23.10.2023Mich würden die Hintergründe interessieren, warum Bio.
Da es sein Job ist, muss er ja auch wirtschaftlich denken. Sprich konventionell mit weniger Ertrag pro Liter, dafür eine höhere Menge oder halt als Bio, besser Vergütet und dadurch mehr Spielraum zum Wohl der Kühe.
So denke ich auf jeden Fall, daß die Unterschiede genutzt werden.
Daraus ergibt sich dann die interessante Frage, was würde er ändern, wenn er den Aufwand dafür bezahlt bekommen würde und was bekommt er pro Liter bzw was bräuchte er um Dinge umzusetzen, die er als sinnvoll ansieht, die aber aus Kostengründen nicht stattfinden (weil nicht gefordert).
Denn ein Liter Milch für 2€ statt für 1€ eröffnet ganz andere Bedingungen in der Haltung, wenn es auch beim Landwirt ankommt und nicht Handelsgesellschaften auf dem Weg ins Regal als erhöhter Gewinn verpackt.
vegan2.967 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
23.10.2023Mich würde die Meinung eines Landwirts zur Lobbyarbeit der Bauernverbände interessieren. Fühlt er sich von denen gut vertreten (vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht) oder schämt er sich, dass die Verbraucher von den Verbänden dermaßen verarscht werden, insbesondere indem die Ausnahme der kleinbäuerlichen Idylle als Feigenblatt für übelste Massentierqualhaltung dient?
Wenn er, wie viele, immer wieder von tierquälerischsten Haltungsbedingungen auf anderen Höfen hört - fühlt er sich dann eher solidarisch, oder möchte er sich davon deutlichst distanzieren und nicht nur im eigenen kleinsten Kreis, sondern auch mal medienwirksam öffentlich? (und damit meine ich nicht, dass man darauf hinweist, dass das mal wieder "nur eine Ausnahme" war, sondern dass man zugibt, dass Tierleid in allen derzeitigen Haltungsformen, deren Mindeststandards allenfalls eingehalten werden, unvermeidlich ist).
25.10.2023Ich würde ihn fragen, was er denkt, was sich verändern müsste, damit die Landwirtschaft sich wenigstens größtenteils auf Bio umstellen kann und die Haltungsbedingungen der Tiere wirklich wesentlich verbessert werden mit der Perspektive vielleicht sogar die Tierhaltung ganz aufzugeben oder zumindest drastisch zu reduzieren. Welche Schritte und Veränderungen sind nötig dazu auf den verschiedenen Ebenen (Verbraucher, Bauern, Verbände, Politik) - wie würde er das einschätzen?
Ich glaub ich würde in der Diskussion gar nicht so sehr drauf hinarbeiten, ihn dazu zu bringen, zuzugeben, dass es Tierleid gibt oder wo er überall was falsch macht oder zu diskutieren, ob es nun ethisch zu rechtfertigen ist, Tiere zu essen oder nicht. Ich glaub nicht, dass das was bringt, ausser dass sich Fronten auftun und damit ist die Chance dahin, tatsächlich gegenseitig Einsichten zu bekommen. Schuldeingeständnisse zu bekommen ist ebenso unrealistisch, denk ich.
Ich würd den Umstand, dass Tiere und Erde ausgebeutet werden und sich etwas verändern muss einfach als Tatsache voraus setzen und da gar nicht erst von mir aus in Überzeugungsarbeit gehen. Wenn er das dann von sich aus abstreitet, kann man ihm ja mit diversen Zahlen kommen und das widerlegen. Ich würde eher den Focus auf notwendige Veränderungen legen, damit sich Landwirtschaft zum Wohle von Mensch, Tier, Natur weiter entwickeln kann. Ist da ein Bewußtsein dafür da, dass sich etwas verändern muss?
Ich würd ihn auch fragen, ob er Fragen hat zur veganen Ernährungsweise.
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