Kampagnen: So kupfert die Tierindustrie bei der Tabak-Lobby ab!

Noch nie haben so viele Menschen an Krankheiten wie Typ-2-Diabetes oder Übergewicht gelitten. Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten – immer mehr Menschen unter 50 sind betroffen!
Trotz der überwältigenden Belege will die Tierindustrie nichts verändern. Sie blockiert einen faktenbasierten Austausch und sträubt sich gegen politische Maßnahmen zum Schutz vor Krebs und Klimakrise.
Dabei benutzt sie Tricks, die an die Tabakindustrie erinnern. Die hat in den 1960-er Jahren erfolgreich die Gesundheitsgefahren des Tabakkonsums heruntergespielt. Mit windigen Wissenschaftlern, falschen Versprechungen und Betrug.
In unserer Tabelle vergleichen wir die Strategien der Tabak- und Tierindustrie.
Strategie | Tabakindustrie | Tierindustrie |
---|---|---|
Leugnung gesundheitlicher Risiken | "Rauchen verursacht keinen Krebs" | "Tierprodukte sind essenziell für Gesundheit" |
Verharmlosung von gesundheitsschädlichem Konsum | Nikotin sei keine Sucht, nur eine "Gewohnheit" oder "Genuss". Studien, die Rauchen als harmlos darstellten, wurden als einzig wahre Quelle dargestellt. | Tierprodukte seien natürlich und "unverzichtbar" – extrem gestiegener Konsum und die Gesundheitsfolgen werden verharmlost, als ideologisch motiviert oder überzogen dargestellt. |
Verwendung von "Light"/"gesünderen" Produkten | Vermarktung von "Light"-Zigaretten als gesünder | Vermarktung von "Bio-Fleisch", "glücklichen Kühen", "verantwortlichem Konsum" usw. |
Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen säen | Finanzierung von Studien zur Verharmlosung des Rauchens | Finanzierung von Wissenschaftlern und Kampagnen, die wissenschaftliche Studien in Zweifel ziehen [1] bzw. vegane Ernährung als riskant darstellen. [2] |
Verschleierung von Produktionsmethoden | Verharmlosung der Inhaltsstoffe, keine Offenlegung von Zusatzstoffen | Pseudo-Transparenz durch eine Vielzahl selbst gestalteter Siegel, euphemistische Begriffe und irreführende Bauernhofs-Idylle |
Emotionale Werbung & Imagepflege | Raucher als cool, zugehörig, selbstbewusst | Fleischkonsum wird als "sozial wünschenswert" und als Symbol für "Freiheit" dargestellt. Fleischreduktion wird mit "Verboten" und "Ideologie" verknüpft. |
Zielgruppenwerbung bei Jugendlichen | Comicfiguren, Werbung in Jugendmedien (bspw. "Joe Camel") | Kinderbücher mit Bauernhofidylle, Schulmilchprogramme, strategische Ansprache von Lehrkräften usw. [3][4][5] |
Beeinflussung von Politik & Gesetzen | Massive Lobbyarbeit, z. B. gegen Warnhinweise auf Tabakprodukten | Einfluss auf Ernährungsempfehlungen, Subventionierung der Tierhaltung, enge Industrie-Kooperation mit DGE, usw. |
Verzögerung von Regulierungen | Blockade von Werbebeschränkungen oder Warnhinweisen | Widerstand gegen Vollzug des Tierschutzrechts, Kameraüberwachung in Ställen und Schlachthöfen usw |
Greenwashing | Sponsoring von Sport, Gesundheitseinrichtungen | Sponsoring von Sport, Werbung mit Öko-Versprechen, Leugnung von Klimawirkung und anderer Öko-Folgen wie Nitrat, Flächenbedarf, Erosion usw. |
Diffamierung von Kritikern | Kritiker als ideologisch oder unwissenschaftlich diffamiert | Kritiker werden als extrem, ideologisch oder agrarfeindlich dargestellt. Sachliche Debatten werden unterminiert. Zugleich wird der Eindruck sachlicher Aufgeschlossenheit suggeriert. |
Nicht alle Unternehmen und Verbände der Tierindustrie nutzen alle diese Strategien. Doch wenn ihr darauf achtet, werden ihr bei den meisten aktuellen Agrar-Kampagnen wenigstens ein paar dieser Muster auffallen.
Bitte teilt diesen Artikel, damit mehr Menschen erfahren, welche Strategien die Tierindustrie nutzt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und von den Gefahren abzulenken.
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Quellen
- https://www.theguardian.com/envi[...]eaked-document-eat-lancet
- https://www.nytimes.com/2022[...]-mitloehner-uc-davis.html
- Link zu https://ima-shop.de/UnsereMilch-Sekundarstufe
- Link zu https://milchland.de/wp-content/uploads/2024/02/LVN_Schmausen_Lehrerinfo2019.pdf
- Link zu https://www.wegedermilch.de/
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig