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Vegan wählen zur Bundestagswahl 2025 - 11 Tipps zur Entscheidung

Welche Wahl zur Bundestagswahl wählen?
Eine gute Wahlentscheidung hat auch Einfluss auf das Wohlergehen kommender Generationen. Bild: Terroa / justinkendra / Getty Images

Am 23. Februar 2025 ist Bundestagswahl. Und ganz ehrlich: wirklich veganfreundlich ist keine Partei im Bundestag. Dennoch sind die inhaltlichen Unterschiede groß genug, dass es sich lohnt, wählen zu gehen.

Gerade wir Veganerinnen und Veganer sollten mit Köpfchen wählen!

Bei Wahlen geht es darum, Macht zu verteilen. Denn wenn wir schon keine perfekte Partei wählen können, haben wir doch die Möglichkeit, den besonders veganfeindlichen Parteien unser Kreuzchen entgegenzusetzen.

Verteilen wir gemeinsam Macht an jene, die für eine veganfreundliche Zukunft stehen – oder diese zumindest am wenigsten behindern!

Hier elf Tipps für alle, die strategisch und mit Weitsicht wählen möchten.

Tipp #1: Wählen verändert nicht alles – aber mehr als Nichtwählen.
Jede Bundestagswahl in Deutschland verändert die Zusammensetzung der Regierung und damit den Einfluss der jeweiligen Interessen. Nichtwählen ist kein Ausdruck von politischer Ermüdung, sondern ein Ausdruck von gar nichts. Von Wahlfrust profitieren die Parteien der Tierquäler, deren Stimmen mehr Gewicht erhalten.

Tipp #2: Unser Einfluss ist größer als wir denken.
Bei Wahlen werden die abgegebenen Stimmen nach Wahlkreisen ausgezählt. Dadurch hat jede einzelne Stimme mehr Gewicht, als man denken könnte. Mitunter hängen Gewinn oder Niederlage einer Partei von wenigen, lokalen Stimmen ab. Daher zählt jede Stimme!

Tipp #3: Am Parteiprogramm orientieren, nicht nur am Wahlslogan.
Oft wird in zweiter oder dritter Führungsebene deutlich, welche Ziele von der breiten Basis der Partei vertreten werden. Lasst euch nicht nur von Wahlkampfversprechen leiten, sondern werft einen Blick ins Wahlprogramm der Parteien, die für euch infrage kommen. → Nutzt dafür z. B. den Wahl-o-Mat!

Tipp #4: Protestwahl? Dann bitte richtig!
Wenn ihr nicht wählen geht, zeigt ihr damit überhaupt nichts. In der Statistik seid einfach nicht vorhanden. Denn ob ihr nun aus Protest nicht gewählt habt, oder weil ihr den Termin verpennt habt, interessiert am Ende niemanden. Und: Die Extremisten freuen sich, weil ihre Stimmen mehr Gewicht erhalten. Wenn ihr nicht strategisch wählen wollt, dann wählt wenigstens qualifiziert ungültig, indem ihr den Wahlzettel durchstreicht. Dann hat das wenigstens irgendeine Botschaft. Auch wenn sie niemanden interessiert.

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Tipp #5: Auch andere Dinge sind wichtig. Aber nicht stattdessen.
Natürlich sind politische Wahlen nur einer von vielen Hebeln, um etwas zu verändern. Wenn ihr zufällig Influencer oder Aktivisten seid, dann nutzt eure Reichweite – aber nicht stattdessen! Weil politische Wahlen in Deutschland Sonntags stattfinden, ist die Gefahr gering, dass ihr aufgrund eines Einsatzes nicht in der Lage seid, ein Kreuzchen zu machen. Sollte sich dies doch im Bereich des Möglichen befinden, dann beantragt in weiser Voraussicht die Briefwahl. So müsst ihr nur die paar Meter zum nächsten Briefkasten laufen (siehe Tipp weiter unten)!

Tipp #6: Was tun, wenn euch keine Partei sympathisch ist.
Gerade die Führungsebenen vieler Parteien sind besetzt mit Knallköpfen. Deshalb wählt nicht nur nach Herz, sondern auch mit Hirn. Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, fragt euch, welche Partei am wichtigsten ist, um der unsympathischsten Partei richtig in die Quere zu kommen. Wählt die.

Tipp #7: Wählt für die nachfolgenden Generationen.
Eltern und Großeltern, das geht an euch! Heute stellen wir die Weichen für die Zukunft – auch für die Zukunft der jungen Menschen, die noch nicht wählen dürfen. Daher wählt weise und werft einen Blick über euren Tellerrand, bevor ihr ein Kreuzchen setzt. Denke an deine Kinder und Kindeskinder!

Tipp #8: Erkennen, wie veganfreundlich eine Partei ist.
Mit "vegan" zu werben, kann in Zeiten der Desinformation ein K.-o.-Kriterium sein. Und doch sind einige Parteien veganfreundlicher als ihr denkt. Manche Parteien haben etwa Leitlinien für die Verköstigung bei Parteitagen, die einiges darüber aussagen, wie veganfreundlich ihre Basis ist.

Tipp #9: Miniparteien bewirken nichts.
So fies es klingen mag, so wahr ist es. Provegane Kleinstparteien vernichten veganfreundliche Stimmen, solange sie an der 5%-Hürde scheitern. Jede Partei, die in den vergangenen Jahrzehnten in den Bundestag eingezogen ist, ist aus einer breiten Strömung in der Bevölkerung hervorgegangen. Es gibt keinen Fall in der neuesten Geschichte, bei dem eine Partei erst über Jahrzehnte erfolglos blieb, um dann plötzlich ausreichend Rückhalt zu erhalten. Die Mobilisierung begann immer schon vor der Parteigründung.

Gut zu wissen: Einige der großen Parteien haben vegane Arbeitsgruppen, die besser vernetzt und politisch erfahrener sind als manch eine Kleinstpartei.

Tipp #10: Enttäuschungen nicht überbewerten.
Egal welche Partei ihr wählt: Enttäuschungen wird es immer geben. Denn wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Daher lass euch nicht von kleineren Differenzen abhalten. Wenn ihr nicht aus blanker Sympathie wählt, dann wenigstens die, die am wenigsten unsympathisch sind.

Tipp #11: Wählt dieses Jahr per Briefwahl.
Denn sicher ist sicher. Kluge Entscheidungen werden am besten mit kühlem Kopf getroffen. Und so ist sicher, dass kein Unwetter, plötzlicher Termin oder spontane Unlust euch vom demokratischen Einfluss abhalten kann. → Hier erfahrt ihr, wie ihr die Briefwahl beantragt.


Manch eine Kleinstpartei wirbt mit proveganer Politik. Doch lohnt es sich, eine Kleinstpartei zu wählen, oder verschenkt man damit seine Stimme und stärkt sogar den politischen Hauptgegner? Erfahrt hier mehr dazu!

Wir haben den Artikel überarbeitet und an die Bundestagswahl 2025 angepasst. Update vom 12.2.2025: "Ungültig" zu wählen hat natürlich genauso wenig Wirkung wie gar nicht wählen zu gehen. Den Absatz haben wir konkretisiert.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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