Warum Küken (und Hennen) für Eier getötet werdem
Die meisten Verbraucher wissen, dass für Fleisch Tiere getötet werden. Doch viele sind richtig schockiert, wenn sie erfahren, das auch für Eier Tiere sterben. Sind Eier also nicht vegetarisch?
In diesem aktualisierten Artikel erklären wir, warum für Eier Tiere getötet werden. Nur wer die Hintergründe kennt, kann eine bewusste, tierfreundliche Kaufentscheidung treffen.
Das Töten in der Eierindustrie beginnt schon nach dem Schlüpfen. Die Hälfte der frisch geschlüpften Küken sind Männchen. Die legen naturgemäß keine Eier. Wegen ihrer Züchtung eignen sie sich aber auch nicht für die Fleischproduktion. Die Lege-Rassen setzen kaum Fleisch an und würden daher zu viel Futter benötigen.
Millionen kleiner Hähne werden kurz nach der Schlupf getötet (z. B. geschreddert). Reportagen haben gezeigt, dass auch Küken aus Deutschland getötet werden – obwohl dies seit 2022 verboten ist.
Manche Brütereien bringen die jungen Tiere kurzerhand zum Töten ins benachbarte Ausland. Der Verbleib der männlichen Tiere lässt sich kaum nachverfolgen.
Das Töten der männlichen Küken ist immer noch Normalität – und wird es wohl noch lange bleiben. Versuche mit sogenannten "Zweinutzungsrassen" haben auf dem Markt bis heute kaum Erfolg. Sie legen weniger Eier, bilden aber auch nicht so viel Muskelfleisch wie die gezüchteten Fleisch-Rassen.
Das bisherige Verfahren des Küken-Schredderns ist für die Eierindustrie lohnender.
Neben den männlichen Küken werden auch Legehennen getötet, wenn ihre Legeleistung nachlässt!
Früher Tod aufgrund nachlassender Leistung
Frühere Urhühner haben etwa sechs Eier im Jahr gelegt, um sich fortzupflanzen. Heutige Legehühner legen ca. 243 Eier im Jahr. Das Vierzigfache!
In der Eierindustrie (auch bei Bio-Haltern) werden Legehennen etwas länger als ein Jahr genutzt. Von Natur aus könnten ursprüngliche Rassen 12 Jahre alt werden. Das industrielle Töten ist in der Eierindustrie fest eingeplant.
Die Haltung der Legehennen ist ein Thema für sich. Schon bei der Planung der Ställe werden gewisse Ausfallraten einkalkuliert und in Kauf genommen. Die Haltung unter extrem beengten Verhältnissen führt zu Krankheiten, Kannibalismus und immer wieder zu Tod von Hennen.
Legehennen sind Wirtschaftsfaktoren
Die meisten Eier-Produzenten sind in diese Industrie hineingewachsen, folgen den Ideologien ihrer Branche und den Regeln des Marktes. Sie züchten Tiere, um damit Geld zu verdienen.
Dennoch müssen sich auch Eier-Produzenten an Tierschutzrecht halten – und sollten sich der gesellschaftlichen Debatte über einen akzeptablen Umgang mit Tieren stellen.
Bis heute wird die Tierproduktion (inklusive der Futtermittel usw.) staatlich subventioniert. Auch vegane Steuerzahler bezahlen, damit die Eierindustrie wirtschaftlich ist. Umweltfolgen gehen auf das Konto der Allgemeinheit. Das "Verursacherprinzip" ist in der Tierhaltung praktisch aufgehoben.
Selbst in Bio-Legebetrieben dürfen bis zu 3000 Hennen pro Stall gehalten werden.
Isst du Ei-Produkte?
Wer nicht dafür bezahlen möchte, dass Tiere getötet werden, der kann Eier ohne Probleme vom Speiseplan streichen. Aus gesundheitlichen Gründen spricht sogar vieles dafür, Eier pflanzlich zu ersetzen.
Wichtige Ei-Alternativen:
- Sojamehl eignet sich als Bindemittel in Kuchen,
- Kala Namak (Schwefelsalz) bringt diesen schwefeligen Eier-Geschmack in Nudelsalate und Co,
- Kurkuma sorgt für die gelbliche Farbe,
- mit Aquafaba lässt sich sogar veganes Baiser zubereiten!
Hier unsere Übersicht: → Die wichtigsten veganen Ei-Alternativen.
Übrigens: Wusstet ihr, dass auch für Milch Kälbchen sterben? Das Thema weist viele Ähnlichkeiten zur Eier-Produktion auf. Hier erfahrt ihr mehr dazu!
Auf Vegpool findet ihr viele Informationen rund um eine pflanzliche Ernährung, für die keine Tiere getötet werden. Erfahrt jetzt mehr über den veganen Einstieg!
Vielen Dank an unsere Nutzerin Elsu für die großzügige Unterstützung!
Der Artikel wurde am 16.4.2024 überarbeitet und aktualisiert.
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Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.