Vegpool Logo

Aufdeckung bei Zulieferern von "Westfleisch": So leiden Schweine trotz "Tierwohl"-Siegel!

Aufdeckung zeigt erneut kranke, sterbende Tiere in Zulieferbetrieben von großem Schlachtkonzern.
Aufdeckung zeigt erneut kranke, sterbende Tiere in Zulieferbetrieben von großem Schlachtkonzern. Bild: Aninova / anonym

Wieder gibt es erschütternde Aufnahmen aus mehreren Zulieferbetrieben des Fleischkonzerns Westfleisch. Die Tierrechtsorganisation Aninova veröffentlichte das Material. Kommentar.

Wieder sehen wir schwer kranke, apathische, sterbende Tiere. Wieder sehen wir Schweine, die ihre toten Artgenossen fressen. Wieder hagelt es Strafanzeigen wegen Tierquälerei.

Strafanzeigen, die offenbar nur deshalb nötig werden, weil der Staat bei den Kontrollen versagt. Weil sogenannte Tierwohl-Siegel das Papier nicht wert sind.

Laut Bericht von Aninova sind einige Betriebe mehrmals kontrolliert worden. Es handelt sich demnach nicht um Ausnahmefälle.

Auch der neue "Westfleisch"-Skandal zeigt wieder Kannibalismus. Bild: Aninova / anonym

Laut Aninova wird das Fleisch aus einem der betroffenen Betriebe exklusiv bei Edeka verkauft – unter der Marke "Bauern Liebe".

Alle drei Betriebe sollen ein Siegel der "Initiative Tierwohl" tragen. Ein Label, das von der Industrie geschaffen wurde – für die Industrie.

Westfleisch ist zudem Mitglied der "Initiative Fleisch", einer Gesellschaft, die mit großen Werbe-Kampagnen von den Gefahren von Fleisch ablenkt. Vieles ähnelt den Tabak-Kampagnen in den 1960er Jahren. "Freiheit. Auf dem Teller" lautet der aktuelle Werbeclaim.

Bei den Bildern des aktuellen "Westfleisch"-Falls verwundert es kaum, dass Fleisch Krebs erregt.

Bereits 2022 sollen zwei der jetzt betroffenen Betriebe auffällig geworden sein. Aninova hatte damals erschütternde Fotos aus sieben Zuliefer-Betrieben von Westfleisch veröffentlicht (zu der Zeit als "Deutsches Tierschutzbüro").

Mitglieder der "Initiative Fleisch" (Stand: 23.4.2025). Bild: Screenshot

"Der Skandal zeigt, dass nicht genügend durchgegriffen wird, vor allem nicht von den Behörden", so Jan Peifer gegenüber Vegpool.

Peifer weiter: "Mich persönlich schockiert, dass sich die Zustände in Schweinemastbetrieben seit 20 Jahren überhaupt nicht geändert haben."

Westfleisch soll damals bereits Besserungen angekündigt haben.

Jan Peifer von Aninova dazu: "Wer dies nicht unterstützen möchte, der sollte sich vegan ernähren und nicht irgendwelchen Siegeln vertrauen, die am Ende des Tages weder kontrolliert werden noch den Tieren helfen."

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

Wie hat dir der Artikel gefallen?
4,2/5 Sterne (5 Bew.)
Diskussion im Forum:
Neue Aufdeckung bei "Westfleisch"-Zulieferern
Letzter Beitrag: gestern von Salma.

Dazu passende Artikel:

Heumilch-Heuchelei: Anbindehaltung und Kraftfutter für Premium-Milch? [Report]

Tierschutz-Ranking: Kirchen hinter Discountern!

Warum vegan? Die wichtigsten Gründe!