Fleischverzehr sinkt drastisch: Mehr Menschen essen veggie!
Immer mehr Deutsche reduzieren ihren Fleischverbrauch und greifen stattdessen zu pflanzlichen Lebensmitteln. 2023 ist der Fleischverzehr erneut gesunken – auf ein historisches Tief!
Nach Informationen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft ist der Fleischverzehr pro Person im Jahr 2023 auf 51,6 Kilo gesunken. 2018 hat er noch bei 60,9 Kilo im Jahr gelegen. [1]
Am deutlichsten war der Rückgang beim Schweinefleisch. Hier sank der Verzehr zwischen 2018 (34,1) und 2023 (27,5) um fast 20 Prozent!
Bei Rindfleisch ging die Menge um 16 % zurück, von 10,7 Kilo auf 8,9 Kilo im Jahr.
Bei Geflügelfleisch ist nur ein leichter Abwärtstrend zu ahnen. Die Menge ist mit 13,1 Kilo im Jahr 2023 fast gleich wie 2018 (13,4).
Der Abwärtstrend beim Fleischkonsum zeigt, dass immer mehr Menschen bereit sind pflanzlicher zu essen. Viele stellen auf vegane oder vegetarische Ernährung um, andere reduzieren einfach die Menge und essen "flexitarisch".
Trotz des historischen Tiefs ist der Fleischverzehr in Deutschland noch weit von den offiziellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entfernt.
Im März 2024 hatte diese die empfohlene Höchstmenge von Fleisch drastisch reduziert – auf gerade einmal 43 Gramm Fleisch am Tag. Dies entspricht etwa 15,6 Kilo Fleisch im Jahr und damit einem Viertel der tatsächlichen Verzehrmenge von 2023.
Meinung:
Der Fleischverzehr in Deutschland sinkt auf ein historisches Tief. Dennoch ist er 4x so hoch, wie von der DGE maximal empfohlen. Weiterhin ist also damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren noch viele Tausende Menschen an Darmkrebs sterben.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt seit 2015 vor den Krebsrisiken von rotem Fleisch. → Mehr dazu!
Wenn man in der Geschichte ein paar Jahrzehnte weiter zurück blickt, erscheint auch der heutige Fleischverzehr noch übertrieben und schier maßlos. Früher gab es den Sonntagsbraten – ansonsten aß man vorwiegend pflanzliche Lebensmittel.
Doch seitdem hat auch ein Kulturwandel stattgefunden. Während Fleisch nach Ende des zweiten Weltkriegs als Luxus galt, essen heute Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten besonders viel Fleisch.
Ein hoher Fleischverzehr ist heute eher ein Signal für sozialen Abstieg.
Mit dem wachsenden Veggie-Trend wird auch der Druck auf die Politik steigen. Denn Tierprodukte können nur so billig angeboten werden, weil sie massiv aus Steuergeldern subventioniert werden. Und weil die Allgemeinheit bislang für die ökologischen Folgekosten aufkommt.
Aus ökologischer Sicht sind vegane Lebensmittel deutlich überlegen. Sobald sich das auch im Preis widerspiegelt, wird der Vegan-Boom erst richtig losgehen!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig