Gemüse hobeln & schneiden wie die Profis - ein Überblick!
Wer kennt sie nicht, die Vertreter von Gemüsehobeln auf Messen, Jahrmärkten und Kochkursen! Sie preisen die Vielseitigkeit ihrer Küchengeräte an, verwandeln altbekanntes Gemüse in aufregende Formen, und das mit einer Leichtigkeit, dass man schnell den Geldbeutel zücken möchte, um auch solch einen Wunder-Hobel zu ergattern und mehr Farbe in die eigene Küche zu bringen!
Doch braucht man die Funktionen dieser Wunder-Küchengeräte wirklich? Macht es Sinn, 30, 50 oder gar 80 Euro in einen Gemüseschneider zu investieren? Ich wollte es heraus finden! Schnell war meine gute Freundin Franzi begeistert von der Idee, einfach mal eine Auswahl dieser Küchengeräte auszuprobieren, und hat sich bereit erklärt, im Sinne unserer Leser mitzuhobeln.
Hier geht es uns darum, einen Überblick über mögliche Schneideformen und deren praktischen Nutzen im Alltag zu geben. Da sich die individuellen Ansprüche unterscheiden, dient dieser Test in erster Linie der Inspiration.
Vom Spezialgerät bis zum Multi-Gemüse-Hobel
Ausprobiert haben wir eine bunte Auswahl von Geräten, angefangen bei Multi-Gemüsehobeln, die aus etlichen Teilen bestehen und durchaus ein ganzes Fach im Küchenregal einnehmen, bis hin zum Ein-Funktions-Werkzeug für Minimalisten, das wohl noch in 100.000 Jahren bei Ausgrabungen intakt aufzufinden sein wird. Am Schluss waren wir selbst überrascht, welche Gemüse-Tools sich als unsere Favoriten herausgestellt haben!
Gemüse zu hobeln ist eine tolle (und überraschend einfache) Art der Zubereitung. Ob Gemüse-Spaghetti, Gemüse-Stifte, dünne Gemüse-Scheiben oder wellenförmige Chips: Gemüse zu hobeln macht einfach Laune und trägt dazu bei, die eigene Ernährung etwas frischer zu gestalten. Nicht zuletzt deshalb, weil es wirklich flott geht. Für eine Portion Zucchini-Spaghetti braucht man gerade mal ein paar Minuten. Für unsere Leser, die noch weit von den täglichen fünf Portionen Obst und Gemüse entfernt sind, also sicher eine lohnende Anschaffung!
Zu den Klassikern unter den Gemüsehobeln gehören
- Julienne-Schneider: Mit ihnen kann Gemüse in lange Streifen oder "Spaghetti" geschnitten werden, ähnlich wie mit einem Spiralschneider. Gibt es in allen vorstellbaren Formen.
- Gemüsehobel: Damit kann Gemüse in dünne oder dicke Scheiben gehobelt werden. Bei manchen Modellen kann manuell eingestellt werden, wie dick die Scheiben werden sollen.
- Spiralschneider: Gehören eigentlich auch zu den Julienne-Schneidern und sind ebenfalls in allen möglichen Formen erhältlich. 3 Spiralschneider der Firma Lurch hatte Sarah bereits hier getestet.
- Kombi-Hobel: Hier können die Schneidewerkzeuge ausgetauscht und individuell eingerichtet werden, sodass Gemüse gehobelt, zu Spaghetti geschnitten oder auch gestiftelt werden kann.
Handelsübliche Gemüsehobel bestehen in der Regel aus einem lebensmittelechten Kunststoff, der mit ultrascharfen Metall-Klingen versehen ist. Mit Hilfe einer Halte-Einrichtung wird das Gemüse blitzschnell in die gewünschte Form gehobelt. Das geht mit etwas Übung tatsächlich in Sekundenschnelle.
Manche Modelle bieten die Möglichkeit, die Messer auszutauschen oder die Dicke und Breite der Gemüsestreifen einzustellen. Einige Anbieter liefern auch die passenden Auffangbehälter gleich mit. Die Reinigung dieser Modelle ist in der Regel sehr schnell möglich. Nur die Julienne-Schneider benötigten etwas mehr Aufmerksamkeit mit der Spülbürste, da sich das Gemüse in den feinen Klingen gern festsetzt.
Gemüsehobel machen einfach Laune!
Interessanter Weise hat sich die Arbeit mit den Kombi-Hobeln als etwas schwieriger herausgestellt, als wir dachten. Hartes Gemüse wie Karotten oder Rote Bete lässt sich teilweise nur unter hohem Kraftaufwand (und etwas "Anlauf" auf dem Hobel) durch den Julienne-Schneider schieben. Da sind Spiralschneider und "Julienne-Schäler" definitiv leichter in der Handhabung. Bei weicheren Gemüsesorten wie zum Beispiel Gurken funktionierten aber auch die Hobel wunderbar.
Zu Beginn habe ich mich am meisten auf die Multi-Hobel gefreut. Vielleicht, weil die Vielzahl der Funktionen einfach beeindruckend ist! Zum Schluss habe ich mich aber am meisten für einen sehr einfachen Julienne-Schneider von Lurch begeistern können, der wie ein Sparschäler über Karotten und Co gezogen wird und dabei feine Spaghetti schneidet. Der Vorteil: Dieses Tool passt auch direkt in meine Küchenschublade, ist gut verarbeitet und robust. Einziger Nachteil: Es wurde keine Schutzkappe mitgeliefert.
Auch Franzi hat einen einfachen aber soliden Gemüsehobel aus Edelstahl entschieden (ebenfalls Lurch), der aus Gemüse feine Scheiben schneiden kann und die Möglichkeit bietet, die Schnittdicke über eine Schraube anzupassen. Einfach aber wirklich praktisch!
Unserer Einschätzung nach kann man sich auch als Gemüse-Fan den Kauf der meisten Multi-Mega-Funktionsvielfalt-Gemüsehobel in den meisten Fällen sparen. Klar: Wer gerne experimentiert und viel Zeit in der Küche verbringt, wird damit bestimmt seine Freude haben. Unser Eindruck war aber, dass sich die kleinen und minimalistischen Tools im Alltag als meist ausreichend erweisen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig