Wenn du an der Klimakrise verzweifelst, denke an diese 7 Dinge
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung unserer Zukunft. Mehr als die Hälfte der Deutschen leiden unter "Klimaangst". Also unter Angst vor dem, was auf uns zukommt.
Psychologen betonen regelmäßig, dass Klimaangst keine Erkrankung ist. Anders als viele Phobien gibt es also reale Gründe, Angst zu haben.
Allein: Angst kann auch lähmen. Und dann folgt Resignation. Die Angst vor der Klimakrise verdirbt uns also mitunter die Laune, noch bevor es das Klima tut. Und das macht nun wirklich keinen Sinn!
Aus dem Grund ist es zwar wichtig, Klimaangst nicht als "Krankheit" zu verstehen, sie aber dennoch nicht übermächtig werden zu lassen. Angst ist kein guter Ratgeber. Sie soll uns warnen, aber nicht lähmen.
Die schlechteste Wahl ist, aufzugeben. Und deshalb ist es wichtig, sich einige Dinge stets bewusst zu machen:
- Unser "Steinzeithirn" ist darauf programmiert, auf Bedrohungen zu reagieren. [1] Schlechte Nachrichten wirken auf uns sehr viel stärker als gute Nachrichten. Leider wissen das auch die News-Verlage und gestalten ihr Artikel-Angebot entsprechend. Wenn wir aber immer mehr in düsteren, verängstigenden Themen versinken, dann trainieren wir unser Gehirn auf Angst. Wir fördern in uns ein Gefühl der Machtlosigkeit und Resignation. Deshalb ist es wichtig, die Psyche zu schützen. Psychologen sprechen von Psychohygiene. [2] Helfen können: Meditation, Digital Detox, bewusste Auszeiten, usw.
- Je weniger wir wissen, desto mehr malen wir uns aus. Aus dem Grund ist es wichtig, uns über unser eigenes Unwissens im Klaren zu sein. Wir reagieren auf Horror-Nachrichten mit Angst - doch meistens wissen wir gar nicht, wie berechtigt diese Angst wirklich ist. Wir können es als Laien mitunter gar nicht angemessen beurteilen. Stattdessen neigen wir manchmal dazu, Unwissen mit ganz persönlichen Horror-Phantasien anzureichern. Dabei handelt es sich aber oft um Geschichten unseres eigenen Gehirns. Unser Geist plappert uns gewissermaßen voll.
- Wir Menschen müssen das Klima schützen, weil wir damit uns selbst schützen. Das ist eine riesige Aufgabe - aber wir sind privilegiert. Wir haben fließend Wasser, Strom, Nahrung, Menschenrechte und müssen nicht in einer Diktatur leben. Machen wir uns das klar, damit wir stets wissen, was wir verteidigen müssen. Schützen wir das Klima - aber gut gelaunt!
- Wollt ihr lieber von einem deprimierten Feuerwehrmann gerettet werden, der euren ganzen Schmerz nachempfindet? Oder von jemanden, der stark und mutig ist und euch da rausholt? Eben! Es gibt einen großen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl. Schützen wir das Klima mit Mut, Entschlossenheit und Tatkraft.
- Menschen verstecken sich gerne in der Konformität, auf der Suche nach Anerkennung und Reputation. [3] Das kann den Eindruck vermitteln, man wäre mit seinen Sorgen allein. Umso wichtiger ist es, die Veränderungen bewusst wahrzunehmen. Damit wir nicht nur die Fleischtheken im Supermarkt sehen, sondern auch die Trend-Kurven der veganen Alternativen. Damit wir uns selbst kein schlechteres Bild machen, als angemessen wäre. Werden wir sichtbarer, weil es unserem Umfeld zeigt: Ihr seid nicht allein!
- "Wir wissen nicht, was uns gut tut. Und wir wissen nicht, dass wir es nicht wissen." Die Neurowissenschaftlerin Prof. Maren Urner fasste mit diesem Satz ein Kernproblem unserer gesellschaftlichen Annahmen zusammen. (Buchtipp: "Schluss mit dem täglichen Weltuntergang!" (Werbelink)) Wir wissen oft nicht einmal, was uns selbst gut tut und eilen dann von Enttäuschung zu Enttäuschung. Umso wichtiger, sich gezielt mit Erkenntnissen aus der Glücksforschung zu beschäftigen. Ja, es gibt tatsächlich Psychologen, die mit wissenschaftlichen Methoden erforschen, was uns wirklich glücklich macht.
- Urwälder retten? Meere retten? Tiere retten und nebenbei auch noch einer Arbeit nachgehen? Fokus wirkt! Wenn wir wirksam handeln wollen, tun wir gut daran, einen Fokus setzen. Konzentrieren wir uns auf ein zentrales Thema, dann werden wir darin allmählich zum Profi. Das daraus entstehende Gefühl der Selbstwirksamkeit hilft uns, unsere Angst in Zaum zu halten. Einen Fokus zu setzen bedeutet natürlich nicht, andere Themen völlig zu verdrängen.
Quellen
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig