Vegane Ernährung gegen Akne - hilft das wirklich?
Vegane Ernährung kann bei Akne Wunder wirken. Das zumindest schreiben ehemalige Betroffene. Sie schwärmen davon, dass pflanzliche Ernährung dauerhaft wirkt und nicht bloß die Symptome bekämpft.
Was für eine schöne Vorstellung, durch vegane Ernährung die Pickel, Pusteln, Knoten und Papeln loszuwerden! Doch stimmt das wirklich?
Das Wichtigste vorab:
- Akne-Betroffene berichten, dass sich ihre Symptome gebessert haben, nachdem sie Kuhmilchprodukte gemieden haben.
- Kuhmilch ist Babynahrung und auf das schnelle Wachstum eines Kalbes optimiert.
- Die Inhaltsstoffe aus Kuhmilch könnten bei Jugendlichen und Erwachsenen Einfluss auf mTOR-Prozesse nehmen und Akne begünstigen.
- Die Umstellung auf Pflanzendrinks ist einen Versuch wert und kann mit einer medikamentösen Therapie kombiniert werden.
Wie viele Menschen mit Akne von veganer Ernährung profitieren können, ist unbekannt. Akne hat verschiedene Ursachen und Formen und es wäre nicht seriös, grundsätzlich zu behaupten, dass Veganismus gegen Akne hilft.
Umso wichtiger ist es, einen Versuch zu starten. 4–6 Wochen, mindestens.
Die gute Sache: Vegane Ernährung ist nicht verschreibungspflichtig, nicht patentiert und nicht teuer. Anders als manche Akne-Medikamente, die Kopfschmerzen, Übelkeit und Leberschäden verursachen können.
Betroffene mit Akne können einfach einen 4-6-wöchigen Versuch starten. Als kleine, persönliche "Vegan-Challenge". Und dann sehen, ob es hilft.
Ihr müsst keine Perfektionisten werden. Wir empfehlen eine entspannte vegane Ernährung nach Pareto-Prinzip.
Wenn euch der Gedanke Angst macht, keine Milch zu trinken, denkt daran: Alle Säugetiere der Welt geben Milch, um ihre Jungen zu versorgen, bis diese feste Nahrung essen.
Es ist nicht natürlich, nach dem Säuglingsalter Milch zu trinken. Erst recht nicht, wenn es dabei um die Milch einer anderen Tierart geht. → Viele gute Gründe, keine Milch zu trinken.
Akne – aus diesen Gründen kann vegane Ernährung helfen!
Kuhmilch ist eines der wichtigsten Allergene in der omnivoren und vegetarischen Ernährung. Wie viele ernährungsbezogene Krankheiten scheint auch Akne mit einem hohen Konsum von Milchprodukten zusammenzuhängen (inkl. Käse, Joghurt und Co).
Womöglich liegt der Effekt im Gehalt an Wachstumshormonen in der Milch, die als "IGF" bezeichnet werden (das steht für "insulin like growth factors" bzw. "insulinähnliche Wachstumsfaktoren"). [1]
Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass Milchkonsum nach dem Säuglingsalter Einfluss auf mTOR-Prozesse im Körper nimmt und so bei manchen Menschen Akne auslösen kann. [1][2]
Weißmehl und Zucker sind zwar vegan, gehören allerdings ebenfalls zu den Lebensmitteln, die man bei Akne besser reduzieren oder ganz meiden sollte, da sie aufgrund ihrer "glykämischen Last" starke Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben.
Tschüss Akne – hallo Pflanzendrinks!
Wer Milch meidet, ist damit nicht allein!
Etwa die Hälfte der Deutschen konsumieren regelmäßig Hafermilch oder andere vegane Produkte. Die meisten tun dies aus Gründen von Gesundheit und Umweltschutz. → So einfach könnt ihr Kuhmilch ersetzen!
Die beliebteste Milchalternative in Deutschland ist übrigens Haferdrink.
Vegane Ernährung ist bei Akne einen Versuch wert. Auch wenn die Studienlage bislang rar ist, sind Erfahrungsberichte zumindest bei einzelnen Formen von Akne vielversprechend.
Vegane Ernährung aus ideologischen Gründen rigoros abzulehnen, könnte bedeuten, eine reale Chance auszuschlagen. Ein Versuch kostet nichts und Betroffene können ohne Risiko auszuprobieren, ob vegane Ernährung ihnen helfen kann.
Der Artikel wurde am 14.11.2024 überarbeitet.
Quellen
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig