Vegpool Logo

Was ist "Massentierhaltung" genau? [Definition]

Eine Schweinemast
Was bedeutet "Massentierhaltung" eigentlich genau? Bild: pixabay.com

Wofür steht der Begriff "Massentierhaltung" eigentlich genau?

Gewerbliche Tierhalter kritisieren, dass "Massentierhaltung" ein unpräziser Kampfbegriff sei. Es sei falsch, Massentierhaltung pauschal zu kritisieren, da nicht jede Form von massenweiser Tierhaltung Probleme verursache.

Um den Vorwurf zu stützen, wird gerne die Bienenhaltung genannt. Auch hier handele es sich schließlich um eine große Zahl an Tieren, die auf engem Raum gehalten werden.

Tatsächlich ist der Begriff der Massentierhaltung nicht klar definiert. Der Duden definiert das Wort "Massentierhaltung" als "technisierte Tierhaltung in Großbetrieben zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte".

Und in der Tat richtet sich Kritik an Tierhaltung oft pauschal gegen "Massentierhaltung" an sich, und nicht gegen einzelne Aspekte der Tierhaltung (z. B. Tierleid oder die Folgen für die Umwelt).

Gleichzeitig ist eine Debatte über korrekte Wortwahlen und Begrifflichkeiten ihrerseits häufig auch ein Trick, um eine sachliche Diskussion zu boykottieren.

Doch während Tierhalter heute ungern von "Massentierhaltung" sprechen, war es doch die Agrar-Industrie, die das Wort in den 1970-er Jahren geprägt hat. Das schreibt die Sozialwissenschaftlerin Veronika Settele in ihrem Buch "Deutsche Fleischarbeit".

Tierhalter, Veterinäre und Politiker hätten selbst damit begonnen, von Massentierhaltung zu sprechen. Auch, wenn die Definition schon damals ungenau war.

Als Kritiker ebenfalls von "Massentierhaltung" zu sprechen begannen, war es den Landwirten schnell genug und sie suchten andere Begriffe.

Mit "Massentierhaltung" gemeint war die Konzentration ungewöhnlich großer Herden in Ställen, der Zukauf von Futter und die Herausforderungen der neuen Tierhaltung, so Autorin Settele.

Basierend auf der ursprünglichen Definition kann man also sagen:

Typisch für Massentierhaltung sind ein geringes Platzangebot, hoher Einsatz technischer Verfahren (inkl. biologischer und medizinischer Eingriffe), zugekauftes Futter und Bestandsgrößen, die deutlich größer sind als in freier Wildbahn.

Veröffentlichung:

Wir verzichten auf Abos - wenn genug mitmachen!
Damit niemand für pro-vegane Infos bezahlen muss.
Werde freiwillig Supporter ab 12 €/Jahr (= 1 €/Monat).
443 sind schon dabei! → Jetzt beitragen
Wie hat dir der Artikel gefallen?
4,9/5 Sterne (15 Bew.)
Diskussion im Forum:
Definition: Wie präzise ist das Wort "Massentierhaltung" wirklich?
Letzter Beitrag: 08. Mär. von Viva.

Dazu passende Artikel:

Umweltbundesamt empfiehlt vegane Ernährung - hier das Statement!

Aus DIESEM Grund zittert die Tierindustrie um ihre Zukunft