Es mag vielleicht kleinlich wirken, denn unzählige Menschen steigen Tag für Tag in einen Langstreckenflieger....
Doch der Verhaltensökonom Gianluca Grimalda wollte diese vermeintliche Selbstverständlichkeit nicht mehr einfach hinnehmen.
Er weigerte sich, den Rückweg von einer Forschungsreise in Papua-Neuguinea im Flugzeug anzutreten.
Die 22.000 Kilometer will er in Schiffen, Bussen und Bahnen überwinden. Dafür braucht er vermutlich 2 Monate.
Da er keine Lehrtätigkeit habe und seiner Arbeit gut unterwegs nachgehen könne (Videokonferenz usw), bestehe keine Notwendigkeit für den Flug, so Grimalda.
Mit "Slow Travelling" könnte er 4,9 Tonnen CO2 einsparen. Das ist mehr als das, was eine Person insgesamt(!) pro Jahr ausstoßen dürfte, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten.
Nach einigen Drohungen hat ihm sein Arbeitgeber, das Institut für Weltwirtschaft in Kiel, nun offenbar gekündigt.
Zitat TAZ:
Grimalda [rüttelt] an einem der Grundpfeiler der Arbeitsgesellschaft: In den Büros des Arbeitgebers anwesend zu sein ist so wichtig, dass die mehreren Tonnen CO2, die ein Interkontinentalflug verursacht, dagegen kaum ins Gewicht fallen. Unternehmer:innen, Manager:innen und Banker:innen folgen dieser Arbeitslogik genauso wie Wissenschaftler:innen, Journalist:innen und NGOs. Grimalda stellt sie nun infrage.
https://taz.de/IfW-Kiel-entlaesst-Verhaltensoekonomen/!5963313/
Wie seht ihr das?
Zählt auch das einzelne Verhalten, oder muss alles über die Politik laufen?