McDonald's Veganburger TS im Test: So schmeckt er.
Die Fast-Food-Kette McDonald's hat einen Veganburger ins Sortiment aufgenommen. Endlich, denn das wurde auch wirklich mal Zeit. Natürlich musste dieser vegane Burger einmal getestet werden.
Wie der Veganburger von McDonald's schmeckt? Hier der Testbericht!
McDonald's und vegane Angebote? Das war lange Zeit unvorstellbar. Der Markt sei dafür noch nicht reif, hieß es jahrelang aus der Konzernzentrale. Dass der Markt inzwischen fast schon überreif ist, scheint nun dort auch angekommen zu sein. Und das ist ein gutes Zeichen. Denn man kann sagen was man will: McDonald's erreicht eben doch eine Menge Leute.
Daher habe ich mich mutig in die Schlange vor eine McDonald's-Filiale am Berliner Alexanderplatz eingereiht und einen Veganburger bestellt.
Der Veganburger wurde extra für mich "frisch zubereitet", wie mir der freundliche Herr an der Kasse sagte. So frisch das eben ist, in einer McDonald's-Filiale in der Mitte von Berlin.
Für den Veganburger wird das vegane Fertig-Patty frittiert (nicht gebraten, um Kontaminationen zu vermeiden), dann mit etwas Salat, Tomatenscheibe, Gürkchen und ein Soße ins Brötchen geklemmt und in Papier eingewickelt. Das Patty selbst (also das Herz des Veganburgers) stammt offenbar von Garden-Gourmet, also Nestlé.
Veganes Schnäppchen für 2,39 Euro von McDonald's.
Der Veganburger kostete 2,39 Euro und ist damit ein echtes Schnäppchen bei den Veganburgern. So billig findet man sonst kaum einen veganen Burger. Allerdings war der erste Eindruck eher enttäuschend: Ein dünnes Brötchen mit einer dünnen Burgerscheibe, etwas Tomate und kläglichen Salat-Streifen darauf. Von Soße war zunächst keine Spur zu sehen.
Der erste Biss war dann wieder okay. Das Patty schmeckt wirklich fleischig. Und ein paar Happen später waren auch Gurken und Soße zu schmecken. Mit jedem Biss wurde es besser.
Eines muss man ehrlich sagen: Der Burger schmeckt echt okay und super fleischig. Irgendwie industriell, nach allen Regeln der Lebensmittelchemie erzeugt - und vielleicht deshalb gerade so mainstreamig. Das ist kein körniger Klischee-Burger. Der Burger ist vegan - man merkt's bloß nicht.
Der tausendste Beweis, dass sich der Geschmack von Fleisch täuschend echt nachahmen lässt. Dass selbst die fanatischsten Fleisch-Liebhaber nicht auf Geschmack verzichten müssen, und dennoch pflanzlicher essen können.
Der McDonald's Veganburger hat auch diesen typischen Geschmack, dieses leicht süßlich-würzige Aroma, das ich aus früheren Zeiten (noch als Fleischesser) von Fast-Food-erinnere. Etwas, das das eher triebhaft als kulinarisch ist. Man will einfach mehr davon!
Und so kommen wir zum Fazit: Der Veganburger von McDonald's ist auf jeden Fall eine lobenswerte Sortiments-Ergänzung. Und für 2,39 Euro echt ein Schnäppchen. Wer gesundheitlich keine Ansprüche hat und sich auch ansonsten wenig um kulinarisches Niveau schert, der kann sich diesen Burger schon ab und zu mal kaufen. Unterwegs auf der Autobahn, oder schlicht, weil es im Dorf nichts anderes gibt.
Meinen veganen Lieblingsburger kaufe ich aber weiterhin in Berlin Kreuzberg. Dort zahle ich in Attila Hildmanns Snackbar Mittwochs (50%-Aktion) 4,50 Euro für einen Burger, der es aromatisch wirklich in sich hat, mit Pesto, Kichererbsen-Patty und vielen Bio-Zutaten.
Update: Es handelt sich hier um den kleinen "Veganburger TS", der in den "Satellite"-Filialen mit eingeschränktem Sortiment angeboten wird. McDonald's bietet in großen Filialen den Burger als "Big Vegan TS" zu einem höheren Preis an).
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig