Gewachstes Obst - vegan oder nicht?

Wachs auf Äpfeln, Birnen und Zitrusfrüchten ist keine Seltenheit. In einigen Fällen stammt es aus der Frucht selbst und dient als natürlicher Schutz gegen Austrocknung. Einige Apfelsorten entwickeln zum Beispiel eine ausgeprägte Wachsschicht, die vor dem Verkauf jedoch häufig entfernt und durch eine "schönere" Wachsschicht aus anderen Stoffen ersetzt wird.
Bei Äpfeln ist die Nachbehandlung laut EU-Richtlinie zwar mit Stoffen wie Bienenwachs, Carnaubawachs und Schelllack erlaubt, wird aber von der Fachgruppe Obstbau in einer eigenen Richtlinie zum „kontrollierten, integrierten“ Obstanbau nicht zugelassen. Laut Jörg Disselborg, Geschäftsführer der Bundesgeschäftsstelle der Fachgruppe Obstbau, sei es ihn Deutschland ohnehin sinnlos, Äpfel nachzubehandeln.
Dies trifft nicht unbedingt auf importiertes Obst zu.
Die Mittel, die Früchte zum Glänzen bringen, können - je nach Sorte - sein:
- Bienenwachs
- Candelillawachs
- Carnaubawachs
- Schellack
- und einige Weitere
Bienenwachs ist als Tierprodukt nicht vegan und Schelllack ist zudem nicht vegetarisch, da er von und aus Lackschildläusen produziert wird.

Bei Zitrusfrüchten kommen oft weitere Behandlungsstoffe zum Einsatz, welche die Schale zum Glänzen bringen, oft aber ungesunde Nebenwirkungen haben. Auch diese Nachbehandlung muss angegeben werden, wird aber schnell übersehen. Auch Bezeichnungen wie "nach der Ernte unbehandelt" können darüber hinweg täuschen, dass auf und in der Schale durchaus noch Rückstände von "Pflanzenschutzmitteln" enthalten sein können.
Einige Ratgeber empfehlen sogar, behandelte Zitrusfrüchte gründlich zu reinigen und nur mit Küchenpapier zu berühren, um die Hände zu schonen. Die Schalen der behandelten Früchte sollten dann auch nicht im Biomüll entsorgt werden.
Sollte man gewachstes Obst schälen?
Das Wachs selbst richtet im Körper keinen Schaden an, allerdings kann es auch andere Stoffe einschließen, zum Beispiel Pestizide und Abgase. Da gerade bei Äpfeln direkt unter der Schale die meisten Vitamine sitzen, sollten sie nicht geschält, aber gründlich gereinigt werden. Waschen hilft wenig, das das Wachs ja extra undurchlässig ist. Doch mit einem Küchentuch kann das Wachs gut abgerieben werden.

Zwar muss angegeben werden, wenn künstlich gewachst wird, doch die Sorte des Wachses selbst ist selten verzeichnet, so dass der Verbraucher in der Regel nicht erfährt, ob mit einem tierischen, nicht-veganen Wachs behandelt wurde. Kaufen Sie im Zweifel unbehandelte Früchte.
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