Bilderbericht: Basenfasten-Wanderwoche in der "Arche"
Unser Wohlbefinden hängt stark von unserem Lebensstil ab. Ein Großteil aller typischen Zivilisationserkrankungen (darunter Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Adipositas und viele mehr) würden bei einem gesunden Lebensstil gar nicht erst entstehen. Doch wer sich mit den Möglichkeiten der Prävention vertieft beschäftigen möchte, findet als Patient in Deutschland bislang kaum Angebote. Nur wenige Gesundheitszentren haben sich auf das Thema spezialisiert. Eines davon ist das Landhaus "Arche" in Norddeutschland.
Die "Arche" liegt im Erholungsort Zislow im Naturgebiet der Mecklenburgischen Seenplatte, idyllisch zwischen weiten Forsten, Feldern und Seen gelegen, und etwa eineinhalb Autostunden nördlich von Berlin. Zum regelmäßigen Angebot des Gesundheitszentrums gehört die "Basenfasten-Wanderwoche". Diese Gesundheitswoche bietet ihren Teilnehmern basische, pflanzliche Kost, Vorträge rund um gesunde Ernährung und ihre präventive Wirkung und geführte Wanderungen in die Natur. Zudem werden aktivierende und entspannende Behandlungen angeboten, darunter Massage und Lymphdrainage.
Auf Einladung der "Arche" haben wir an einer Basenfasten-Wanderwoche im Herbst 2017 teilgenommen. Wir, das sind meine Kollegin und ich, der Autor dieses Textes und Gründer von Vegpool.de. Dies ist unser Erfahrungsbericht.
Hintergründe der Basenfasten-Wanderwoche
Wir erreichten die "Arche" am Sonntag-Nachmittag, wurden von der Dame am Empfang freundlich begrüßt und zu unserem Zimmer geleitet. Schon wenig später gab es Abendessen - eine wärmende Kartoffelsuppe - und danach einen Vortrag über Sinn, Zweck und Hintergründe des Basenfastens.
Im Wesentlichen handelt es sich beim Basenfasten um eine leichte Ernährungsform, bei der überwiegend Lebensmittel verwendet werden, die bei der Verstoffwechslung im Körper basisch wirken. Das Ziel einer solchen Ernährung ist es, einer Übersäuerung des Körpers - und damit vielen Erkrankungen - vorzubeugen. Umgangssprachlich wird dies auch als "Entschlackung" bezeichnet.
Zu den säurehaltigen Lebensmitteln gehören vor allem tierische Proteine, aber auch extrahierte Öle, Weißmehl und Zucker. Es geht dabei nicht darum, ob ein Lebensmittel sauer schmeckt - Zitronen werden zum Beispiel basisch verstoffwechselt und kommen beim Basenfasten ebenfalls vor.
Fasten ohne (großen) Hunger.
Für Teilnehmer, die fettige und üppige Mahlzeiten mit vielen Tierprodukten gewohnt sind, kann eine solche Ernährung zugleich durchaus herausfordernd sein - Gelüste auf fettige Speisen sind also (wie beim normalen Fasten) durchaus üblich. Hunger musste man aber nicht leiden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil zwischen den Mahlzeiten ein informatives, sportliches und nicht zuletzt von Essgelüsten ablenkendes Programm geboten wurde.
Die Mecklenburgische Seenplatte bietet beste Voraussetzungen für mittlere Wandertouren, entlang der vielen Seen und Forste. Je nach Wetterlage wurden täglich ein bis zwei von Mitarbeitern geführte Wanderungen angeboten. Bei längeren Strecken wurde auch die Abholung an Zwischenstationen ermöglicht, sodass auch weniger konditionierte Teilnehmer nicht auf Bewegung verzichten mussten.
An Tagen, an denen wetterbedingt keine Wanderungen möglich waren, wurde ein kleines Ersatzprogramm angeboten - in unserem Fall wurde der Film Gabel statt Skalpell (Rezension) gezeigt.
Und Langeweile kam ohnehin nicht auf.
Entspannung in fast unberührter Natur.
In der Zeit zwischen den Programmpunkten konnten die Gäste im hoteleigenen Schwimmbecken ein paar Runden ziehen, oder sich im Fitnessraum auspowern. Schwimmbad und Fitnessraum waren für ein Hotel überraschend gut ausgestattet und boten einen schönen Blick auf die umgebenden Wiesen. Gegen Aufpreis standen auch zwei Saunen (finnische Sauna und Infrarot-Sauna) und zwei Whirlpool-Wannen zur Verfügung.
Wir waren selbst ein wenig überrascht, wie gut uns die Basenfasten-Wanderwoche gefallen hat - eigentlich hatten wir mehr Verzicht befürchtet. In der Tat hatten wir erwartungsgemäß zwischendurch richtig Lust auf deftige - aber nicht basische - Gerichte. Diese Gerichte notierten wir uns für später - und machten uns über die angebotenen Speisen her.
Und die waren - Fasten hin oder her - wirklich köstlich!
Pflanzliches Essen, das Augen wie Gaumen verwöhnt.
Am ersten Tag der Basenfasten-Wanderwoche bekamen wir einen Teller mit wunderschön angerichtetem Obst zum Frühstück. Das Mittagessen bestand aus einem bunten Salat, den wir am reichhaltigen Buffet selbst zusammenstellen konnten, und einem warmen Gericht, das uns am Tisch serviert wurde. Die Mahlzeiten fanden in einem Extra-Raum statt, sodass unsere Blicke und Sinne nicht von den Mahlzeiten der "normalen" Gäste abgelenkt wurden.
Bildergalerie: Basenfasten-Wanderwoche in der Arche
Die "Arche" verwendet Bio-Zutaten und hat einen eigenen Garten, wo Gemüse und Kräuter angebaut werden. Kräuter für die Tees und Smoothies werden von Mitarbeitern in der Umgebung gesammelt.
Neu auf Vegpool:
Zusammen mit den Vorträgen rund um eine pflanzliche Ernährung ist die Basenfasten-Wanderwoche daher eine Empfehlung, die wir von Herzen aussprechen können. Besonders für Menschen, die bereits an Übergewicht, Bluthochdruck und Co leiden und etwas mehr Frische und Qualität in ihre Ernährung und ihr Leben bringen möchten. Die meisten Teilnehmer an "unserer" Basenfasten-Woche standen kurz vor der Rente oder waren bereits pensioniert. Dennoch fühlten wir uns auch als jüngste Teilnehmer schnell integriert.
Informationen zur "Arche"
Die "Arche" wird von Siebenten-Tags-Adventisten betrieben. Dies ist deshalb relevant, weil eine gesunde Ernährung in dieser christlichen Freikirche eine wichtige Rolle spielt - und viele Adventisten daher vegan leben. Auch für wissenschaftliche Studien rund um vegane Ernährung werden häufig Adventisten befragt. Auch das "New Start"-Gesundheitsprogramm, das ebenfalls in der "Arche" angeboten wird, wurde von Adventisten entwickelt. Am Samstag, dem "Sabbat" der Adventisten, ist in der "Arche" ein Ruhetag mit reduziertem Service.
Die Verpflegung der "Arche" ist - bis auf einen kleinen Teil des Frühstück-Buffets - vegan. Auch unsere Bettdecken und Kopfkissen waren ohne Tierprodukte gefüllt. Unser Zimmer mit Blick auf die Terrasse war mit allem Nötigen ausgestattet und sehr sauber. Das ganze Haus wirkte gut gepflegt und bot bequeme Sitzecken und Rückzugsorte. Eine schöne Auswahl an Büchern, Spielen und Puzzles standen den Gästen zur Verfügung. Im Wintergarten konnte kostenfreies WLAN genutzt werden.
Dieser Artikel wurde redaktionell und ohne finanzielle Gegenleistung verfasst. Verpflegung und Unterkunft wurde vom Hotel gestellt. Die konkreten Leistungen rund um die Basenfasten-Wanderwochen findet man auf der Website der "Arche".
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig