Reicht es, Vegetarier zu sein? 3 Gründe, warum vegane Ernährung mehr bewirkt!
Reicht es aus, vegetarisch zu essen, um Tiere und Umwelt zu schützen? Oder sollte man doch lieber vegan leben?
Tatsächlich hat vegane Ernährung sowohl für Tiere, als auch für die Umwelt mehr Vorteile als ein vegetarischer Ernährungsstil.
Vegetarische Produkte stammen nicht von toten Tieren - doch auch für vegetarische Produkte werden Tiere getötet.
Viele Vegetarier möchten nicht verantwortlich dafür sein, dass Tiere unnötig leiden müssen. Sie entscheiden sich also aus Mitgefühl dafür, Fleisch von ihrem Teller zu verbannen. Tierliebe ist einer der wichtigsten Gründe, vegetarisch zu essen.
Was aber viele Vegetarier nicht wissen: Auch für Milch und Eier werden Tiere getötet.
- Damit Kühe Milch produzieren, müssen sie jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Die meisten dieser Kälbchen landen in der Kälbermast, da sie von der Züchtung her nicht zur normalen Mast taugen (sie setzen kaum Fleisch an). Ohne Kälbchen keine Milch. Die Tötung der Kälbchen steht daher in direkter Verbindung mit der Milchindustrie. Konkreter: Die Milchindustrie ist die Fleischindustrie.
- Während Urhühner etwa 12 Eier im Jahr legten, legen moderne Legehennen-Züchtungen etwa 300 im Jahr - das Fünfundzwanzigfache! Das kann der Körper der Tiere nicht lange durchhalten. Selbst gerettete "Legehennen" auf Lebenshöfen werden kaum älter als 3-4 Jahre. Die Tiere sind zum Sterben gezüchtet. Auch Bio-Eier kommen von Hochleistungszüchtungen. Auch für Eier sterben Hühner.
Wer keine Produkte aus toten Tieren essen möchte, der erreicht mit vegetarischer Ernährung dieses Ziel.
Wenn es aber darum geht, dass keine Tiere für die eigene Ernährung sterben müssen, dann geht das nur vegan.
Tötung nein, Tierquälerei ja?
Wir Menschen lehnen unnötige Grausamkeit gegenüber Schwächeren ab. Nicht ohne Grund ist Tierschutz sogar als Staatsziel im Grundgesetz verankert.
Doch sobald unser eigenes Verhalten betroffen ist, fahren wir oft die Scheuklappen hoch. Wir wollen uns nicht als Tierquäler fühlen - selbst wenn wir Tierquälerei beim Einkaufen finanzieren.
Wir Verbraucher können wegsehen und unsere Bedenken verdrängen. Für die Tiere sind Gewalt und Qualen real. Deshalb ist es so wichtig, eine ehrliche Entscheidung zu treffen. Ehrlich den Tieren gegenüber.
- Die Züchtung auf hohe Leistungen verringert die Lebenserwartung der Tiere. Viele Rinder werden nach 4-6 Jahren getötet, da jüngere Milchkühe mehr Milchleistung erbringen. "Legehennen" werden auch auf Bio-Betrieben mitunter nicht mal 2 Jahre alt und landen dann auf dem Schlachthof.
- Eingesperrte Tiere können nicht einmal grundlegenden Bedürfnissen nach Bewegung und einem natürlichen Verhalten nachgehen. Selbst auf Bio-Betrieben ist teilweise noch Anbindehaltung erlaubt, die tierquälerischste Haltungsform überhaupt, bei der sich die Tiere über lange Zeit nicht einmal umdrehen können!
- Tierhaltung ist meist auch mit Tiertransporten verbunden. Oft brechen sich Tiere dabei die Beine, wenn der Transporter z. B. hart abbremsen muss.
- Das "Tierschutzgesetz" erlaubt es teilweise sogar noch, Tieren Körperteile zu amputieren (Enthornung, Kastration, Schnäbel kürzen, Schwänze stutzen, usw.). Grausamkeit, die auch bei der Erzeugung vegetarischer Tierprodukte vorkommt.
Tierproduktion vernichtet natürliche Ressourcen
Tierproduktion benötigt große Mengen Futtermittel aus Ackerbau. Auch "Milchkühe" bekommen Futter aus landwirtschaftlicher Produktion - also keineswegs bloß Heu und Gras!
Die Tiere wandeln dabei den größten Teil des Futters zu Gülle um. Nur ein kleiner Teil der Futter-Kalorien wird zum gewünschten Tierprodukt.
Was Landwirte gerne als "Veredelungsverluste" bezeichnen, ist in Wahrheit Verschwendung von Ressourcen.
Denn: Würden wir auf den Ackerflächen direkt Lebensmittel für Menschen anbauen, könnten viel mehr Menschen davon satt werden.
- Konzentrierte, vegetarische Tierprodukte haben oft einen noch höheren "Klima-Fußabdruck" als Fleisch. Käse und Butter gelten daher sogar als echte Klimakiller. Vegetarier sollten Fleisch daher nicht durch Käse oder andere konzentrierte Tierprodukte ersetzen, sondern durch vegane Alternativen.
- Die Erzeugung von einem Liter Kuhmilch setzt so viele Klimagase frei wie ein brennender Liter Benzin! (Faktencheck)
- 1 Liter Kuhmilch schadet dem Klima so stark wie 3 Liter Hafermilch. Und: Hafermilch benötigt noch viel weniger Rohstoffe. Das sind die klimafreundlichsten Milchsorten!
Die "Veredelungsverluste" sind der wichtigste Grund, warum die Tierhaltung in der heutigen Form keine Zukunft hat. Wir tun als Gesellschaft gut daran, rechtzeitig zu handeln, bevor uns Hungersnöte und Versorgungskriege dazu zwingen.
Vergleich: Omnivore, vegetarische und vegane Ernährung
Ist Vegetarismus ein "Mittelweg" zwischen veganer und omnivorer Ernährung (omnivor = mit Fleisch)?
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick!
omnivor | vegetarisch | vegan | |
---|---|---|---|
Verzehr toter Tiere | ja | nein | nein |
Tötung von Tieren für Milch | ja | ja | nein |
Tötung von Tieren für Eier | ja | ja | nein |
Freiheitsentzug (Stallhaltung / Einzäunung) | ja | ja | nein |
Trennung von Mutterkuh und Kalb | ja | ja | nein |
Einsatz von "Qualzuchten" | ja | ja | nein |
Tiertransporte | ja | ja | nein |
Amputationen an Tieren | ja | ja, teilw. | nein |
Futtermittel benötigt / Veredelungsverluste | ja | ja | nein |
Methan-Emissionen aus Tierhaltungen | ja | ja | nein |
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig