Ist Botulinumtoxin („Botox“) vegan?
Der Wirkstoff Botulinumtoxin ist unter dem Handelsnamen Botox als Mittel gegen Falten bekannt. Er wird durch das Bakterium Clostridium botulinum gebildet, das zum Beispiel in verdorbenen (Fleisch-)Konserven auftritt, aber für pharmazeutische Zwecke in Labors nachgezüchtet wird. Die hochgiftige Substanz kann bereits in geringsten Mengen zum Tod führen, ist - nach starker Verdünnung - jedoch zur medizinischen und kosmetischen Behandlung am Menschen zugelassen.
Bei einer Faltenbehandlung wird der Wirkstoff Botulinumtoxin in die Gesichtsmuskeln injiziert, wodurch diese gelähmt und Falten geglättet werden. In der Herstellung kann es zu Wirkungs-Schwankungen kommen, weshalb jede einzelne Produktionseinheit (Charge) vor der Freigabe in Tierversuchen, oft mit hunderten Mäusen, auf ihre Sicherheit geprüft wird. Es gibt bereits zuverlässigere, tierversuchsfreie Testmethoden. Diese sind jedoch nur der Firma vorbehalten, durch die das jeweilige Verfahren entwickelt wurde. Der Marktführer Allergan entwickelte zum Beispiel einen Zelltest, der Tierversuche beinahe vollständig ersetzen könnte, sofern die jeweiligen Landesbehörden ihn anerkennen.
Vegane Alternativen zu Botulinumtoxin
Alternativ zu Botulinumtoxin können Falten durch eine (schmerzhafte) Laserbehandlung oder ein chemisches Peeling (z. B. mit Trichloressigsäure) behandelt werden. Häufig kommt auch Hyaluronsäure zum Einsatz, die mittlerweile auch im Bioverfahren gewonnen werden kann und Bestandteil vieler Kosmetikprodukte ist. Im Herstellungsprozess von Hyaluronsäure kommen manchmal noch tierische Bestandteile wie Hahnenkämme zum Einsatz, weshalb Kosmetikprodukte mit Hyaluronsäure nicht immer vegan bzw. vegetarisch sind.
Allgemein ist eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung das beste Mittel für natürliche Schönheit. Und ohnehin kommt wahre Schönheit bekanntlich von innen.
Veröffentlichung:
Autor: Tina Reschke