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Fleischzwang an Schule? Gericht schmettert Antrag ab!

Eltern einer Tochter scheiterten mit Ihrer Fleischzwang-Phantasie vor Gericht! Bild: Robert Kneschke / Adobe Stock

Eltern wollten eine Schule dazu zwingen, ihrer Tochter jeden Tag Fleisch anzubieten. Doch das Freiburger Verwaltungsgericht wies den Eilantrag ab. (Beschluss vom 16.05.2025 - 2 K 1477/25) [1]

Die Ideologie einer Fleischpflicht an der Schule ist krachend gescheitert!

Die Ganztagsschule im Kreis Konstanz bietet an drei von vier Tagen vegetarische oder vegane Mahlzeiten an. An einem Tag in der Woche gibt es auch Fleisch oder Fisch.

Die Schule orientiert sich dabei scheinbar an den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die empfiehlt maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche. Das entspricht 43 Gramm am Tag = 4 dünne Wurstscheiben. Höchstens! [2]

Mit ihrem Vorhaben, die Schule dazu zu zwingen, ihrer Tochter täglich Fleisch anzubieten, scheiterten die Eltern krachend. Das Gericht verneinte zunächst die Eilbedürftigkeit – und wies die Vorwürfe der Eltern gegenüber der Schule als "fernliegend" ab.

Die Eltern hatten ihre Forderung des täglichen Fleischzwangs mit drohender Mangelernährung ihrer Tochter begründet. Das Gericht sah das indes anders. Die Eltern hätten jederzeit die Möglichkeit, ihrer Tochter Fleisch bereitzustellen, wenn sie nicht in der Schule isst. Zudem könnten sie ihrer Tochter vorbereitetes Essen mitgeben.

Insgesamt habe die Schule einen Gestaltungsspielraum bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten. Gesündere Ernährung ist also durchaus okay.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Eltern können dagegen Beschwerde einreichen.

Meinung:

Bevor sie vor Gericht ziehen, hätten die verspannten Eltern des Mädchens auch einmal einen Blick in die Ernährungsempfehlungen von Fachorganisationen werfen können. Dann hätten sie erfahren, wie gut eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit von heranwachsenden Menschen ist. Womöglich hätte ihnen das die Blamage vor Gericht erspart.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt z. B. seit 10 Jahren vor dem Krebsrisiko von rotem und verarbeitetem Fleisch. Ärzte schlagen Alarm, denn immer mehr junge Menschen unter 50 leiden an dieser tragischen Krankheit.

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Was für eine gute Entwicklung, dass immer mehr Schulen aus den Fehlern der Vergangenheit lernen – und immer öfter gesundes Essen anbieten, statt Billigfleisch mit Pommes! Die Schulen haben es mit der Finanzierung dabei schon schwer genug.

Wer mit Fleischzwang-Fantasien vor Gericht zieht, muss wohl gänzlich ignorieren, was das der Tochter antut. Wer möchte schon gerne die Tochter von Eltern sein, die an der Schule einen Fleischzwang einführen wollten – und damit vor Gericht krachend gescheitert sind?

Mögen wir hoffen, dass die Tochter im späteren Leben mehr Weitsicht entwickelt – und ihren Eltern verzeiht. Denn ein Fleischzwang zu Hause wäre ein Zwang dazu, krebserregende Produkte zu verzehren. Als würde man sein Kind dazu zwingen, täglich zu rauchen.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Fleischzwang: Gericht lehnt Eilantrag ab
Letzter Beitrag: 29. Mai. von METTA.

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