Studie: Vegan oder Vegetarier? Das Wissen macht den Unterschied!
Vegetarier und Veganer teilen eine ähnliche Motivation, unterscheiden sich bei der Ernährung aber voneinander. Die psychologischen Hintergründe dieser Unterschiede haben Wissenschaftler an der Uni Regensburg jetzt in einer Studie untersucht.
Die Studie trägt den Titel "Psychologische Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Veganern, angehenden Veganern und Vegetariern. Motivation, Wissen, vegane Bildung – und Käse" (übersetzt von der Redaktion) und wurde im April 2024 auf der Open-Access-Plattform Frontiers veröffentlicht. [1]
Die Ausgangsfrage: Warum unterscheidet sich die Ernährung von Veganern und Vegetariern, wenn sie doch dieselbe Motivation teilen? Wie lassen sich die Unterschiede zwischen Veganer und Vegetariern psychologisch erklären?
Die Wissenschaftler haben dafür 1.420 Menschen befragt: Veganer, Vegetarier und Vegetarier, die zukünftig vegan leben möchten. Die Teilnehmer lebten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz.
Bei der Auswertung der Umfrage stellte sich heraus, dass sich Vegetarier und Veganer hauptsächlich in einem Aspekt unterscheiden: beim Wissen über Tierhaltung und -industrie, aber auch zu Aspekten rund um Umwelt und Gesundheit.
Die Psychologen schließen daraus, dass das Wissen zu den entsprechenden Themen eine entscheidende Rolle spielt bei der Frage, ob jemand vegan oder vegetarisch lebt.
Überrascht waren die Psychologen darüber, welche Rolle Käse einnimmt. Teilnehmenden fiele es schwer, Käse wegzulassen – oder sich das auch nur vorzustellen. Bei anderen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch und anderen Milchprodukten sei dies deutlich leichter.
Allerdings: Die Vegetarier in der Umfrage waren deutlich schlechter über die Hintergründe von Käse informiert. Nur wenige wussten, dass Lab oft nicht vegetarisch ist und aus den Mägen von Kälbern gewonnen wird.
Ungefähr ein Drittel der Vegetarier wussten nicht, dass auch für eine vegetarische Ernährung Tiere sterben. 90 % der Veganer war dies bekannt.
Meinung:
Die psychologische Studie der Universität Regensburg über Unterschiede zwischen Veganern und Vegetariern zeigt: Auf das Wissen kommt’s an. Ernährungsbildung ist für den Vegan-Umstieg offenbar entscheidend.
Und sie bestätigt, dass die Tierindustrie von Intransparenz profitiert. Von hohen Mauern, Stacheldraht und Wachhunden. Denn wer die Hintergründe nicht kennt, hinterfragt sie meist auch nicht.
Wohl aus dem Grund hatten viele Veganer vor dem Ernährungs-Umstieg auch eine vegetarische Phase. Erst mit wachsendem Wissen stieg auch die Bereitschaft, sich vegan zu ernähren.
Damit bestärkt die Studie auch unsere Arbeit. Wir machen die Vorteile einer pflanzliche(re)n Ernährung bekannter – und das schon seit 2011.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig