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Verwechslungsgefahr durch altes V-Label? Das sind die Hintergründe!

So sehen die neuen V-Labels nach dem Relaunch 2023 aus!
Obwohl die Siegel überarbeitet wurden, sind immer noch alte Kennzeichnungen im Umlauf. Bild: pixabay.com / EVU (bearb.)

Wie ärgerlich, wenn man ein veganes Produkt kaufen möchte, aber ein vegetarisches im Einkaufswagen landet!

Und das trotz Veggie-Siegels – oder sogar deshalb!

Über mehrere Jahre sahen sich die beiden Varianten des bekannten V-Labels zum Verwechseln ähnlich. Nur über den Schriftzug ließen sich vegane von vegetarischen Produkten unterscheiden. Im Trubel des Alltags landete so manch ein vegetarisches Produkt im veganen Einkaufswagen.

Trotzdem hat es lange gedauert, bis der Herausgeber der Siegel eine optische Überarbeitung bekannt gab. 2023 wurde das "vegetarische" V-Label mit grünem Hintergrund vorgestellt. Die Siegel waren fortan besser unterscheidbar!

Und doch sind immer noch Produkte im Handel, die mit dem alten, gelben "vegetarisch"-Label gekennzeichnet sind, das fast so aussieht, wie das "Vegan"-Siegel.

Immer noch kommt es zu Verwechslungen. Immer noch fällt Verbrauchern erst zu Hause auf, dass ihr Einkauf nicht vegan war.

Wie kann das sein?

Auf Anfrage von Vegpool teilte die Pressestelle von ProVeg im Namen des V-Labels Deutschland mit, dass die Lizenznehmer bereits im Januar 2023 über die Siegel-Änderungen informiert worden seien. Zudem sei ihnen eine Frist für den Abverkauf bestehender Produktbestände mitgeteilt worden.

"Hersteller, die diese Frist absehbar nicht würden einhalten können, bat das V-Label-Team, sich individuell mit ihm in Kontakt zu setzen", hieß es in der Antwort der Leiterin vom V-Label Deutschland. 28 Lizenznehmer seien dieser Bitte nachgekommen.

Allerdings gälten für Kunden anderer Lizenzgeber (das V-Label wird international von verschiedenen Organisationen vergeben) eine Frist bis Ende 2024.

Trifft die Prüfstelle bei einem Audit auf Verpackungsgestaltungen mit dem alten Design, fordert das V-Label-Team den Lizenznehmer zur Korrektur auf. Die Zahl der Aufforderungen zur Korrektur des verwendeten Designs durch das V-Label Deutschland lag in den letzten sechs Monaten im niedrigen einstelligen Bereich. Cornelia Contini, Leiterin des V-Labels Deutschland

Hersteller, die noch das alte Siegel verwenden, bekämen vom "V-Label-Team" eine Frist, die sich an der "jeweiligen Machbarkeit" orientiert. Dabei berücksichtige man auch Nachhaltigkeitsmaßstäbe. Die Frist solle Ende 2024 "möglichst nicht überschreiten".

Fristverlängerungen sind im Einzelfall notwendig, da einige Produkte und Verpackungen in sehr großen Mengen vorproduziert und gelagert werden. Betroffene Lizenznehmer sind unter anderem an bestehende Verträge mit Druckereien und Produzenten und über Lagerflächen gebunden. Cornelia Contini, Leiterin des V-Labels Deutschland

Abgesehen von einzelnen Fristverlängerungen sei dem V-Label Deutschland keine fortgesetzte Nutzung des alten Siegel-Designs bekannt.

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Insbesondere auf Produkten, deren Rezeptur und Verpackung seit langer Zeit nicht geändert wurden, seien Gestaltungen mit dem alten Design denkbar. Allerdings hätten diese Unternehmen "entscheidend dazu beigetragen", das V-Label für Verbraucher weiterhin zu etablieren.

Die Leiterin des V-Labels Deutschland stellte zudem fest: Wenn ein vegetarisches Produkt mit dem alten (gelben) V-Label gekennzeichnet würde, läge keine Täuschung vor. Dies sei allerdings der Fall, wenn ein vegetarisches Produkt "vegan" deklariert würde.

Wer eine Falsch-Verwendung des V-Labels entdeckt, kann diese auf einer Website des V-Labels Deutschland melden.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
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Letzter Beitrag: 14. Jul. von Vegan-Atheist.

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