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Tierhalter entsetzt: QS-System schließt Rindervermarkter aus. Betrugs-Skandal?

QS hat einem der größten Rindervermarkter gekündigt. (Symbolbild) Bild: pixabay.com (bearb.)

Der Markt für Tierprodukte lebt von seinen Siegeln. Mit Tierwohl- und Qualitäts-Siegeln gaukeln Hersteller ihren Kunden Verlässlichkeit vor.

Tierprodukte aus höheren Haltungsstufen kurbeln den Umsatz bei Fleischessern und Vegetariern an. Die glauben, dass es den Tieren besser ginge. Ein Business fürs Gewissen.

Keines der Systeme garantiert tatsächlich Tierschutz – das haben Undercover-Ermittlungen immer wieder bewiesen. Trotzdem gibt es sie. Und zu den bekanntesten Siegeln gehört das QS-Siegel.

"QS" steht dabei für "Qualität und Sicherheit". Es wird von Interessenverbänden der Landwirtschaft getragen.

Das QS-Siegel wird in der Öffentlichkeit als "Prüfsiegel" beworben. Das lässt vermuten, dass die Angaben tatsächlich überprüft werden, bevor das Siegel vergeben wird. Damit kein Betrug passieren kann.

Ein gültiges QS-Siegel ist die Voraussetzung, um Tiere an bestimmte Schlachthöfe verkaufen zu können. Deshalb lassen sich viele Tierhalter zertifizieren.

Dass das QS-Siegel in seinen Aussagen nicht zuverlässig ist, wissen wir aus den Undercover-Berichten aus QS-zertifizierten Betrieben. Doch offenbar wurde auch innerhalb dieses zweifelhaften Systems betrogen. "Prüfsiegel" hin oder her.

Aktuellen Medienberichten zufolge hat QS nämlich einen Viehvermarkter ausgeschlossen – wegen Betrugsvorwürfen. Und zwar einen der größten seiner Art, mitsamt seinen Tochterfirmen!

Tierhalter sind entsetzt! Denn Viehvermarkter kaufen Tiere an und kümmern sich um An- und Verkauf, Transport, Preisanalyse und so weiter. Sie kümmern sich also um eine Menge Bürokratie.

Die Betrugsvorwürfe kommen von QS selbst und sind offenbar so brisant, dass QS die Zusammenarbeit "in jeder Hinsicht" beendet (allerdings mit Übergangsfristen). Der Transportsektor des Viehvermarkters soll ab sofort nicht mehr QS-zertifiziert sein.

Für Tierfreunde zeigt der Fall gleich mehrere Dinge auf:

  • Nur, weil ein Siegel als "Prüfsiegel" beworben wird, schließt es Betrug noch lange nicht aus. Eine Prüfung erfolgte bei QS offenbar nicht so engmaschig, wie es notwendig wäre.
  • Man kann Siegeln zur Tierhaltung schlicht nicht vertrauen. Am wenigsten im Hinblick auf Tierschutz. Egal, ob Tierwohl- oder QS-Siegel: Der Betrug liegt aus unserer Sicht bereits in der Tatsache, dass besonders tierquälerische Haltungssysteme erlaubt sind. Es ist das Gegenteil von Tierschutz!

Der QS-Skandal zeigt wieder einmal, dass die Versprechungen der Tierindustrie nichts weiter sind als Werbemythen. Oft durch Steuergelder quersubventioniert!

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Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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