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Krankenversicherung: Bonus für Veganer?

Krankenversicherungen: Bonus für Veganer?
Krankenversicherungen: Bonus für Veganer? Bild: K/Vegpool

Wer selten krank wird, muss seltener die Dienste einer Krankenversicherung in Anspruch nehmen. Veganer, die sich ausgewogen und vielfältig ernähren, die Sport treiben und zufrieden sind, dürften also für jede Krankenkasse die Idealkunden sein, denn Studien weisen längst auf Zusammenhänge zwischen dem hohen Konsum von Fleischprodukten sowie tierischen Fetten und der Entstehung von Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs hin.

Wissenschaftler gehen inzwischen davon aus, dass falsche Ernährung ein Hauptverursacher der meisten Zivilisationskrankheiten ist. Eine ungesunde Ernährung belastet somit das Gesundheitssystem mit Kosten in Milliardenhöhe.
Ein guter Grund für Krankenversicherungen, könnte man meinen, einen ordentlichen Bonus für gesunde Ernährung zu gewähren.

Zu den größten, gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland gehören

  • AOK (Allgemeine Ortskrankenkasse)
  • Barmer GEK
  • DAK-Gesundheit
  • TK (Techniker-Krankenkasse)

Viele Krankenkassen bieten Bonusprogramme an, bei denen Prämien für gesundheitsfördernde oder vorsorgende Maßnahmen verteilt werden. Wer sich zum Beispiel in einem Sportverein betätigt oder ein Fitnessstudio besucht, kann sich bei verschiedenen Versicherungen über Gutscheine oder einlösbare Sammelpunkte freuen. Zusätzlich bieten viele Krankenkassen umfangreiche Informationen über einen gesunden Lebensstil auf ihrer Internetseite an - zu denen durchaus auch Empfehlungen gehören, weniger Tierprodukte zu verzehren.

Vegane Ernährung noch nicht bonusfähig

Zu den in Bonusprogrammen am häufigsten genannten Kriterien gehören Körpergewicht, zahnärztliche Vorsorge, Krebsvorsorge und Impfungen. Die Maßnahmen müssen in der Regel nachgewiesen werden, zum Beispiel durch eine Mitgliedskarte des Sportstudios oder durch Mitteilung des Body-Mass-Index.

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Hier können natürlich auch Veganer profitieren - sportliche Betätigung und Normalgewicht ist bei gesundheitsbewussten Menschen beinahe die Regel.
Eine gesunde, vegane Ernährung an sich wird - trotz aller Vorteile - momentan leider noch nicht berücksichtigt. Es ist vergleichbar mit dem Rauchen - auch Nichtraucher werden von Krankenkassen in der Regel nicht für ihr gesünderes Verhalten belohnt.

Das sagen die Krankenversicherungen

Die Pronova-BKK wurde mit dem Progress Award 2010 von PETA als veganfreundlichste Krankenkasse ausgezeichnet. Die besondere Vegan-Freundlichkeit sticht bei einem Besuch der Seite allerdings nicht direkt ins Auge. Deutlicher ist hier schon die BKK Provita, die sich als "veggiefreundliche Krankenkasse" bezeichnet und deren Vorstand angeblich selbst vegan lebt. Eine vegane Lebensweise sei gesundheitsfördernd, sofern sie richtig praktiziert würde.

Die Techniker-Krankenkasse hat einen vorsichtigen Artikel über Vegetarismus und Veganismus auf ihrer Website.

Fazit: Vegane Ernährung für Krankenversicherungen (noch) irrelevant

Der Nachweis über eine vegane Ernährung ist schwer zu erbringen - gute Blutwerte allein reichen leider nicht aus. Wohl aus diesem Grund wird eine vegane Ernährung im Moment noch nicht prämiert - schließlich könnte jeder behaupten, vegan zu speisen.

Kennen Sie weitere Veröffentlichungen einer Krankenversicherung oder haben Sie gute Erfahrungen als Veganer gemacht? Schreiben Sie einen Kommentar!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

Wenn ein einziger Veganer 1.200 Tiere rettet - lasst uns umso mehr Menschen für diese Lebensweise begeistern!
Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

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