"Best Beef": Schockierende Tierquälerei bei Lieferant von McDonald's? RTL berichtet!
Wenn die Fast-Food-Kette McDonald's mit "Best Beef" wirbt, dann ist wohl kaum die Rede von Kälbern, die knöcheltief im eigenen Kot stehen – oder von sterbenskranken Kühen.
Eine Undercover-Ermittlung von SOKO Tierschutz e. V. lässt die McDonald's-Werbung nun in einem ganz anderen Licht erscheinen!
Eine Aktivistin der Organisation hatte als Helferin in einem Betrieb mitgearbeitet, der Milch produziert und einen Teil der Rinder an das "Best Beef"-Programm von McDonald's verkaufen soll. Sie hatte dabei verdeckt gefilmt.
Zu sehen: Dreckige Ställe, chaotische Arbeitsabläufe – und Tiere, die offenbar tagelang im eigenen Kot stehen und liegen. RTL hatte darüber berichtet.
Die Zustände beschreibt die Undercover-Ermittlerin RTL gegenüber als "schockierend". Auch SOKO-Tierschutz-Gründer Friedrich Mülln spricht vom "ganzen Panoptikum des Grauens".
Ob Verbraucher das mit McDonald's in Verbindung bringen?
"Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass das da nicht in Ordnung ist", so Tierärztin Tanja Pollmüller gegenüber RTL. "Das geht gar nicht!"
Im Zentrum des RTL-Berichts steht eine kranke Kuh, die vor Kurzem ein Kalb zur Welt gebracht hat und offenbar zusammengebrochen auf dem Boden liegt. Möglicherweise hätte sie "keinen Bock", soll der Landwirt ihr gegenüber kommentiert haben.
Später versucht der Bauer, die Kuh mit einem Radlader aufzurichten. Die Bilder sind so brutal, dass RTL sie verpixelt hat.
Die Aktivistin vermutet, dass der Bauer die Hoffnung hatte, die kranke Kuh noch an den Schlachter verkaufen zu können.
Pikant: Tiere aus diesem Betrieb sollen auch bei McDonald's landen – und zwar ausgerechnet im "Best Beef"-Programm, das (laut eigener Werbung) für höhere Qualität stehen soll.
McDonald's gibt an, Landwirten mehr Geld zu bezahlen, die bestimmte Qualitätskriterien einhalten. Auch um "Tierwohl" geht es dabei. Die Bilder von diesem Betrieb sprechen indes eine eigene Sprache.
Laut RTL-Recherchen sollen die Betriebe von externen Kontrollstellen überprüft werden – oft nach Voranmeldung.
Wenn Kontrollen angemeldet werden, können sich Landwirte allerdings vorbereiten und ihren Betrieb optisch auf Hochglanz bringen. Tiere, die gewöhnlich in den eigenen Fäkalien schlafen müssen, würden dann nicht erfasst.
Von RTL konfrontiert, wies der betroffene Landwirt die meisten Vorwürfe von sich. Kälber stünden nicht im eigenen Kot und es gäbe regelmäßige Kontrollen.
Auch McDonald's teilte gegenüber RTL mit, es habe bei der letzten Kontrolle keine relevanten Auffälligkeiten gegeben. Allerdings habe man den Betrieb vorläufig für die Teilnahme am "Best Beef"-Programm gesperrt, bis neue Ergebnisse vorliegen.
Meinung:
Es ist immer dasselbe. Unternehmen werben mit Tierwohl, bis ihnen das Gegenteil nachgewiesen wird. Dann wird abgestritten, dann werden Verträge vorübergehend ausgesetzt, dann wird öffentlich Reue gezeigt.
Bis der Fall vergessen wird und alles von vorn beginnt. Tierhalter sind Meister darin, Verbraucher mit Siegeln und Versprechungen zu täuschen.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie sich Verbraucher das Fleisch von Tieren in den Mund stecken, die monatelang im eigenen Kot stehen und liegen mussten.
Das jedenfalls ist mein persönlicher Eindruck. Wem wirklich etwas an Aufrichtigkeit gegenüber Tieren liegt, sollte dieser Industrie das Stopp-Zeichen zeigen – und auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig