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Kuhmilch vermeiden: Endlich aus dem Quark kommen.

Gute Gründe, Milch zu meiden Bild: Fotolia.com

Von allen Tierprodukten, die in Deutschland verzehrt werden, ist Kuhmilch wohl das Unnatürlichste. Milch ist ein Nahrungsmittel, das von der Mutter an ihr (eigenes) Kind weitergegeben wird. Sie ist perfekt auf die Bedürfnisse des Nachwuchses abgestimmt. Kuhmilch versorgt ein Kalb zum Beispiel mit allen Nährstoffen, die es benötigt, um schnell zu wachsen und auf die eigenen Beine zu kommen.

Dass erwachsene Menschen Kuhmilch verzehren, mutet daher schon ziemlich absurd an. Nicht nur, dass es sich um die Milch einer ganz anderen Spezies handelt - der Konsum geschieht auch lange nach der Abstillung.

Milchkonsum ist für Erwachsene unnatürlich.

In der Natur kommt es nicht vor, dass ein Tier nach dem Ende der Säugephase noch Milch trinkt. Und schon gar nicht die Milch einer ganz anderen Tierart. Auch Hunde und Katzen, die ja gerne ein Schälchen Milch aufschlabbern, ist Milch nach dem Säugealter ein natürliches Tabu - und führt auch bei ihnen zu Verdauungsstörungen.

Nun könnte man sagen, dass "Natürlichkeit" in unserer Zeit sowieso längst kein Argument mehr ist. Wir leben ja auch nicht in Höhlen und haben irgendwann aufgehört, uns gegenseitig zu lausen. Das Problem: Milch ist nicht nur unnatürlich, sondern auch ungesund. Und die Milchproduktion zerstört unseren Planeten. Und sie tötet Kälbchen. Und Milchkühe. DVD-Tipp: System Milch

Studien zeigen: Milch ist eine Gesundheitsgefahr.

Hochkarätige Studien deuten längst darauf hin, dass der Verzehr von Kuhmilch das Risiko für Allergien und Hauterkrankungen erhöht. Die enthaltenen Hormone (z. B. der Wachstumsfaktor IGF-1) könnte auch die Entstehung bestimmter Krebsarten begünstigen. Nicht zuletzt sorgt die enthaltene Laktose bei etwa 85% der Weltbevölkerung für Magengrummeln und üble Blähungen. Lesetipp!

Die Ursachen dieser Laktoseintoleranz sind leicht verständlich: Wenn ein Säugling abgestillt ist, endet die Produktion des Enzyms, das für die Verwertung des Milchzuckers erforderlich ist. Eine Laktoseintoleranz ist daher keine Allergie, sondern eine natürliche Unverträglichkeit. Nur bei Menschen, die immer weiter Milch trinken, wird weiterhin das Säuglings-Enzym gebildet.

Milch fördert Zivilisationserkrankungen.

Milchprodukte sind - wie alle Tierprodukte - reich an gesättigten, tierischen Fettsäuren. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Zivilisationserkrankungen - inklusive der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in Deutschland an der Spitze der Todesursachen stehen. Konzentrierte Milchprodukte wie Käse wirken besonders ungünstig. Nicht ohne Grund sagt der Volksmund: "Käse schließt den Magen". Grund: Hartkäse ist extrem schwer verdaulich und sorgt häufig für Verstopfung und üble Gerüche auf dem WC (wohl jeder Käse-Fan kennt diese Folgen).

Kuhmilch enthält außerdem Eiter. Praktisch kein Liter in Deutschland ist frei davon. Experten gehen davon aus, dass kein einziger Milchbetrieb in Deutschland frei von Euterentzündung ist, die von den häufigen Melkvorgängen herrührt. Siehe auch: Faktencheck: Enthält Kuhmilch Eiter?

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Es gibt also sehr gute Gründe, Milch dauerhaft vom Speiseplan zu streichen. Dazu raten auch Koryphäen wie der weltberühmte Mediziner und Olympia-Teilnehmer Dr. Caldwell B. Esselstyn, der nicht minder bekannte Arzt John A. McDougall und auch der Ernährungswissenschaftler T. Colin Campbell. Einen sehr informativen Beitrag lieferten sie in der Dokumentation Gabel statt Skalpell.

Die gute Nachricht: Wer gerne Shakes, Cornflakes, Pudding und Co genießt, muss man noch lange keine Kuhmilch verzehren. Pflanzendrinks können viel mehr als Kuhmilch. Sie haben eine gesunde Zusammensetzung ohne tierische Fette, sie eignen sich für fast alle Arten der Zubereitung - und sie sind inzwischen in großer Vielfalt und fast überall verfügbar.

Pflanzliche Drinks bieten leckere Vielfalt.

Ob im Supermarkt, Discounter, Biomarkt oder Reformhaus: Die Fülle an pflanzlichen Drinks ist kaum zu übersehen. Und dabei müssen diese Produkte keineswegs bloß als "Milch-Ersatz" herhalten. Es handelt sich um Lebensmittel mit ganz eigenständigen Merkmalen. Während einige Drinks geschmacklich kaum von Kuhmilch zu unterscheiden sind (z. B. Soja Calcium von DM), glänzen Nuss-Drinks mit einem feinen Aroma, das sehr gut zu Frühstück-Müsli und Cornflakes passt.

Zu den Herstellern und Anbietern pflanzlicher Drinks gehören Marken wie Allos, Alpro, Alnatura, Berief, Dennree, DM, Hofgut Storzeln, Kölln, Natumi, Oatly und Provamel. Auch international findet man ein großes Angebot an Pflanzendrinks, insbesondere in Ländern wie Spanien und Italien, wo pflanzliche Drinks keineswegs bloß als "Ersatz" zu Kuhmilch empfunden werden.

Klar: Heutzutage sind Pflanzendrinks oft noch etwas teurer als Kuhmilch. Grund dafür ist, dass die Herstellung von Kuhmilch staatlich doppelt gefördert wird: Einmal durch EU-Subventionen für Milchbetriebe, außerdem durch die geringe Mehrwertsteuer. Denn während Verbraucher für Pflanzendrinks 19% Mehrwertsteuer bezahlen, zahlen sie für Kuhmilch nur 7%. Außerdem sind die Rohstoffe für Premium-Drinks wie Cashew-, Mandel- und Haselnuss-Drinks auch relativ teuer.

Und doch handelt es sich oft nur um wenige Cents, die sich für die Gesundheit richtig lohnen können. Nicht zuletzt sinken mit der Nachfrage dauerhaft auch die Preise für pflanzliche Drinks und Milchalternativen. Wer einmal seine Lieblings-Getränke entdeckt hat, wird nicht so schnell wieder zurück zur ungesunden Kuhmilch wechseln wollen.

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4,6/5 Sterne (43 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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