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Skandal-Schlachthof: Milde Strafen für kriminelle Tierquälerei

Eine kranke Kuh wird mit einer Seilwinde zur Schlachtung gezogen.
Eine kranke Kuh wird mit einer Seilwinde zur Schlachtung gezogen. Bild: SOKO Tierschutz e.V.

In einem Schlachthof in Düdenbüttel, Landkreis Stade (Niedersachsen), wurden systematisch schwer kranke Tiere illegal getötet und ihr Fleisch verkauft.

Nun hat das Amtsgericht Stade zwei Täter zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt.

Der ältere der Männer wurde zu 22 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Sein Sohn, der wegen Beihilfe angeklagt worden war, bekam eine Bewährungsstrafe von 11 Monaten.

Zusätzlich müssen die beiden Männer 4.000 bzw. 1.000 Euro Strafe bezahlen.

Der Skandal um illegale Krankschlachtungen war 2019 von SOKO Tierschutz e. V. aufgedeckt worden. Undercover-Aufnahmen zeigten zutiefst verstörende Aufnahmen. So sollen kranke und verletzte "Milchkühe" aus Milchbetrieben mit Seilwinden über den Boden gezerrt worden sein.

In einem Fall wurde offenbar eine Kuh mit einem Hanfseil gezogen, das in ihren Auge befestigt war.

SOKO Tierschutz spricht von einem "kriminellen Netzwerk", an dem auch Veterinäre und Milchbetriebe beteiligt seien.

Offenbar ist der Fall in Stade nicht der Einzige. SOKO Tierschutz hatte ein ähnliches "Netzwerk" auch in Bad Iburg aufgedeckt. Auch dort sollen kranke Tiere illegal geschlachtet worden sein.

Unsere Meinung:
Dass Haftstrafen für gewerbsmäßige Tierquälerei diesen Ausmaßes zur Bewährung ausgesetzt werden, zeigt erneut, dass Tierschutz-Kriminalität in Deutschland bis heute kaum abschreckende Konsequenzen hat.

Der Schlachthof-Skandal offenbar aber auch die Grausamkeit einiger Landwirte in der Milchindustrie.

Tiere, die in den eigenen Betrieben gehalten wurden, deren Milch über Jahre hinweg verkauft wurde und die dann, krank und schwach und teilweise schwer verletzt, unter unvorstellbaren Leiden zum Schlachthof gekarrt wurden, um noch den letzten Cent Profit damit zu machen... Schändlicher geht es wohl kaum!

Der Fall zeigt erneut: Wer der gewerblichen, kriminellen Agrar-Tierquälerei das Handwerk beenden möchte, muss aufhören, Tierprodukte zu konsumieren. Kein anderes Mittel ist so wirkungsvoll, das zeigen Urteile der letzten Jahrzehnte immer wieder. Die Tiere sind auf unser Mitgefühl angewiesen.

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Auch der Strafrechtler Prof. Dr. Jens Bülte kritisierte im Interview mit Vegpool bereits 2020 einen "grundlegend unzureichenden Vollzug des Tierschutzrechts" in Deutschland.

Zum Glück gibt es viele gute, pflanzliche Milch-Alternativen.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Milde Strafen für Horror-Schlachthof-Kriminelle
Letzter Beitrag: 07.12.2022 von Katzmaus.

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