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Ist Fisch wirklich gut fürs Herz?

Sport und gesunde Ernährung halten fit.
Ist Fisch wirklich gut für's Herz? Bild: Halfpoint - Fotolia.com

Immer wieder wird Patienten vom Arzt empfohlen, mehr Fisch zu essen. Fisch, so heißt es, sei reich an "guten Fetten" und Omega-Fettsäuren. Diese hätten Vorteile für das Herz und könnten bestimmten Erkrankungen vorbeugen. Eine häufige Empfehlung lautet, mehrmals pro Woche Fisch zu essen.
Doch stimmt es wirklich, dass Fisch gesund sei? Vieles spricht dagegen - doch es gibt gute Alternativen!

"Fisch" ist ein Überbegriff für eine schier endlose Zahl an Meerestieren in allen Farben und Formen, die in den unterschiedlichsten Gewässern leben und ganz unterschiedliche Nahrungsquellen nutzen. Eine allgemeine Empfehlung, mehr Fisch zu essen, kann daher überhaupt nicht fundiert sein.

Fisch enthält Omega-3-Fettsäuren - und unerwünschte Fette.

Tatsache ist, dass im Fleisch der meisten Fische Omega-3-Fettsäuren zu finden sind. Neben vielen weiteren Fetten, die mitunter gar nicht so erwünscht sind. Omega-Fettsäuren sind auch für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Die meisten Studien, die den Fisch-Verzehr als Mittel gegen Herzerkrankungen empfehlen, beschäftigen sich eigentlich mit den gesundheitlichen Vorteilen der Omega-3-Fettsäuren (inkl. DHA und EPA). Nur: Die Omega-Fettsäuren werden gar nicht von den Fischen selbst gebildet.

Fische nehmen die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA über Mikroalgen auf und lagern sie in ihrem Körper ein. Wer Fisch isst, hat daher eine gewisse Chance, darüber auch Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen, die ursprünglich von Mikroalgen gebildet wurden. Neben weiteren tierischen Fetten.

Besonders fettreicher Fisch - besonders viele Schadstoffe.

Besonders große Mengen an Omega-3-Fettsäuren findet man in fettreichem Fisch. Bloß enthalten Hering, Heilbutt und Seelachs nicht nur gesunde Omega-3-Fettsäuren, sondern eben auch große Mengen an tierischen Fetten. Und die sind keineswegs gesund für das Herz-Kreislauf-System. Wer ständig tierische Fette aufnimmt, erhöht sein Risiko für Zivilisationserkrankungen deutlich. Auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Also genau das Gegenteil von dem, was erwünscht war.

Ein weiterer großer Nachteil des Verzehrs von Fisch ist der Gehalt an Schwermetallen und anderen Schadstoffen (z. B. Quecksilber und TBT). Besonders fettreiche Fischsorten (die ja für die Omega-3-Versorgung empfohlen werden), reichern im Laufe ihres Lebens Schadstoffe in ihrem Körper an. Diese stammen z. B. aus Abfällen, die in den Weltmeeren verklappt wurden, aber auch aus Anstrichen von Schiffs-Rümpfen und können eine hormonähnliche Wirkung haben.

Taucher im Wasser.
Mikroalgen liefern Omega 3 Bild: Fotolia.com

Die Belastung mit Schadstoffen ist bei vielen Fischen so hoch, dass Schwangeren empfohlen wird, keinen Fisch zu essen, um den Embryo zu schüzten. Fisch aus Zuchtfarmen kann zwar geringere Mengen Schwermetall enthalten, enthält dafür aber oft Medikamenten-Rückstände, die in den engen Unterwasser-Massentierhaltungen kaum vermeidbar sind. Ganz zu schweigen davon, dass das Futter zugegeben wird - und damit auch das Omega-3. Fisch aus Zuchtfarmen stellt damit keine natürliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren dar.

Fischöl ist keine gute Alternative.

Lebertran wird oft ebenfalls zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Die Problematik ist hier praktisch identisch, da es sich ebenfalls um Produkte aus Fisch handelt. Fischöl muss aufgrund des Schadstoff-Gehaltes vor dem Verkauf oft sogar aufwendig gereinigt werden.

Der Gehalt an Schadstoffen steigt mit dem Alter der Fische. Je räuberischer die Fische leben, umso mehr Schadstoffe reichern sich in ihrem Fleisch an, da auch ihre Beutefische oftmals bereits belastet sind. Salzwasserfische sind übrigens oftmals deutlich stärker belastet als Süßwasserfische.

Wer seine Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren verbessern möchte, ohne die Nachteile des Fisch-Verzehrs in Kauf zu nehmen, der kann auf Algenöl und entsprechende Präparate zurück greifen. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die beiden Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) enthalten sind und dass keine Tierprodukte zugesetzt werden. Krillöl ist z. B. nicht vegan. Übersicht: Omega-3-Präparate (Partnershop).

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Pflanzliche Omega-3-Präparate ohne Fisch:

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Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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