Warum für Milch Kälbchen getötet werden
Werden für Milch wirklich Tiere getötet? Erfahrt in diesem Artikel mehr über Zusammenhänge, die die Milchindustrie am liebsten geheim halten würde.
Nur wenige Verbraucher kennen die Details. Am Ende des Artikels werdet ihr verstehen, warum die Milchindustrie Tiere töten lässt. Es wäre wirtschaftlich gar nicht anders möglich.
Doch warum sterben Tiere für Milch?
Kälbchen in der Milchproduktion: Geboren, um zu sterben.
Die wenigsten Verbraucher wissen Bescheid über das Sterben der Kälbchen für die Milchindustrie. Ungefähr die Hälfte der Menschen in Deutschland denkt, dass Kühe immer Milch "geben" würden. Manch einer befürchtet gar, dass die Euter platzen würden, würde man ihnen nicht die Milch abnehmen.
Wie alle Säugetiere produzieren Kühe erst dann Milch, wenn sie Nachwuchs zur Welt gebracht haben. Ohne Kälbchen sind die Euter der Kühe schlaff und leer (auch menschliche Mütter "geben" ja nicht ein Leben lang Milch).
In der Natur soll Kuhmilch das Kälbchen in den ersten Wochen und Monaten ernähren. Bis seine Mägen bereit sind, feste Nahrung zu verdauen.
Wenn jede Kuh ein Kalb im Jahr zur Welt bringt, müssten die Ställe ja bald aus allen Nähten platzen!
Nur: Wo bleiben all die Kälber, die man nie sieht?
Wo sind die vielen Milchkälbchen?
Milchbauern lassen die meisten Kälber bereits kurz nach der Geburt mästen und schlachten. Nur ein kleiner Teil der weiblichen Tiere bringt später als Milchkuh Kälber zur Welt.
Manche "Milchkälbchen" werden in den Nahen Osten transportiert und dort ohne Betäubung geschächtet.
Verzehrst du Milchprodukte?
Milchkühe sollen so viele Kälber zur Welt bringen, damit ihre Hormone in Schwung bleiben – und sie weiter viel Milch für die Molkereien produzieren. Es geht also um die hormonelle Umstellung der Mutterkuh – nicht um die Kälber.
Die Trächtigkeit dauert bei Rindern – wie bei Menschen – neun Monate. In der Milchkuhhaltung sind die Tiere dreiviertel der Zeit trächtig.
Milchkühe werden in der Regel 4–6 Jahre alt. Nach der vierten Geburt nimmt die Milchmenge langsam ab. Für Tierhalter ist es oft billiger, sie an den Schlachthof zu verkaufen und durch junge Kühe zu ersetzen. Auf Lebenshöfen können Kühe älter als 20 Jahre werden!
Ist Milch überhaupt vegetarisch, wenn dafür Tiere getötet werden?
Für Milchproduktion werden Tiere getötet. Kälber und Mutterkühe. Es geht gar nicht anders. Für Milchwirte lohnt es sich nicht, alle Kälbchen zu behalten und zu versorgen. Zumal Kälbchen ja genau das Produkt trinken würden, das der Bauer verkaufen möchte: Milch.
Für viele Menschen sind Produkte dann vegetarisch, wenn für sie keine Tiere absichtlich getötet wurden. Tatsächlich könnte man Milch daher als nicht vegetarisch ansehen.
Wer nicht möchte, dass absichtlich Tiere für die eigene Ernährung getötet werden, kann Milchprodukte aber meiden und pflanzliche Alternativen nutzen.
Nach dem Säuglingsalter benötigen Menschen keine Milch mehr. Und niemals die Milch einer anderen Tierart.
Es ist zum Glück nicht schwer, auf Kuhmilch zu verzichten – denn inzwischen gibt es eine große Auswahl an Pflanzendrinks aus Soja, Hafer, Dinkel, Kokos oder Nüssen, für die kein Kälbchen sterben muss.
Übrigens: Auch für viele andere Tierprodukte müssen Tiere sterben. Was viele Verbraucher nicht wissen: Auch für Eier sterben leider auch Küken und Hennen. Gute Gründe also, um heute vegan zu werden.
Wir empfehlen auf Vegpool eine entspannte vegane Ernährung nach dem Pareto-Prinzip.
Wir haben den Artikel am 19.11.2024 überarbeitet.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig