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Vegane Ernährung für Mutter und Kind

Fröhliches Baby
Fröhliches Baby Bild: © Alexandr Vasilyev - Fotolia.com (bearb.)
Dieser Fachartikel von Medizinerin Eva Katharina Kühner vermittelt Ihnen einen Überblick über die Chancen und Risiken einer veganen Ernährung in der Schwangerschaft, bei Babys und Kleinkindern.

Eine bedarfsgerechte und gesundheitsfördernde Ernährung stellt eine wichtige Grundlage für die Entwicklung des heranwachsenden Menschen dar, denn Art und Zusammensetzung der Kost bestimmen maßgeblich das Gedeihen des Kindes. Die Ernährung des Kindes beeinflusst nicht nur den Gesundheitsstatus im späteren Leben, sondern auch das Ernährungsverhalten im Erwachsenalter. Studien zeigen, dass schon im Mutterleib die späteren Ernährungsgewohnheiten geprägt und beeinflusst werden. [1] [2] [3] So ist bekannt, dass zahlreiche ernährungsassoziierte chronische Krankheiten ihren Ursprung bereits im Mutterleib und dann im Kindesalter haben.[4] [5]

Eine vegane Ernährung von Kindern erfordert ein ausreichendes Ernährungswissen und eine gut geplante Zusammenstellung der Kost, am Besten gemeinsam mit spezialisierten Ernährungsfachkräften und/oder Kinderärzten. Wird dies beachtet, kann eine vegane Ernährungsweise bei Kindern durchaus empfohlen werden und ist aus ernährungsmedizinischer Sicht auch sehr sinnvoll.[1]

Gut geplante, vegane Ernährung bietet gesundheitliche Vorteile

Nach Einschätzung der American Dietetic Association sind „gut geplante vegetarische Ernährungsformen, einschließlich komplett vegetarischer oder veganer Ernährungsformen, gesund und ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht und bieten gesundheitliche Vorteile in der Prävention und der Behandlung bestimmter Krankheiten. Gut geplante vegetarische Ernährungsformen sind für Menschen aller Lebensphasen geeignet, einschließlich Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sowie Sportler.“. [6] Die American Academy of Pediatrics kommt zu einer ähnlichen Einschätzung und stellt fest, dass „Kinder bei den meisten lakto-ovo-vegetarischen und veganen Kostformen ein gutes Wachstum und Gedeihen zeigen, wenn diese gut geplant und angemessen supplementiert werden“. [7]

Vollwertküche
Gute Ernährung: Wichtig für Mutter und Kind Bild: © shaiith - Fotolia.com

Epidemiologische Studien zeigen die gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung, vor allem in Hinblick auf die Vorbeugung von Erkrankungen.[8] VeganerInnen erkranken beispielsweise seltener an Diabetes mellitus Typ 2 und das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs ist bei ihnen teilweise deutlich geringer als in der Allgemeinbevölkerung. Diese Vorteile sind insbesondere auf den höheren Verzehr gesundheitsfördernder pflanzlicher Lebensmittel, aber auch das Meiden von Fleisch und Fleischwaren, zurückzuführen. [1]

VeganerInnen nehmen durch ihre pflanzliche Ernährungsweise weniger Nahrungsenergie, Fett, gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Protein auf, bei einer gleichzeitig höheren Zufuhr von Kohlenhydraten und Ballaststoffen, im Vergleich zu MischköstlerInnen. Sie setzen damit die Ernährungsempfehlungen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften deutlich besser um als die Allgemeinbevölkerung und sind mit zahlreichen Vitaminen, Mineralstoffen und bioaktiven Substanzen gut bis sehr gut versorgt (z. B. Beta-Carotin, Vitamin C, Folat, Magnesium, sekundäre Pflanzenstoffe).[1]

In der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kleinkindern besonders auf Nährstoffe achten

Es gibt allerdings auch eine Reihe von potentiell kritischen Nährstoffen, bei denen die Zufuhr von VeganerInnen teilweise unter den Empfehlungen liegt. Hierzu zählen Vitamin B12, Kalzium, Eisen, Zink, Jod, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B2. [8] Daher muss bei veganer Ernährung somit – besonders in Schwangerschaft, Stillzeit und im Kindesalter – ganz besonders auf eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen geachtet werden. Bei einer vollwertig zusammengestellten veganen Kost ist dies gut umsetzbar. Vitamin B12, das in pflanzlichen Lebensmitteln praktisch nicht vorkommt, muss bei veganer Lebensweise auf jeden Fall ergänzt werden (z. B. durch angereicherte Lebensmittel und/oder Nahrungsergänzungsmittel).[1] Sinnvoll ist es, die Versorgung mit den potentiell kritischen Nährstoffen etwa einmal im Jahr anhand von Blutuntersuchungen überprüfen zu lassen. Für weitere Informationen und Empfehlungen beachten Sie bitte den folgenden Link: Klick


In Zusammenarbeit mit
IFANE

Die Fach-Autorin Eva Katharina Kühne:
Expertise:
Ernährung und Umwelt, Nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, (Ernährungs-) Medizinische Fragestellungen
Beruflicher Werdegang:
2005-2012 Doppelstudium Humanmedizin und Umwelt- und Ressourcenmanagement an der JLU Gießen
2010-2014 Promotion im Bereich kognitive Neurowissenschaften im Zentrum für Psychiatrie der JLU Gießen

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Quellen

  1. http://www.vegan.ch/vegan-leben/vegane-kinderernaehrung/#Wissen, abgerufen am 26.09.2014.
  2. Alexy U, Clausen K, Kersting M: Die Ernährung gesunder Kinder und Jugendlicher nach dem Konzept der Optimierten Mischkost. Ernähr Umsch 55 (3), 168-77, 2008
  3. Ellrott T: Einflussfaktoren auf die Entwicklung des Essverhaltens im Kindesalter. Oralprophylaxe und Kinderzahnheilkunde 31 (2), 78-85, 2009
  4. Strong JP, Zieske AW, Malcom GT: Lipoproteins and atherosclerosis in children: an early marriage? Nutr Metab Cardiovasc Dis 11 (Suppl 5), 16-22, 2001
  5. Hong YM: Atherosclerotic cardiovascular disease beginning in childhood. Korean Circ J 40 (1), 1-9, 2010
  6. ADA (American Dietetic Association): Craig WJ, Mangels AR (authors): Position of the American Dietetic Association: vegetarian diets. J Am Diet Assoc 109 (7), 1266-82, 2009
  7. Kleinman RE (ed.): Pediatric Nutrition Handbook, 1178 p. American Association of Pediatrics, Elk Grove Village, 5. ed. 2003
  8. Leitzmann C, Keller M: Vegetarische Ernährung, 366 S. Ulmer, Stuttgart, 3. Aufl. 2013

Veröffentlichung:

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4,4/5 Sterne (19 Bew.)
Autor/in: Dr. med. Kühner

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