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Orthopädische Einlagen – so geht's vegan

Füße mit Sand
Orthopädische Einlagen für gesunde Füße Bild: Janis Petranis, flickr.com (bearb.) Bildtitel: feet, CC-BY

Ein gesunder Gang ist Voraussetzung für eine gesunde Körperstatik. Orthopädische Schuheinlagen werden vom Arzt verschrieben, wenn bereits ernstzunehmende Probleme vorliegen. Sie sollen helfen, bestehende Beschwerden zu beheben und späteren Erkrankungen vorzubeugen. Ein fehlerhafter Gang kann schließlich auch Ursache für chronische Kopfschmerzen, Rücken- und Knieschmerzen sein. Worauf es bei veganen Schuheinlagen ankommt, erfahren Sie hier.

Bei der Herstellung von individuellen Schuh-Einlagen werden häufig Tierprodukte verwendet. Das beginnt beim Leder, betrifft aber teilweise auch die Klebstoffe, die auf Tierprodukten basieren können. Häufig gelten Tierprodukte wie Leder als höherwertig oder besonders natürlich. Dabei ist Leder heute ein Massenprodukt, das neben der grauenvollen Behandlung von Tieren in den Herkunftsländern häufig auch für massive gesundheitliche und ökologische Probleme verantwortlich ist.

  • Leder
    Leder fällt als Neben- oder Hauptprodukt bei der Schlachtung von Tieren an. Es ist kein „Abfallprodukt“, da es wirtschaftlich genutzt wird. Aufgrund der invensiven, chemischen Behandlung ist Leder auch kein „Naturprodukt“ – viele Lederprodukte werden sogar wegen erhöhter Belastung mit gesundheitsschädlichem Chrom-IV aus dem Verkehr gezogen. Da Leder von toten Tieren stammt, ist es weder für Veganer, noch für Vegetarier geeignet. Alternativen zu Leder.
  • Klebstoffe / Leime
    Einige Schuhmacher verwenden immer noch Klebstoffe, die aus Tierprodukten erzeugt werden. Dazu gehören zum Beispiel Glutin- und Kaseinleim. Glutin ähnelt der Gelatine und wird aus Schlachtnebenprodukten gewonnen, während Kasein aus Milchprotein hergestellt wird. Übrigens basieren auch Etikettenkleber häufig auf Kasein. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an synthetischen Klebstoffen auf Kautschuk-Basis, die ohne Tierprodukte erzeugt werden.

Doch es gibt inzwischen eine recht große Auswahl an veganen Materialien, so dass heute sehr hochqualitative und haltbare, orthopädische Einlagen komplett ohne Tierprodukte gefertigt werden können. Die Material-Auswahl sollt man mit dem orthopädischen Schuhmacher seines Vertrauens abstimmen, da sich die Form und Beschaffenheit der Einlagen natürlich von Patient zu Patient unterscheidet.

Leder als Öko-Gefahr
Leder: Kein Naturprodukt Bild: K/Vegpool

Vegane Materialien für orthopädische Einlagen

In Frage kommen zum Beispiel Obermaterialien aus Kunstleder (z. B. „Alcantara“) oder andere synthetische Materialien und Stoffe. Als Füllmaterial kann je nach Anforderung Schaumstoff (z. B. „Tempur“), Silikon oder Kork verwendet werden. Als Kleber können Produkte aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk verwendet werden. Diese Klebstoffe sind bereits heute weit verbreitet.

Aufpreis für vegane Einlagen?

Vor der Beauftragung empfiehlt es sich, die vegane Fertigung als Auftrags-Bestandteil zu vermerken und sich über mögliche Aufpreise zu erkundigen. Einige Schuhhäuser verwenden vegane Materialien ohne Aufpreis, während andere die Gunst der Stunde nutzen und ca. 10-15 Euro pro Einlagen-Paar berechnen. Den Hauptteil der Fertigungskosten für verschriebene Schuh-Einlagen übernehmen in der Regel die Krankenversicherungen, unabhängig vom verwendeten Material. Die Zuzahlung für Patienten liegt bei ca. 5-10 Euro pro Einlagen-Paar.

Vegane Schuh-Einlagen online bestellen

Inzwischen bieten einige Orthopädie-Fachgeschäfte ihre Leistungen auch im Internet an. So können auch Schuh-Einlagen online bestellt werden. Wer also in der Nähe keinen geeigneten Schuhmacher für vegane Einlagen findet, der kann seine Bestellung auch online aufgeben. Die Online-Schuhmacher schicken in der Regel zunächst ein Abdruck-Set zu, mit dem der Patient den Fußabdruck selbst anfertigen kann. Aufgrund dieses Abdrucks wird dann die individuelle Einlage hergestellt.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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