Mehrheit der Deutschen für Aufnahme von Pflanzendrinks in Schulmilch-Programm der EU
Die Mehrheit der Deutschen spricht sich dafür aus, auch pflanzliche Milchalternativen in das "Schulmilch"-Programm der EU zu integrieren und damit staatlich zu fördern.
Das hat eine repräsentative Umfrage von Statista ergeben, die im Auftrag vom Haferdrink-Hersteller Oatly durchgeführt wurde.
In den vergangenen Jahren seien jährlich im Durchschnitt 160.000.000 Liter Kuhmilch an Schulen und Kindergärten in ganz Europa subventioniert (also aus Steuergeldern wirtschaftlich bevorzugt) worden, heißt es in einer Pressemitteilung von Oatly.
Die Aufnahme pflanzlicher Milchalternativen in das EU-Schulprogramm würde dazu beitragen, nachhaltige Ernährungsgewohnheiten bei Kindern zu fördern, die in einem Alter sind, in dem solche Gewohnheiten noch geprägt werden.
Bislang erhalten Kinder, die aus gesundheitlichen, ethischen, ökologischen oder anderen Gründen keine Kuhmilch trinken können oder wollen, keine solche Unterstützung.
Doch das könnte sich bald ändern. Laut der Umfrage stimmen ganze 62% der Deutschen zu, dass neben Kuhmilch auch pflanzliche Milchalternativen im Rahmen des EU-Schulprogramms gefördert werden sollten.
"Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, weiterhin und ausschließlich Ernährungsformen zu subventionieren, die auf tierischen Produkten basieren und nicht den Bedürfnissen aller Kinder entsprechen. Wir befinden uns inmitten einer Klimakrise und wir haben keine Zeit zu warten, wir müssen handeln", so Pressesprecherin Cecilia McAleavey von Oatly.
Eine öffentliche Konsultation zum EU-Schulprogramm läuft noch bis 28. Juli 2022.
Um der EU-Kommission zu zeigen, wie viel Zustimmung es für die Aufnahme pflanzlicher Milchalternativen ins EU-Schulprogramm gibt, hat Oatly sich mit ProVeg zusammengetan und eine Petition gestartet. Diese findet ihr unter schoolmilk.org.
Meine Meinung: Kuhmilch wird seit Jahrzehnten gegenüber pflanzlichen Milchalternativen staatlich bevorzugt. Und das, obwohl die Auswirkungen der Tierindustrie auf unsere Lebensgrundlagen längst bekannt sind.
Die Förderung von Pflanzenmilch im Rahmen des EU-Schulprogramms kann daher nur ein erster Schritt sein. Milchprodukte müssen zu einem Preis verkauft werden, der sämtliche entstehenden Kosten abdeckt.
Bis heute werden die Folgen der Tierhaltung (Klimagase, Überdüngung, Urwaldrodung usw.) der Allgemeinheit aufgebürdet. Zusätzlich erhalten Tierhalter staatliche Subventionen und Begünstigungen, sodass kein fairer Wettbewerb möglich ist. Damit muss endlich Schluss sein.
Übrigens: Morgen ist "Tag der Pflanzenmilch". Ein guter Grund, die Vorteile von pflanzlichen Milchalternativen kennenzulernen!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig