Gürtel ohne Leder
Tierprodukte spielen nicht nur in der Ernährung eine Rolle, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Alltags. Veganer, aber auch viel Vegetarier und manche Fleischesser versuchen, bei der Bekleidung auf Leder-Alternativen zurück zu greifen. Dies betrifft nicht nur die Schuhe, sondern natürlich auch Accessoires wie Gürtel, Geldbeutel oder Handschuhe. Auf Vegpool finden Sie zahlreiche Informationen rund um lederfreie Alternativen. In diesem Artikel widmen wir uns Gürteln ohne Leder. Woher bekomme ich Gürtel ohne Leder? Welche Bezugsquellen bieten sich an? Hier finden Sie Antworten!
Leider werden Gürtel heute immer noch oft aus echtem Leder hergestellt, also aus der Haut von Tieren, meist Rindern. Dabei handelt es sich keineswegs um ein „Abfallprodukt“ der Fleischerzeugung, sondern um ein wirtschaftliches Nebenprodukt (manchmal sogar Hauptprodukt), das die Haltung und Tötung von Tieren lohnend macht und damit weiter fördert. Die Zucht und Haltung von Tieren – insbesondere in armen Ländern, aus denen das Leder häufig kommt – ist oft mit enormer Tierquälerei verbunden. Wirsame Kontrollen fehlen praktisch immer.
Gute Gründe gegen Leder
Doch nicht nur Tiere leiden für Leder – auch die Arbeiter in den Gerbereien müssen oft unter unmenschlichen Bedingungen mit schwermetallhaltigen Chemikalien arbeiten. Viele tragen schwere Gesundheitsschäden davon. Rückstände in Leder (z. B. Chrom IV) können beim Verbraucher Allergien verursachen und die Entstehung von Krebs begünstigen. Das europäische Schnellwarnsystem für Verbraucherprodukte RAPEX veröffentlicht wöchentlich eine Liste mit gefährlichen Produkten. Darunter immer wieder mit Schwermetallen belastete Lederprodukte.
Schon zum Schutz der eigenen Gesundheit empfiehlt es sich, Lederprodukte konsequent zu meiden. Das trifft natürlich auch auf Ledergürtel zu.
Auch beim lederfreien Gürtel auf Qualität achten!
Natürlich sollten Sie grundsätzlich auch bei synthetischen Gürteln auf die Qualität achten. Manch ein Kaufhaus bietet auch Plastik-Gürtel aus Fernost an, die nicht nur nach kürzester Zeit Risse bekommen, sondern auch einen deutlichen, chemischen Geruch verströmen. Kaufen Sie lieber Gürtel bei einem Markenhersteller, zum Beispiel von „Vegetarian Shoes“. Gute, vegane Gürtel kosten zwar mit ca. 20-25 Euro deutlich mehr, als handelsübliche Billigprodukte, dafür halten sie auch wesentlich länger und werden oft sogar besonders umweltfreundlich und in Europa hergestellt.
Wenn Sie aus ökologischen Gründen lieber auf synthetische Produkte verzichten möchten, können Sie auch auf Gürtel aus Pflanzenfasern zurück greifen, z. B. aus Hanf. Achten Sie aber darauf, dass sich die Ökobilanz nicht nur auf das verwendete Material bezieht, sondern auch die Rohstoff-Gewinnung, die Fertigung und den Transport berücksichtigt. Hochqualitative Synthetik-Produkte können daher durchaus eine ökologisch sinnvolle Alternative zu Artikeln aus konventionell erzeugter „Naturfaser“ sein. Auch Gürtel aus recycelten Feuerwehrschläuchen haben wir schon entdeckt. Es gibt also durchaus gute und haltbare Gürtel ohne Leder, für die kein Tier leiden muss.
Bezugsquellen für vegane Gürtel ohne Leder
Lederfreie Gürtel finden Sie natürlich in spezialisierten Onlineshops und in veganen Schuhläden, die es inzwischen in einigen Städten gibt (siehe auch im Wegweiser auf Vegpool). Auch manche Vegan-Supermärkte und Fair-Trade-Geschäfte sowie Skater-Shops bieten hochqualitative, lederfreie Gürtel an.
Wir raten davon ab, Synthetik-Gürtel in Online-Kaufhäusern zu kaufen, sofern es sich nicht um Produkte bewährter Hersteller handelt.
Achten Sie beim Gürtel nicht nur auf das Material, sondern auch auf eine solide Verarbeitung. Gürtel mit Lochschnalle sind zum Beispiel oft haltbarer, als Gürtel mit Schnallverschluss.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig