Konservative im Verbots-Rausch: Weitere Einschränkungen für vegane Produkte!

Die "Europäische Volkspartei" (EVP), zu der die deutsche CDU/CSU gehört, plant weitere Sprachverbote für vegane Alternativprodukte. [Kommentar]
Nach den Plänen der EVP-Politiker sollen Bezeichnungen wie "veganes Schnitzel" oder "veganes Steak" auf EU-Ebene verboten werden. Das hat eine Abstimmung am Montag ergeben.
33 Abgeordnete des Agrarausschusses im Europaparlament stimmten für den Antrag, zehn dagegen und fünf enthielten sich.
Während die CDU, CSU und Co. ihren fortschrittlich orientierten Konkurrenten gerne eine Verbotsmentalität unterstellen, sind sie es, die Verbote konkret planen.
Bei Bezeichnungen zu Milch ist es dem Filz aus Politik und großzügigen Industriespendern bereits gelungen, Verbote zu erlassen und die Sprache einzuschränken.
So dürfen nur Produkte aus "natürlicher Drüsensekretion" als Milch vermarktet werden. Sojamilch hingegen nicht.
Ausnahmen gelten allerdings für Scheuermilch, Sonnenmilch und Kokosmilch. Kurz: Das Verbot war von Anfang an nicht dafür ausgelegt, Verbraucher zu schützen.
"Milch" war schon immer ein normaler Sprachbegriff für milchige Flüssigkeiten.
Ebenso ist es mit den geplanten Verbots-Vorstößen. Sie gängeln aufstrebende Industriezweige und verkaufen Verbraucher für dumm..
Umfragen haben gezeigt, dass Verbraucher keine Probleme haben, vegane Schnitzel von nichtveganen zu unterscheiden. "Vegan" ist das zentrale Verkaufsargument.
Sie wollen gerade kein Fleisch. Deshalb kennzeichnen Hersteller ihre pflanzlichen Produkte deutlich.
Sprachverbote der EVP treffen also insbesondere junge Menschen.
Dabei macht es unabhängig von den politischen Ansichten Sinn, Tierprodukte zu ersetzen. Denn vegane Alternativprodukte bieten den gewohnten Geschmack, ohne die Nachteile von Tierprodukten.
So warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2015 vor dem Krebsrisiko von rotem und verarbeitetem Fleisch.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, den Fleischkonsum auf höchstens 200 Gramm pro Woche zu reduzieren. Das entspricht etwa 3 Scheiben Wurst am Tag – höchstens.
Ärzte schlagen Alarm, denn immer mehr junge Menschen unter 50 erkranken an Darmkrebs.
Mit anderen Worten: Fleischalternativen nützen der Gesellschaft auf ganzer Ebene. Sie entlasten das Gesundheitssystem, sie reduzieren die Klimafolgen und sie schonen natürliche Ressourcen.
Doch die besonders klimaschädlichen Industriezweige – zu denen auch die Tierindustrie gehört – legen nachhaltigen Unternehmen seit Jahren Steine in den Weg.
Offenbar bis heute mit freundlicher Unterstützung von EVP und Co. Das zeigen die Verbots-Ambitionen auf EU-Ebene.
Erneut bedient die EVP die Interessen der Industrie, auf Kosten der Bürger. Und das unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes.
"Für billigen Populismus werden Landwirte missbraucht, Konsumenten für dumm verkauft und die Wahlfreiheit eingeschränkt", so Thomas Waitz, Agrarsprecher der Grünen. "Die echte Verbotspartei ist eben die Volkspartei."
Die Kosten für die ökologischen Folgen der Tierindustrie trägt indes die Allgemeinheit. 22 Milliarden Euro pro Jahr, nur in Deutschland.
Gleichzeitig zahlen EU und Staat Milliardensubventionen an Tierhalter. Also wir, als Steuerzahler.
Doch der politische Support der alternden Industrie endet dabei noch lange nicht!
Im Frühjahr hatte die CDU/CSU versucht, mit Günther Felßner einen amtierenden Bauernverbands-Präsidenten zum Agrarminister zu küren.
Dann hätte die Industrie selbst regiert. Ein Frontalangriff auf das Prinzip der Demokratie. Das Volk regiert – nicht die Industrie.
Gescheitert ist dieser Plan an Vorwürfen der Tierquälerei gegen Felßner – aufgedeckt von PETA. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig










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