keine nennenswerte Rolle.

Wer den Geschmack von Fleisch mag, aber nicht dessen Nachteile, greift einfach zu pflanzlichen Alternativen. → Pflanzliche Fleischalternativen sind gesünder als man denkt. Clevere Entscheidung!

Gesundheitsvorteil: Gesündere (und weniger) Fette bei veganer Ernährung.

Veganer nehmen weniger Fett auf – und zudem günstigere Fettbestandteile. Langkettige tierische Fette gelten als Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie kommen gar nicht in einer veganen Ernährung vor.

Fertigprodukte enthalten viele tierische Fette und oft relevante Anteile gesundheitsschädlicher Arachidonsäure (die die Entstehung von Entzündungen und Rheuma fördern kann).

Die meisten pflanzlichen Lebensmittel sind frei von Arachidonsäure und enthalten deutlich mehr ungesättigte bzw. mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Besser für den Körper.

Gesundheitsvorteil: Keine Antibiotika und tierische Hormone

Tierprodukte wie Milch sind reich an Hormonen und Wachstumsfaktoren, die dem Kälbchen beim Wachsen helfen. Dazu gehören auch Exosome in Kuhmilch. Hormone und Exosome stehen im Verdacht, das Wachstum von Krebszellen bei erwachsenen Menschen zu fördern.

Bei jahrzehntelangem Konsum könnten die ständigen Wachstumssignale Veränderungen in Organen wie den Brüsten oder der Prostata anregen. Davor warnt der Medizin-Professor Dr. Bodo Melnik.

Um Krankheiten in der Massentierhaltung zu behandeln, geben Tierhalter Antibiotika. Rückstände davon sind in Tierprodukten nachweisbar. Durch den routinemäßigen Einsatz von Antibiotika können krankmachende Erreger Resistenzen entwickeln.

Zehntausende sterben jedes Jahr an Krankheiten, weil Antibiotika nicht mehr ansprechen.

Vegane Ernährung kommt ohne Antibiotika aus der Tierhaltung aus. Bild: pixabay.com

Vor der Gefahr durch resistente Keime sind auch Veganer nicht 100 % geschützt, denn Infektionen können auch abseits der Ernährung erfolgen. Wer vegan isst, setzt ein Zeichen gegen den systematischen Medikamenten-Missbrauch in der Tierhaltung – und packt das Problem bei den Wurzeln.

Gesundheitsvorteil: Besseres Protein-Verhältnis

Die klassische Ernährung in Deutschland ist reich an Protein. Protein ist ein wichtiger Nährstoff, das steht außer Zweifel. Oft nehmen Fleischesser aber weit mehr Protein zu sich als sie benötigen. Das begünstigt etwa die Entstehung von Gicht.

Der Körper verarbeitet tierisches Eiweiß anders und bildet dabei schwefelhaltige Aminosäuren, die Entzündungen fördern können. Chronische Entzündungen sind ihrerseits Vorstufen von Krebs.

Gesundheitsvorteil: Geringere Kaloriendichte

Die hohe Kaloriendichte ist ein Grundproblem unserer westlichen Ernährung. Manch ein Fertigprodukt liefert bereits so viel Energie, wie man für einen ganzen Tag benötigt.

Was bei bewusstem, gelegentlichem Genuss kein Drama ist, kann auf Dauer Übergewicht, Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes Typ 2 und Gelenkerkrankungen fördern.

Tierische Fertigprodukte gehören zu den wichtigsten Ursachen für Übergewicht und seine Folgeerkrankungen in Deutschland!

Sind stark verarbeitete Produkte immer ungesund? Nein! Eine Studie hat darauf aufmerksam gemacht, dass es auf das Produkt selbst ankommt. Starke Verarbeitung ist demnach vor allem bei Fleisch und Softdrinks ungesund. Pflanzliche Fleischalternativen sind gesünder als gedacht.
Ein veganer Portobello-Burger. Ganz ohne Fleisch und Fleisch-Ersatz.
Ein Portobello-Burger – Pilz auf Brötchen. Bild: K/Vegpool

Fazit: Vegan klar im Vorteil!

Eine pflanzenbasierte Ernährung hat grundsätzlich viele Vorteile gegenüber der klassischen Ernährungsweise in Deutschland. Sie bietet einen Ausweg aus der westeuropäischen Normalernährung, die Millionen Menschen krank macht.

Man muss nicht 100 % vegan leben, um die gesundheitlichen Vorzüge zu nutzen! Wir empfehlen auf Vegpool übrigens eine entspannte vegane Ernährung nach dem Pareto-Prinzip.

Vegan ist nicht perfekt – aber trotzdem die bessere Wahl. Zusammen mit dem Schutz der Tiere vor unnötiger Quälerei und den Vorteilen für die Umwelt wird daraus ein echtes Gewinnerpaket.

Eine gesunde Ernährung basiert auf einer Vielfalt von frischem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreiden, Nüssen, Kernen, Pilzen, Kräutern und so vielen Lebensmitteln mehr. Zusammen mit ausreichend Bewegung und ausreichenden Phasen der Entspannung können wir so unsere Lebensqualität steigern.

Übrigens: Kennt ihr schon diese gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung?

Der Artikel wurde am 30.09.2025 aktualisiert.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Wie gesund ist vegane Ernährung wirklich?
Letzter Beitrag: 08. Okt. von kilian.

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