Ferkel mit CO2 erstickt: Aufnahmen belegen grausame Tötungen
Sie sind offenbar zu klein und zu mager, deshalb werden sie getötet. Neue Undercover-Aufnahmen von Animal Rights Watch (Ariwa) zeigen, wie grausam neugeborene Ferkel in zwei deutschen Zuchtbetrieben mit CO2 erstickt werden.
Die Undercover-Aufnahmen, die zuerst von PlusMinus und Spiegel Online veröffentlicht wurden, sind schockierend!
Man sieht, wie die schreienden Ferkelchen grob in Tonnen geworfen werden. Anschließend strömt offenbar unsichtbares CO2 hinein. Die Ferkel reißen die Mäulchen auf und versuchen, Sauerstoff zu bekommen. Sie haben keine Chance!
CO2 ist schwerer als normale Atemluft und verdrängt den Sauerstoff. Die Ferkel ersticken, oft nach minutenlangem Kampf!
PlusMinus zeigt dabei Bilder aus zwei Betrieben, bei denen Tierschützer offenbar eine Kamera direkt in der "Betäubungsbox" angebracht hatten.
Hier könnt ihr den PlusMinus-Beitrag in der Mediathek ansehen! (Verfügbar bis 07.12.2023, 21:59 Uhr).
Eine Sprecherin von Ariwa sagte gegenüber PlusMinus, in den Betrieben würden nicht nur sterbenskranke Ferkel getötet, sondern auch Tiere, deren Handaufzucht zu teuer wäre.
Die Ferkel werden demnach aus rein wirtschaftlichen Gründen getötet. Das ist in Deutschland verboten.
"Die Tiere haben das Gefühl, dass sie ersticken", sagte die Landestierschutzbeauftragte von Hessen, Madeleine Martin, dem Sender. "Was hier gemacht wird, ist aus fachlicher Sicht nur als Straftat zu beurteilen".
PlusMinus hat versucht, die betreffenden Betriebe um Stellungnahme zu bitten, bekam jedoch keine Antwort. Auch die zuständigen Behörden gaben sich zwar betroffen und kündigten Maßnahmen an.
Eine behördlich angeordnete Schließung der betreffenden Betriebe, um mögliche Gesetzesverstöße zu ermitteln und Beweise zu sichern, erfolge jedoch offenbar bislang nicht.
Die Praxis der CO2-"Betäubung" wird übrigens auch in Schlachthöfen routinemäßig eingesetzt. CO2 ist kein klassisches Betäubungsgas, wie es z. B. bei Operationen am Menschen verwendet wird.
Die Wirkung von CO2 entsteht durch den Mangel an Sauerstoff, vergleichbar mit dem Atmen in einer Plastiktüte. Wird die "Betäubung" nicht rechtzeitig gestoppt, ersticken die Tiere qualvoll.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig