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Fasten: Wohltat für Körper und Geist?

Fasten: Konzentration auf das Selbst
Fasten: Konzentration auf das Selbst Bild: William Warby Bildtitel: Water Droplet, CC-BY

Beim Fasten verzichten Menschen freiwillig auf einen Teil oder sogar die gesamte Nahrung über einen bestimmten Zeitraum – meist von wenigen Tagen bis ca. zwei Wochen. Viele Menschen fasten aus gesundheitlichen und spirituellen Gründen, aber auch die großen Religionen zelebrieren zu bestimmten Anlässen den bewussten Nahrungsverzicht.

Beim gesundheitlich orientierten Fasten sind verschiedene Formen verbreitet, die alle das Ziel haben, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern. Während einige Menschen mehrere Wochen lang komplett auf feste Nahrung verzichten und nur ungesalzene Gemüsebrühe oder Fruchtsäfte zu sich nehmen, verzichten andere Menschen bloß auf bestimmte Speisen – zum Beispiel Fleisch – sowie auf Alkohol und Zigaretten.

Dieses so genannte „Heilfasten“ soll der Gesundheit dienen und den Körper entschlacken. Viele Fastenden haben das Gefühl, zu mehr Einklang mit sich selbst und der Umwelt zu gelangen, sich bewusster zu spüren und erfolgreicher zu handeln. Das Abnehmen ist in der Regel nicht Ziel des Fastens.

In der mitteleuropäischen Kultur wird besonders zum Jahresbeginn gefastet, wenn die Tage der Völlerei zu Weihnachten und Silvester vorbei sind und wieder etwas Ruhe einkehrt. Natürlich kann aber auch zu jeder anderen Jahreszeit gefastet werden.

Fasten ist nicht bloß Hungern. In heutigen Fasten-Kursen werden Teilnehmer unter fachlicher Anleitung begleitet. Das Fasten beginnt mit einer – oft mehrtägigen – Vorbereitung inklusive „Darmentleerung“. Je nach Fastenmethode werden in den darauf folgenden Tagen mehrere Liter Flüssigkeit am Tag verzehrt und man widmet sich der Bewegung oder der Meditation.

Nach dem Ende der Fastenzeit nehmen die Fastenden wieder leichte Kost zu sich und stellen langsam wieder auf die gewohnte Alltagskost um. Während einige Menschen in einem Stück fasten, legen andere Personen immer wieder einen Fastentag ein. Das so genannte Intermittierende Fasten – also alle paar Tage ausschließliche Aufnahme von Flüssigkeit – könnte sogar die Lebenserwartung erhöhen.

Der Verzicht auf Nahrung kann gesundheitliche Vorteile haben – das Fasten kann bei bestimmten Personen aber auch gefährlich werden. Insbesondere alte und kranke Menschen sollten unbedingt ihren Arzt konsultieren, bevor sie beginnen zu fasten.

Das Fasten ist auch in vielen Religionen bekannt. Die Fastenzeit im Christentum vor Ostern dauert 40 Tage. Im Judentum wird am Jom Kippur, dem höchsten, jüdischen Feiertag gefastet. Auch der Islam kennt das Fasten an Ramadan.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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